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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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viel wertvol er, als du es jemals sein könnest, wenn du meine Gegner ausschaltest. Es ist wirklich erstaunlich, was für Kontakte ich hier knüpfen kann.«
    »Hau ab und wandel dich«, fauchte ich.
    Unter meinem schril en Quieken öffnete er das Gitter und schmiss mich raus.
    Die Sägespäne dämpften meinen Aufpral . Auf der anderen Seite der Grube kündigten schattenhafte Bewegungen die Ankunft des Bloody Baron an. Die Menge über mir raunte, und ich machte einen geschmeidigen Hüpfer, um mich hinter einem Bal zu verstecken.
    Anscheinend war ich doch ein wenig attraktiver als eine Ratte.
    Ich war jetzt mittendrin. Die Arena war schrecklich -Blut, Urin, Tod. Ich wol te nur noch raus. Mein Blick blieb kurz an Trent hängen, und er lächelte wissend. Er war sich sicher, meinen Wil en brechen zu können; al ein dafür hasste ich ihn schon.
    Das Publikum applaudierte, und als ich mich umdrehte, sah ich, wie der liebe Bloody auf mich zugaloppiert kam. Er war nicht ganz so groß wie ich, aber stämmiger, sodass wir vermutlich gleich schwer waren. Er quiekte in einer Tour, während er sich näherte. Ich erstarrte und wusste nicht, was ich tun sol te. Im letzten Moment sprang ich zur Seite und trat nach ihm, als er an mir vorbeilief. Diesen Trick hatte ich als Runner schon hundertmal angewendet. Ich handelte instinktiv, obwohl ich als Nerz weder so effektiv noch so graziös war wie sonst. Nach dem Tritt blieb ich geduckt hocken und sah zu, wie die Ratte über den Boden rutschte, bevor sie zum Stehen kam.
    Baron zögerte und drückte seine Schnauze gegen die Stel e, wo ich ihn getroffen hatte. Das Quieken hatte er aufgegeben.
    Unter den Anfeuerungsrufen der Menge raste er schließlich wieder auf mich zu. Dieses Mal zielte ich präziser und traf sein langes Gesicht, als ich zur Seite sprang. Ich landete auf al en vieren und hob automatisch meine Vorderpfoten, als ob ich gegen einen Mensch kämpfen würde. Die Ratte rutschte wieder über den Boden, fing sich diesmal aber schnel er ab. Sie quietschte und wackelte mit dem Kopf, als versuchte sie, ihren Blick zu fokussieren.
    Offenbar konnten Ratten nicht besonders gut sehen. Das konnte ich gegen ihn einsetzen.
    Baron fiepte wie von Sinnen und stürzte ein drittes Mal auf mich zu. Ich hielt mich bereit, um auf seinen Rücken zu springen und ihn bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen. Tief im Innern war mir übel. Auf keinen Fal würde ich für Trent töten, noch nicht mal eine Ratte. Wenn ich nur einen Grundsatz, ein Prinzip über Bord warf, hätte er nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele versklavt. Gab ich heute bei den Ratten nach, dann wahrscheinlich morgen bei Menschen.

    Die Meute wurde immer lauter, als Baron herankam. Ich sprang. »Scheiße!«, quiekte ich, als er unter mir stoppte und sich blitzschnel auf den Rücken warf. Ich würde direkt auf ihn drauffal en!
    Mit einem sanften Stoß schlug ich auf und quietschte, als sich seine Zähne in meine Nase bohrten. Panisch versuchte ich mich loszureißen, aber er umklammerte mich und übte gerade genügend Druck aus, um mich an der Flucht zu hindern. Mühsam rol te ich mich von ihm runter und schlug mit meinen Vorderpfoten nach seiner Schnauze, während ich ihm die Hinterpfoten in den Bauch rammte. Bei jedem meiner Schläge quiekte er auf, ließ aber ansonsten die Misshandlung über sich ergehen und lockerte nur langsam seine Kiefer. Endlich gab er genügend nach, dass ich mich befreien konnte.
    Ich wich zurück, rieb meine Nase und wunderte mich, warum er sie nicht einfach abgerissen hatte.
    Baron rol te sich wieder auf die Füße. Er berührte die Stel e, wo ich ihn zuerst erwischt hatte, dann seine Schnauze und zum Schluss seine Mitte, wo ich ihn getreten hatte. Es schien so, als listete er al e Verletzungen auf, die ich ihm zugefügt hatte. Schließlich hob er eine Pfote an die Nase, und plötzlich wurde mir klar, dass er mich nachahmte. Baron war ein Mensch!
    »Heilige Scheiße!«, quiekte ich und Baron nickte mit dem Kopf. Mein Blick flog zu den Mauern und der Menge, die sich dagegenpresste. Gemeinsam hatten wir viel eicht eine Chance, hier rauszukommen. Baron gab einige leise Geräusche von sich, und die Menge verstummte.
    Ich wol te diese Chance auf gar keinen Fal verspielen. Er zuckte mit seinen Schnurrhaaren, und ich machte einen Satz nach vorne. In einem harmlosen Schaukampf rol ten wir über den Boden. Jetzt musste ich mir nur noch ausdenken, wie wir hier rauskämen, und es Baron klarmachen, ohne dass

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