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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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schaudern. Als ich unter ihm lag, war ich dem Tod verdammt nah gewesen, und al ein dieser Gedanke flößte mir schon eine Höl enangst ein. Was mich aber viel mehr um den Schlaf bringen würde, war die quälende Erkenntnis, dass sich der Vampirspeichel trotz der Angst und trotz der Schmerzen verdammt gut angefühlt hatte.
    Täuschung oder nicht, es war. . absolut überwältigend gewesen.
    Ich schlug das Handtuch enger um mich und wandte mich ab.
    »Vielen Dank, Matalina«, flüsterte ich. »Ich glaube, die Narben werden fast unsichtbar sein.«
    »Gern geschehen, Liebes. Es war das Mindeste, was ich tun konnte. Sol ich noch bleiben und aufpassen, während du dich anziehst?«

    »Nein.« In der Küche wurde der Mixer angestel t, und ich öffnete die Tür, um einen kurzen Blick in den Flur zu werfen.
    Der Geruch von Eiern hing in der Luft. »Ich glaube, das kriege ich schon hin, danke.«
    Die Pixie nickte, holte ihr Stickzeug und flog mit einem leisen Summen aus dem Raum. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Nick beschäftigt war, humpelte ich so schnel es ging in mein Zimmer und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ich es erreicht hatte.
    Meine Haare tropften immer noch, als ich mich auf mein Feldbett setzte und nach Luft schnappte. Al ein die Vorstel ung, mich jetzt in eine Hose zu zwängen, bereitete mir Kopfschmerzen, aber ich würde auch auf gar keinen Fal einen Rock tragen. Letztendlich entschied ich mich für meine Fette-Zeiten-Jeans und eine blau karierte Bluse, in die ich reinschlüpfen konnte, ohne meine Schulter zu sehr zu belasten. In so einem Outfit wol te ich zwar nicht einmal begraben sein, aber es war ja nicht so, als ob ich Nick irgendwie imponieren wol te.
    Der Boden schien beim Anziehen zwar ein wenig zu schwanken, und wenn ich mich zu schnel bewegte, kamen die Wände auf mich zu, aber letzten Endes schaffte ich es, mit klappernden Amuletten mein Zimmer zu verlassen.
    Während ich den Flur entlangschlurfte, überlegte ich, ob ich den Bluterguss mit einem Kosmetikzauber abdecken sol te.
    Mit normalem Make-up war da nichts zu machen.
    In diesem Moment kam Nick aus der Küche geschlendert und hätte mich beinahe umgerannt. Er hatte ein Sandwich in der Hand. »Da bist du ja«, sagte er und musterte meinen Aufzug. »Möchtest du ein Eiersandwich?«
    »Nein, danke«, lehnte ich trotz meines knurrenden Magens ab. »Das schmeckt zu schwefelig.« Plötzlich hatte ich wieder die Szene in der Bibliothek vor Augen: wie er dagestanden -
    in einer Hand das schwarze Buch, die andere abwehrend vorgestreckt - und den Dämon aufgehalten hatte. Er hatte verängstigt ausgesehen, zu Tode erschrocken. . und mächtig.
    Ich hatte nie zuvor einen Menschen gesehen, der Macht ausgestrahlt hatte. »Ich könnte jedoch ein wenig Hilfe beim Verbandswechsel an meinem Handgelenk gebrauchen«, fuhr ich bissig fort.
    Er sackte in sich zusammen, wodurch er das Bild in meinem Kopf vol kommen zerstörte.
    »Rachel, es tut mir leid -«
    Ich schob mich an ihm vorbei und ging in die Küche. Ohne auf seine leichten Schritte hinter mir zu achten, humpelte ich zur Spüle und begann, Mr. Fish zu füttern. Draußen war es dunkel geworden, und ich erkannte an den mithin ziehenden Lichtpunkten, wo Jenks' Familie gerade Patroul ie flog.
    Unbehaglich registrierte ich, dass die Tomate wieder auf der Fensterbank lag. Schon wol te ich Ivy in Gedanken verfluchen, doch dann runzelte ich nachdenklich die Stirn.
    Warum interessierte es mich überhaupt, was Nick dachte?
    Das hier war mein Haus, ich war ein Inderlander, und wenn ihm das nicht passte, konnte er meinetwegen Kröten fressen.
    Ich spürte, wie Nick hinter mir am Tisch stehen blieb.
    »Rachel, es tut mir wirklich leid.« Ich drehte mich um und sammelte mich. Mein Wutausbruch wäre wirkungslos, wenn ich dabei in Ohnmacht fiele. »Ich habe nicht gewusst, dass er von dir auch eine Bezahlung fordern würde, ehrlich.«
    Zornig strich ich mir das nasse Haar aus den Augen und kreuzte die Arme vor der Brust. »Ich trage ein Dämonenmal, Nick. Ein verfluchtes Dämonenmal!«
    Nick bugsierte seinen schlaksigen Körper in einen der Stühle, stützte die El bogen auf den Tisch und legte seinen Kopf in die geöffneten Hände. Ohne den Blick vom Tisch zu heben, sagte er mit ausdrucksloser Stimme: »Die Dämonologie ist eine ausgestorbene Kunst. Ich hatte nie damit gerechnet, dass ich mein Wissen jemals praktisch anwenden müsste. Es sol te nur ein einfacher Weg sein, alte Sprachen zu

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