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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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FIB-Transporter auf dem Parkplatz noch immer in Flammen stand. Hinzu kam der Widerschein der roten und blauen Sirenen verschiedener Einsatzfahrzeuge.
    Jenks zog weiter an meinem Ohr, um mich anzutreiben.
    »Wenn du damit nicht aufhörst, werde ich dich eigenhändig zerquetschen«, drohte ich schwach.
    »Dann beweg deinen kümmerlichen weißen Hexenhintern nach draußen«, rief er frustriert. »Ich kann von hier aus so gut wie nichts erkennen.«
    Nick wehrte die gut gemeinten Bemühungen der Sanitäter ab, die mich wohl für eines der Explosionsopfer hielten.
    Dennoch ließen sie uns erst in Ruhe, als er eine der herumliegenden FIB-Kappen aufhob und sie mir auf den Kopf setzte. Mit seinem stützenden Arm um meine Tail e schaffte ich es, über die Scherben hinweg vom hel erleuchteten Gebäude zu den blinkenden FIB-Fahrzeugen zu humpeln. Außerhalb des Geländes hatte sich die Lokalpresse eingefunden, und sie zelebrierten das Großereignis mit Blitzlicht und hektischen Gesten. Mein Magen zog sich zusammen, als ich realisierte, dass ihre Anwesenheit wahrscheinlich zu Francis' Tod beigetragen hatte.
    Ich versuchte, mein Gesicht gegen die Hitze abzuschirmen, die uns von den Flammen entgegenschlug, und ging langsam zu Captain Edden hinüber, der wie hypnotisiert in die Flammen starrte. Ungefähr zehn Meter von dem brennenden Transporter entfernt blieb ich schweigend neben Edden stehen. Er sah mich nicht an. Der Wind frischte auf und ich hustete, als ich den Qualm von brennendem Gummi in den Hals bekam. Es gab nichts zu sagen - Francis war da drin gewesen. Francis war tot.
    »Clayton hatte ein dreizehn Jahre altes Kind«, sagte Edden schließlich, ohne den Blick von den wabernden Rauchschwaden zu wenden. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand in den Bauch getreten. Dreizehn war kein gutes Alter, um den Vater zu verlieren; gerade ich musste das wissen.
    Edden holte tief Luft und wandte sich zu mir um. Die völ ige Leere in seinem Gesicht verursachte mir eine Gänsehaut. Die flackernden Schatten des Feuers betonten die wenigen Falten in seinem Gesicht und ließen sie wie gemeißelt aussehen. »Machen Sie sich keine Sorgen, Morgan«, sagte er. »Der Deal war, dass Sie mir Kalamack ausliefern und dafür das FIB Ihren Vertrag abbezahlt.« Eine Emotion huschte über sein Gesicht, aber ich konnte nicht sagen, ob es Wut oder Schmerz war. »Sie haben ihn mir geliefert, ich habe ihn verloren. Ohne Percys Geständnis haben wir nur das Wort einer toten Hexe gegen das von Kalamack. Und bis ich einen Durchsuchungsbefehl habe, werden seine Tomatenfelder längst umgepflügt sein. Es tut mir leid, er wird auf freiem Fuß bleiben. Das. .« Er zeigte auf das Feuer. »Das war nicht Ihre Schuld.«
    »Edden -«, begann ich, doch er hob nur abwehrend die Hand und ging davon. »Keine Fehler«, hörte ich ihn noch murmeln. Er sah angeschlagener aus, als ich mich fühlte. Ein FIB-Beamter in einem gelben AZE-Overal lief auf ihn zu, zögerte jedoch, als der Captain ihn zu ignorieren schien.
    Dann verschwanden beide in der Menge.
    Ich wandte mich wieder dem schwarz-goldenen Flackern zu und fühlte mich krank. Francis war da drin, zusammen mit meinen Talismanen. Sie hatten wohl doch nicht so viel Glück gebracht.
    »Es war nicht deine Schuld«, sagte Nick und zog mich wieder an sich, als meine Knie nachzugeben drohten. »Du hast sie gewarnt. Du hast getan, was du konntest.«
    Ich lehnte mich an ihn, um nicht zusammenzubrechen.
    »Ich weiß.« Das glaubte ich auch.
    Ein Feuerwehrauto schlängelte sich zwischen den parkenden Autos durch, machte die Straße frei und zog gleichzeitig durch seine gelegentlichen Sirenensignale noch mehr Schaulustige an.
    »Rachel.« Jenks zog wieder an meinem Ohr.

    »Jenks«, stöhnte ich frustriert, »lass mich in Ruhe.«
    »Schieb's dir auf deinen Besenstiel«, fauchte der Pixie. »Da ist Jonathan, auf der anderen Straßenseite.«
    »Jonathan!« Das Adrenalin schoss beinahe schmerzhaft durch meinen Körper und ich löste mich von Nick. »Wo?«
    »Schau nicht hin!«, warnten Jenks und Nick gleichzeitig.
    Nick legte wieder seinen Arm um mich und versuchte, mich wegzuziehen.
    »Stopp!« Ich ignorierte den Schmerz, den die hektische Drehung meines Kopfes hervorrief. »Wo ist er?«
    »Geh weiter, Rachel«, sagte Nick energisch. »Kalamack könnte es auch auf dich abgesehen haben.«
    »Schert euch doch zurück zum Wandel, ich wil ihn sehen!«
    Ich ließ mich fal en, um Nick zum Anhalten zu zwingen. Es funktionierte insofern, als

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