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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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über Eddens Gesicht.
    »Briston, bringen Sie diesen Haufen Mül in den Transporter.
    Halten Sie sein Geständnis auf Band und in schriftlicher Form fest, und lesen Sie ihm noch einmal seine Rechte vor. Das sol al es ganz ordnungsmäßig ablaufen.«
    Francis stand auf, und sein Stuhl kratzte geräuschvol über die dreckigen Fliesen. Sein Gesicht war eingefal en und die Haare hingen ihm in die Augen. »Rachel, sag ihnen, dass Kalamack mich umbringen wird!«
    Ich schaute Edden mit gerunzelter Stirn an. »Er hat recht.«
    Bei meinen Worten fing Francis an zu winseln. Seine dunklen Augen wirkten gehetzt, als sei er nicht sicher, ob es ihn freuen oder ängstigen sol te, dass seine Befürchtungen ernst genommen wurden.
    »Bringt ihm eine AZE-Decke«, sagte Edden besorgt, »und passt gut auf ihn auf.«
    Trotz al em beruhigte mich das. Wenn sie Francis schnel genug aus der Schusslinie bringen konnten, war er in Sicherheit.
    Bristons Blick fiel auf die Kisten. »Und die - ahm - Tomaten, Captain?«
    Eddens Grinsen wurde breiter, als er sich über den Tisch lehnte, wobei er sorgfältig darauf achtete, den Tomatenmatsch nicht zu berühren. »Die überlassen wir der Spurensicherung.«
    Sichtbar erleichtert winkte Briston Clayton zu sich.
    »Rachel«, brabbelte Francis, als sie ihn zur Tür zogen. »Du wirst mir doch helfen, oder? Ich werde ihnen auch al es sagen!«
    Die vier FIB-Beamten begleiteten ihn unsanft nach draußen, und bevor die Tür ins Schloss fiel, hörte man, wie sich das Geräusch von Bristons Absätzen entfernte. Ich schloss die Augen, um die göttliche Ruhe zu genießen. »Was für eine Nacht«, flüsterte ich.
    Edden kicherte, woraufhin ich die Augen wieder öffnete.
    »Ich bin Ihnen etwas schuldig, Morgan«, sagte er. Er hatte sich inzwischen mit drei Papierservietten vor dem Tomatensaft an der Ampul e geschützt. »Nachdem ich Sie mit diesen beiden Hexen gesehen habe, weiß ich nicht, warum Denon so scharf darauf war, Sie abzusägen. Sie sind ein verflucht guter Runner.«
    »Danke«, flüsterte ich mit einem tiefen Seufzer und unterdrückte bei der Erinnerung an den Kampf mit den beiden Kraftlinienhexen eine Gänsehaut. Das war verdammt knapp gewesen. Wenn es Edden nicht gelungen wäre, die Konzentration der dritten Hexe, und damit das Netz, zu zerstören, wäre ich jetzt tot. »Ich meine, danke, dass Sie mir geholfen haben«, ergänzte ich leise.
    Nachdem die FIB-Beamten verschwunden waren, war Nick aus der Ecke gekommen und reichte mir nun einen Styroporbecher mit einer Flüssigkeit, die einmal Kaffee gewesen sein mochte. Er ließ sich langsam in den Stuhl neben mir sinken und blickte zwischen den drei Kartons und dem tomatenverschmierten Tisch hin und her. Der Anblick von Edden mit der Tomate in der Hand schien seine Angst ein wenig gemildert zu haben. Ich schenkte ihm ein müdes Lächeln und legte meine gesunde Hand um den Kaffeebecher, um die Wärme zu genießen.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die I. S. darüber informieren würden, dass Sie meinen Vertrag abzahlen«, sagte ich zu Edden, »und zwar noch bevor ich einen Fuß aus diesem Raum setze.« Instinktiv wickelte ich mich fester in die AZE-Decke.
    Edden legte ehrfürchtig die Ampul e hin. »Mit Percys Geständnis kann sich Kalamack da nicht mehr rauswinden.«
    Sein breites Gesicht verzog sich erneut zu einem Lächeln.
    »Clayton hat mir inzwischen berichtet, dass wir den Brimstone am Flughafen ebenfal s einkassieren konnten. Ich sol te wirklich öfter von meinem Schreibtisch wegkommen.«
    Ich nippte an meinem Kaffee. Es war eine bittere Brühe, und ich schluckte sie nur widerwil ig. »Was ist mit dem Anruf?«, erinnerte ich ihn, als ich den Becher auf den Tisch stel te und nachdenklich auf das Amulett schaute, das auf meinem Schoß leuchtete.

    Edden richtete sich grunzend auf, zog ein flaches Handy aus seiner Tasche und drückte mit dem Daumen auf eine Taste, bevor er es ans Ohr hob. Ich schaute zu Jenks, um zu sehen, ob er das bemerkt hatte. Der Pixie schlug kurz mit den Flügeln, kletterte aber dann ungeduldig von Nick herunter und ging steifbeinig über den Tisch. Ich hob ihn auf meine Schulter, bevor er mich darum bitten konnte. Er rutschte möglichst nah an mein Ohr heran und flüsterte: »Er hat die Nummer der I. S. auf einer Schnel wahltaste.«
    »Sieh mal einer an«, sagte ich. Das Pflaster zerrte an meiner Augenbraue, als ich versuchte, sie hochzuziehen.
    »Ich werde jeden einzelnen Tropfen Genugtuung aus dieser Sache pressen«,

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