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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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bestehen.«
    Er schaute hoch und sah mir in die Augen. Die Besorgnis in seinem Blick, dieses Bedürfnis, von mir verstanden zu werden, hielt mich von einem weiteren scharfzüngigen Ausbruch ab.
    »Es tut mir wirklich, wirklich leid. Wenn ich dein Dämonenmal auf mich nehmen könnte, würde ich es sofort tun. Aber ich dachte, du stirbst. Und ich konnte dich doch nicht auf dem Rücksitz eines Taxis verbluten lassen.«
    Mein Zorn ebbte langsam ab. Er hatte sich freiwil ig bereit erklärt, ein Dämonenmal auf sich zu nehmen, nur um mich zu retten. Ich war ein Idiot.
    Nick schob das Haar von seiner linken Schläfe. »Siehst du?«, fragte er hoffnungsvol . »Es hört auf.«
    Argwöhnisch betrachtete ich seine Stirn. Genau an der Stel e, wo der Dämon ihn getroffen hatte, befand sich eine frisch verheilte Wunde, die noch stark gerötet war und ziemlich schmerzhaft aussah. Sie bildete einen Halbkreis, der von einer Linie durchbrochen wurde. Mein Magen zog sich zusammen. Das Dämonenmal. Höl e und Verdammnis, genau so eines würde ich auch tragen. Aber es waren doch nur schwarze Kraftlinienhexen mit Dämonenmalen gezeichnet, nicht weiße Erdhexen. Nicht ich!
    Nick ließ die verräterische Wunde unter den schwarzen Locken verschwinden. »Es wird sich auflösen, wenn ich meine Schuld getilgt habe. Es ist nicht für immer.«
    »Deine Schuld?«, hakte ich nach.
    Er sah mich um Verständnis heischend an. »Er wird wahrscheinlich irgendwelche Informationen oder so etwas einfordern. Zumindest steht es so in den Texten.«
    Erschöpft rieb ich mir die Stirn. Ich hatte wohl keine Wahl, denn es gab sicher keine Anti-Dämonen-Pflaster. »Okay, und wie lasse ich den Dämon wissen, dass ich mich auf diesen Pakt einlasse?«
    »Wil st du das denn?«
    »Ja.«
    »Dann hast du es soeben getan.«
    Ich fühlte mich elend bei dem Gedanken, dass ein Dämon eine so starke Verbindung zu mir hatte, dass er wahrnehmen konnte, wann ich seinen Bedingungen zustimmte. »Es gibt keinen Papierkram?«, fragte ich. »Keine Verträge? Ich mag keine mündlichen Absprachen.«
    »Wäre es dir lieber, wenn er hier auftaucht und eure ausfül t?«, fragte Nick. »Stel es dir fest genug vor und er wird kommen.«
    »Nein.« Mein Blick fiel auf das verwundete Handgelenk Irgendwie kribbelte es. Entsetzt merkte ich, wie sich das Kribbeln erst zu einem Jucken und dann zu einem leichten Brennen steigerte.
    »Wo ist die Schere?«, fragte ich knapp. Nick schaute sich suchend um, während aus dem leichten Brennen ein beißender Schmerz wurde. »Es brennt wie Feuer!«, schrie ich.
    Der Schmerz wurde immer stärker, und ich riss wie eine Wahnsinnige an dem Verband, um ihn zu lösen.
    »Mach ihn ab, mach ihn endlich ab!«, brül te ich. Mit einer schnel en Bewegung drehte ich den Wasserhahn vol auf und hielt die Hand unter den Strahl. Das kalte Wasser durchnässte den Verband und linderte das Brennen. Mit klopfendem Herzen lehnte ich mich gegen die Spüle und wartete darauf, dass das Wasser den Schmerz ganz betäubte.
    Die feuchte Nachtluft wehte die Vorhänge zur Seite. Ich starrte in den Garten und über den Friedhof, bis die schwarzen Flecken vor meinen Augen verschwanden. Meine Beine waren wacklig, und ich wurde nur durch das Adrenalin aufrecht gehalten. Das leise Geräusch der Schere, die Nick über den Tisch schob, lenkte meine Aufmerksamkeit zurück in die Küche, und ich drehte den Hahn zu. »Danke für die Warnung«, sagte ich bitter.
    »Meins hat nicht wehgetan«, entschuldigte er sich. Er sah besorgt aus, verwirrt, und ach so verblüfft.
    Mit einem Geschirrtuch und der Schere bewaffnet ging ich zu meinem Platz am Tisch. Während ich die Klinge in den Verband schob und an der nassen Baumwol e herumsäbelte, warf ich ihm einen kurzen Blick zu. Er stand jetzt an der Spüle, und aus jeder Pore seines großen, unbeholfenen Körpers schien Schuldgefühl zu strömen. Ich sackte in meinem Stuhl zusammen.
    »Es tut mir wirklich leid, dass ich so eine Zicke bin, Nick«, sagte ich, gab die Versuche mit der Schere auf und begann stattdessen, den Verband abzuwickeln. »Wenn du nicht da gewesen wärst, wäre ich sicher gestorben. Ich hatte verdammt viel Glück, dass du den Dämon aufgehalten hast.
    Ich verdanke dir mein Leben, und ich bin dir sehr dankbar für al es, was du getan hast.« Ich zögerte. »Das Ding hat mich einfach zu Tode geängstigt, und ich wol te das al es so schnel wie möglich vergessen, und nun kann ich es nicht. Ich fühle mich so verdammt hilflos, und dich

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