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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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verkündete Edden und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als das Freizeichen ertönte. Die weiße Ampul e stand vor ihm wie eine kleine Trophäe. »Denon!«, rief er schließlich. »Nächste Woche ist Vol mond. Wie geht es dir?«
    Mir fiel die Kinnlade runter. Nicht die I. S. war in Eddens Kurzwahlspeicher, sondern mein alter Boss persönlich. Und er lebte noch, der Dämon hatte ihn nicht getötet? Dann hatte er wohl jemand anderen die Drecksarbeit machen lassen.
    Edden räusperte sich irritiert, bevor er sich wieder auf sein Telefonat konzentrierte. Er hatte meine Verwunderung offenbar missverstanden.
    »Pass auf. Ich wil , dass du das Kopfgeld, das du auf Ms.
    Rachel Morgan ausgesetzt hast, zurückziehst. Viel eicht kennst du sie? Sie hat mal für dich gearbeitet.« Es entstand eine kurze Pause, doch Denons Antwort war so laut, dass ich sie beinahe verstehen konnte. Auf meiner Schulter schlug Jenks aufgedreht mit den Flügeln. Ein hinterhältiges Lächeln erschien auf Eddens Lippen.
    »Ach, du erinnerst dich also tatsächlich an sie?«, fragte er unschuldig. »Großartig. Zieh deine Leute ab, wir bezahlen für ihren Vertrag.« Es folgte wieder eine Pause und sein Lächeln vertiefte sich. »Ich bin empört, Denon. Sie kann doch gar nicht für das FIB arbeiten. Ich werde die Gelder überweisen, sobald morgen früh die Banken öffnen. Oh, und könntest du einen deiner Wagen zum Busbahnhof schicken? Ich habe hier drei Hexen, die in ein Inderlander-Gefängnis überstel t werden müssen. Sie haben hier ein wenig Unruhe gestiftet, und da wir gerade in der Gegend waren, haben wir sie für dich festgesetzt.«
    Am anderen Ende der Leitung war eine Schimpftirade zu hören, und Jenks keuchte. »Oh oh, Rachel«, stammelte er. »Er ist außer sich.«
    »Nein«, sagte Edden entschlossen. Man konnte ihm ansehen, wie sehr er das Spektakel genoss. »Nein«, wiederholte er grinsend. »Darüber hättest du nachdenken sol en, bevor du sie auf sie angesetzt hast.«
    Die Schmetterlinge in meinem Bauch waren kaum noch zu bremsen. »Sagen Sie ihm, dass er das Hauptamulett deaktivieren sol , das auf mich eingestel t ist«, forderte ich und ließ das Amulett klappernd auf den Tisch fal en, das ich bis dahin wie ein schmutziges Geheimnis verborgen gehalten hatte.

    Edden legte eine Hand über das Telefon und dämpfte so Denons wütende Stimme. »Das was?«
    Ich fixierte das Amulett - es leuchtete noch immer. »Sagen Sie ihm«, ich holte tief Luft, »dass ich verlange, dass das Hauptamulett, das auf mich eingestel t ist, deaktiviert wird.
    Jeder Auftragskil er, der hinter mir her ist, hat so ein Amulett.« Ich berührte es mit einem Finger und fragte mich, ob das Prickeln, das ich dabei spürte, nur eingebildet oder real war. »Solange es leuchtet, werden sie nicht aufhören, mich zu jagen.«
    Seine Augenbrauen hoben sich. »Ein
    Lebenszeichenkontrol -Amulett?«, fragte er, und ich nickte säuerlich. Es war eine Geste der Höflichkeit zwischen den Attentäter-Teams, damit niemand Zeit darauf verschwendete, jemanden zu jagen, der schon längst tot war.
    »Puh«, schnaubte Edden und hielt sich wieder das Telefon ans Ohr. »Denon«, sagte er fröhlich. »Sei ein guter Junge und löse den Zauber auf, der Morgans Lebenszeichen überwacht, damit sie nach Hause und ins Bett gehen kann.«
    Denons wütende Stimme dröhnte aus dem kleinen Lautsprecher des Telefons. Als Jenks anfing zu lachen und sich auf meinen Ohrring schwang, zuckte ich zusammen. Ich benetzte meine Lippen und starrte auf das Amulett, als könnte ich es durch reine Wil enskraft zum Erlöschen bringen. Als Nick seine Hand auf meine Schulter legte, fuhr ich kurz hoch, konzentrierte mich aber sofort wieder auf den Zauber.
    »Da!«, rief ich, als die Scheibe aufflackerte und dann ausging.
    »Schaut, es leuchtet nicht mehr!« Ich schloss die Augen und stel te mir vor, wie überal in der Stadt die Amulette erloschen. Denon musste das Hauptamulett bei sich gehabt haben, wohl um auf keinen Fal den Moment zu verpassen, in dem die Mörder erfolgreich gewesen wären. Er war echt ein kranker Typ.
    Mit zitternden Fingern hob ich die Scheibe auf und war überrascht, wie schwer sie sich anfühlte. Mein Blick begegnete Nicks. Er schien genauso erleichtert zu sein wie ich, denn er strahlte über das ganze Gesicht. Mit einem tiefen Seufzer ließ ich mich in den Stuhl zurücksinken und steckte das Amulett in meine Tasche. Meine Todesdrohung war aufgehoben.
    Denons wütende Fragen schal ten aus dem

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