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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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anzuschreien ist ziemlich bequem.«
    Seine Mundwinkel zuckten und er drehte seinen Stuhl, sodass er mir direkt gegenübersaß. »Lass mich das mal machen«, sagte er und griff nach meiner Hand.
    Ich zögerte kurz, doch dann ließ ich es zu, dass er meine Hand in seinen Schoß legte. Er beugte seinen Kopf über mein Handgelenk, und unsere Knie berührten sich fast. Ich schuldete ihm viel mehr als ein einfaches Dankeschön.
    »Ich meine das ernst, Nick. Danke. Du hast mir damit schon das zweite Mal das Leben gerettet. Das mit dem Dämon wird sich schon irgendwie regeln. Und es tut mir leid, dass du sein Mal abbekommen hast, indem du mir geholfen hast.«
    Nick schaute hoch und suchte meinen Blick. Plötzlich war ich mir seiner körperlichen Nähe sehr bewusst. Ich erinnerte mich daran, wie ich in seinen Armen gelegen hatte, als er mich in die Kirche trug. Hatte er mich auf dem Weg durch das Jenseits auch so gehalten?
    »Ich bin froh, dass ich da war und dir helfen konnte«, sagte er sanft. »Es war in gewisser Weise ja auch meine Schuld.«
    »Nein, er hätte mich sowieso gefunden, egal wo ich gewesen wäre.« Endlich fiel auch die letzte Schicht des Verbands. Als ich mich traute, auf die Wunde zu sehen, wurde mir schlecht vor Angst. Sie war völ ig verheilt. Sogar die grünen Fäden waren verschwunden, und die weiße Narbe sah alt aus. Meine bildete einen vol en Kreis, durch den die charakteristische Linie verlief.
    »Oh«, murmelte Nick, während er sich zurücklehnte. »Der Dämon scheint dich zu mögen. Mich hat er nicht geheilt, sondern nur die Blutung gestoppt.«
    »Na klasse.« Ich rieb an dem Mal. Es war immerhin besser als ein Verband - hoffte ich. Und schließlich waren solche Narben und ihre Herkunft nicht al gemein bekannt. Seit dem Wandel hatte niemand mehr etwas mit Dämonen zu tun gehabt.
    »Und jetzt muss ich nur darauf warten, dass er etwas von mir wil ?«
    »Genau.« Nick stand auf und ging zum Herd.
    Ich stützte die El bogen auf den Tisch und atmete tief durch. Nick hatte mir den Rücken zugewandt, um in einem Topf herumzurühren. Drückende Stil e breitete sich aus.
    »Magst du Studentenmenü?«, fragte er plötzlich.
    Ich wurde aufmerksam. »Wie bitte?«
    »Studentenmenü.« Seine Augen richteten sich auf die Tomate auf der Fensterbank. »Was auch immer gerade im Kühlschrank ist mit Nudeln.«
    Verständlicherweise misstrauisch stand ich mühsam auf und trottete zum Herd, um mir den Schlamassel anzusehen.
    In dem Topf blubberten Makkaroni vor sich hin. Daneben lag ein hölzerner Löffel. Ich zog die Augenbrauen hoch. »Hast du diesen Löffel benutzt?«
    »Ja, warum?«
    Ich schnappte mir das Salz und schüttete es komplett in das Wasser. »Hey«, schrie Nick, »ich hatte das Wasser schon gesalzen. Außerdem braucht man nicht so viel!«
    Ohne auf seinen Protest zu achten, warf ich den Holzlöffel in meinen Reinigungsbottich und zog danach einen metal enen aus der Schublade.
    »Bis ich meine Keramiklöffel wiederbekomme, gilt die Regel: Metal zum Kochen, Holz zum Brauen. Aber wenn du die Makkaroni gut abspülst, dürften sie in Ordnung sein.«
    Nick zog die Stirn in Falten. »Ich dachte immer, es wäre genau andersrum, da Magie nicht an Metal haftet.«
    Als ich langsam zum Kühlschrank wankte, merkte ich, dass mich selbst diese kleine Anstrengung ausgelaugt hatte. »Und wie kommst du darauf, dass Magie nicht an Metal haftet?
    Solange es sich nicht um Kupfer handelt, verdirbt Metal al es. Also überlass mir die Zaubersprüche, und du kümmerst dich um das Essen.«
    Sehr zu meiner Überraschung hatte Nick sein Testosteron im Griff, denn er war nicht eingeschnappt. Stattdessen schenkte er mir ein schiefes Lächeln.
    Als ich die Kühlschranktür öffnete, durchdrang mich trotz der Amulette ein stechender Schmerz. »Ich kann nicht glauben, wie hungrig ich bin«, sagte ich, als ich nach etwas Ausschau hielt, das nicht in Alufolie oder Plastik eingewickelt war. »Ich glaube, Ivy hat mir irgendetwas eingeflößt.«
    Es zischte, als Nick die Makkaroni abschüttete. »So einen kleinen Kuchen?«, fragte er.
    Ich zog den Kopf aus dem Kühlschrank und schaute ihn verwundert an. Hatte Ivy ihm etwa auch einen gegeben?
    »Ja.«
    »Ich hab's gesehen.« Er starrte durch den Dampf der heißen Nudeln auf die Tomate. »Als ich meine Abschlussarbeit geschrieben habe, hatte ich Zugang zum Archiv seltener Bücher. Es liegt direkt neben dem für antike Bücher.
    Egal, auf jeden Fal ist die Architektur präindustriel er

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