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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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CDs. Ich war mir sicher, dass ich irgendwas auf der Spur war.
    Schließlich schob ich eine der CDs in den Computer und spielte ungeduldig mit der Maus herum. Verdammt, passwortgeschützt.
    Plötzlich hörte ich das leise Geräusch eines Riegels. Schnel sprang ich auf und drückte die Auswurftaste des CD-Laufwerks.
    »Guten Tag, Ms. Morgan.«
    Es war Trent Kalamack. Ich versuchte, nicht rot zu werden, während ich mir die kleine Disc in die Hosentasche steckte.
    »Pardon?«, erwiderte ich und stürzte mich wieder in die Rol e des Dummchens. Sie wussten, wer ich war. (iroße Überraschung.
    Trent schloss den untersten Knopf seines grauen Lei-nenjacketts und zog dann die Tür hinter sich zu. Ein entwaffnendes Lächeln zeigte sich in seinem glatt rasierten Gesicht und ließ ihn jünger erscheinen, als er war.
    Sein Haar war so hel blond, wie man es sonst nur bei Kindern sah. Passend dazu war er angenehm gebräunt, so als ob er sich gerne mal eine Auszeit am Pool gönnte. Für den Reichtum, der ihm nachgesagt wurde, sah er viel zu umgänglich aus. Geld und gutes Aussehen - das war nicht fair!
    »Oder bevorzugen Sie »Francine Percy    In einem verzweifelten Versuch, nonchalant zu wirken, schob ich mir eine Locke hinters Ohr. »Eigentlich - nicht.« Ich musste wohl noch irgendein As im Ärmel haben, sonst hätte er sich nicht persönlich mit mir abgegeben.
    Scheinbar nachdenklich bewegte sich Trent um den Schreibtisch und zwang mich so, mich auf die andere Seite zurückzuziehen. Als er sich setzte, hielt er seine dunkelblaue Krawatte ordentlich in Position. Dann blickte er hoch und stel te mit charmanter Überraschung fest, dass ich noch immer stand.
    »Bitte setzen Sie sich doch.« Sein kurzes Lächeln entblößte kleine, ebenmäßige Zähne. Er richtete eine Fernbedienung auf die Kamera. Als das rote Licht erlosch, legte er sie wieder weg.
    Ich stand noch immer, da ich seiner gelassenen Bil igung der Situation nicht traute. Die Alarmglocken in meinem Kopf schril ten und mein Magen verkrampfte sich. Das Fortune-Magazin hatte ihn im letzten Jahr als einen der begehrenswertesten Junggesel en vorgestel t. Das Titelbild hatte Trent gezeigt, wie er lässig an einer Tür lehnte, auf der in goldenen Buchstaben der Name seiner Firma stand. Sein anziehendes Lächeln war vol er Selbstvertrauen gewesen, gleichzeitig aber auch irgendwie geheimnisvol .
    Manche Frauen standen auf so ein Lächeln. Mich machte es eher vorsichtig. Und genau so ein Lächeln schenkte er mir nun, als er vor mir saß, das Kinn in die Hand gestützt.
    Ich sah, wie sich das kurz geschnittene Haar an seinen Schläfen bewegte und dachte, dass diese sorgfältig gestylt en Haare unglaublich weich sein mussten, wenn selbst der leichte Luftzug des Ventilators sie anheben konnte.
    Trent presste kurz seine Lippen zusammen, als er merkte, dass ich auf seine Haare konzentriert war. Dann lächelte er wieder. »Ich muss mich für den Irrtum an der Pforte und das Malheur mit Jon entschuldigen. Ich hatte Sie frühestens in einer Woche erwartet.«
    Mir wurden die Knie weich, also setzte ich mich. Er hatte mich erwartet? »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, sagte ich kühn, erleichtert, dass meine Stimme nicht schwankte.
    Der Mann griff in al er Ruhe nach einem Bleistift, aber als Ich meine Füße bewegte, blickte er mir direkt in die Augen.
    Für einen Moment kam es mir fast so vor, als sei er noch angespannter als ich. Peinlich genau radierte er das Fragezeichen hinter Francis' Namen aus und schrieb meinen hin. Als er den Bleistift zur Seite legte, fuhr er sich mit einer Hand über den Kopf, um sein Haar wieder in Form zu bringen.
    »Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, Ms. Morgan«, begann. er; seine Stimme war wirklich angenehm. »Ich halte es für kosteneffektiver, Führungskräfte anderer Firmen abzuwerben, als neue Leute aufzubauen. Und wenn ich auch niemals behaupten würde, mit der I. S. konkurrieren zu können, so habe ich doch festgestel t, dass ihre Trainingsmethoden und die dort geförderten Fähigkeiten sich mit den Bedürfnissen meines Konzerns decken. Ehrlich gesagt wäre es mir lieber gewesen, wenn Sie, bevor ich Sie eingestel t hätte, Ihren Scharfsinn unter Beweis gestel t hätten, indem Sie die I. S.-Morddrohung überleben. Aber viel eicht ist es auch ausreichend, dass Sie es fast bis auf meine Terrasse geschafft haben.«
    Ich schlug die Beine übereinander und hob ironisch

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