Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
darin gewesen war. Am liebsten hätte ich ihn geradeheraus gefragt, ob er schwarze Magie praktizierte. Aber wenn er es zugab, müsste ich eine Entscheidung fäl en, was ich diesbezüglich unternehmen sol te, und das wol te ich jetzt noch nicht. Ich mochte Nicks entspannte Umgänglichkeit. Es war das erste Mal, dass ich so etwas bei einem Menschen erlebte, und es war einfach. .
    faszinierend.

    Ein Teil von mir verachtete mich dafür, denn mir war durchaus bewusst, dass seine Anziehungskraft etwas mit meinem »Held rettet Fräulein in Not«-Syndrom zu tun hatte.
    Aber ich brauchte im Moment einfach ein bisschen Geborgenheit in meinem Leben, und ein magiebegabter Mensch, der Dämonen davon abhielt, mir die Kehle aufzuschlitzen, erfül te dieses Bedürfnis perfekt. Besonders wenn er so harmlos aussah wie Nick.
    »Außerdem wird Jenks mich anpixen, wenn ich verschwinde, bevor er wieder da ist«, erklärte er. Damit war die Stimmung dahin.
    Ich seufzte frustriert. Er war ein Babysitter, na tol .
    Nebenan klingelte das Telefon. Ich sah Nick herausfordernd an und bewegte mich kein Stück. Immerhin war ich verletzt, verdammt noch mal.
    Er lächelte mich in seiner typischen Art an und stand auf.
    »Ich geh ran.« Befriedigt nahm ich einen weiteren Bissen und sah Nick hinterher. Viel eicht sol te ich ihm anbieten, ihn zu begleiten, wenn er sich ein paar neue Klamotten besorgte.
    Diese Jeans waren einfach viel zu weit.
    »Hal o.« Nicks Stimme sank um eine Oktave und nahm einen überraschend professionel en Ton an. »Sie sind mit Morgan, Tamwood und Jenks verbunden, vampirisch-magischer Runnerdienst.«
    Vampirisch-magischer Runnerdienst., dachte ich. Ein bisschen von Ivy, ein bisschen von mir. Der Name war wahrscheinlich ebenso gut wie jeder andere. Ich pustete auf meinen gehäuften Löffel, schob ihn mir in den Mund und entschied, dass Nicks Kochkünste auch nicht zu verachten waren.
    »Jenks?« Als Nick mit dem Telefon in der Hand im Flur erschien, schaute ich zögernd hoch. »Sie isst gerade. Seid ihr schon am Flughafen?«
    Es entstand eine lange Pause, und ich seufzte. Das FIB war aufgeschlossener und vor al em gieriger auf Trent, als ich angenommen hatte.
    »Das FIB?« Nick klang plötzlich besorgt, und ich erstarrte, als er hinzufügte: »Sie hat was gemacht? Gibt es Todesopfer?«
    Resigniert schloss ich die Augen und legte den Löffel beiseite. Nicks Kreation machte seltsame Dinge in meinem Magen, und ich schluckte schwer.
    »Ahm, klar«, sagte Nick und runzelte die Stirn, als er mn nen Blick auffing. »Gib uns eine halbe Stunde.« Als er auflegte, gab das Telefon ein schril es Piepsen von sich. Dann drehte er sich zu mir um und seufzte. »Wir haben ein Problem.«
    29
    Das Taxi bog so scharf um die Ecke, dass ich gegen die Tür geschleudert wurde. Infolge davon drang der Schmerz wieder durch die Betäubung, und ich klammerte mich gequält mit einer Hand an meiner Tasche fest. Der Fahrer war ein Mensch und hatte unmissverständlich klargemacht, dass er nur äußerst ungern nach Einbruch der Dunkelheit in die Hol ows hinausfuhr. Sein ständiges Murren legte sich erst, nachdem wir den Ohio River überquert und eine Gegend erreicht hatten, wo »anständige Menschen hingehörten«, wie er sich ausdrückte. Das Einzige, was Nick und mich in seinen Augen rettete, war die Tatsache, dass er uns von einer Kirche abgeholt hatte. Und natürlich, dass wir auf dem Weg zum FIB
    waren, »einer anständigen Einrichtung, die die richtige Seite des Gesetzes aufrecht erhält.«
    »Okay«, sagte ich, als Nick mir half, mich aufzurichten. »Die anständigen Gesetzeshüter beim FIB haben also Ivy belästigt und >guter Cop/böser Cop< mit ihr gespielt. Jemand hat sie angefasst und sie. .«
    »Sie ist explodiert«, beendete Nick den Satz für mich. »Die haben acht Beamte gebraucht, um sie festzuhalten. Jenks sagte, dass drei davon zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben mussten, vier weitere wurden behandelt und sind wieder entlassen worden.«
    »Idioten«, brummte ich. »Und was ist mit Jenks?«
    Nick streckte einen Arm aus, um sich abzustützen, als wir vor einem großen Gebäude mit Glasfassade ruckartig zum Stehen kamen. »Sie wol en ihn nur in die Obhut einer ver-antwortungsbewussten Aufsichtsperson entlassen.« Sein freches Grinsen wirkte ein klein wenig angespannt. »Da es aber niemand Geeigneten gibt, sagten sie, du wärst ausreichend.«
    »Ha, ha«, entgegnete ich trocken. Ich betrachtete durch das schmutzige Seitenfenster das

Weitere Kostenlose Bücher