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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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eine Augenbraue. »Bieten Sie mir gerade einen Job an, Mr. Kalamack? Viel eicht als Ihre neue Sekretärin, um Ihre Briefe zu tippen und Ihnen Kaffee zu bringen?«
    »Himmel, nein.« Er ignorierte meinen Sarkasmus. »Für einen Bürojob riechen Sie viel zu stark nach Magie, auch wenn Sie versuchen, das mit - hmmm - Parfüm zu überdecken.«
    Ich lief rot an, wich seinem fragenden Blick aber nicht aus.
    »Nein«, fuhr Trent sachlich fort, »Sie sind viel zu interessant für den Job einer Sekretärin, selbst für den meiner Sekretärin. Sie haben nicht nur bei der I. S. aufgehört, Sie verspotten sie auch noch, indem Sie in al er Öffentlichkeit einkaufen gehen und dann in ihr Archiv einbrechen, um Ihre Akte zu vernichten. Und schließlich setzen Sie einen Runner außer Gefecht und sperren ihn in seinem eigenen Wagen ein.« Sein Lachen klang beherrscht und kultiviert. »Das gefäl t mir. Aber noch besser ist Ihr ständiges Streben, sich zu verbessern, Ihren Horizont zu erweitern und sich neue Fähigkeiten anzueignen. Die Bereitschaft, auch das scheinbar Unmögliche auszuprobieren, ist eine Eigenschaft, die ich meinen Angestel ten beizubringen versuche. Obwohl der Versuch, dieses gewisse Buch in einem Bus zu lesen, sicherlich eine. . Fehleinschätzung war.« In einem Anflug von schwarzem Humor fügte er hinzu: »Es sei denn, Ihr Interesse an Vampiren ist tiefer gehend, Ms. Morgan?«
    Langsam begann ich mich zu fragen, ob meine Amulette ausreichten, um hier wieder rauszukommen. Wie hatte Trent das al es herausgefunden, wenn es noch nicht einmal der I. S.
    gelang, mich richtig zu überwachen? Als mir klar wurde, wie tief ich im Pixiestaub steckte, zwang ich mich, ruhig zu bleiben. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht, hier einfach so reinzuspazieren? Die Sekretärin des Mannes war tot. Er dealte mit Brimstone, und es spielte keine Rol e, wie spendabel er bei Benefizveranstaltungen war, oder ob er mit dem Mann der Bürgermeisterin Golf spielte. Er war zu clever, um sich damit zufriedenzugeben, ein Drittel der Geschäftswelt von Cincinnati zu beherrschen. Seine verborgenen Interessen waren eng mit der Unterwelt verwoben, und ich war mir sehr sicher, dass er daran auch nichts ändern wol te.
    Trent lehnte sich konzentriert vor und ich wusste, dass es nun vorbei war mit dem Geplauder. »Sagen Sie mir, Ms.
    Morgan - was wol en Sie von mir?«, fragte er schließlich sanft.
    Ich blieb stumm.
    Er deutete auf den Schreibtisch. »Was haben Sie hier gesucht?«
    »Kaugummi?«, fragte ich lediglich, woraufhin er seufzte.
    »Um weitere Zeitverschwendung zu vermeiden, halte ich es für angebracht, dass wir ehrlich zueinander sind.« Er nahm seine Lesebril e ab und legte sie beiseite. »Zumindest soweit es nötig ist. Sagen Sie mir, warum Sie Ihr Leben riskiert haben, um mich zu sehen. Sie haben mein Wort, dass die Aufzeichnungen über Ihren heutigen Besuch, sagen wir mal, verloren gehen werden. Ich wil nur wissen, wo ich stehe. Was habe ich getan, um so viel Aufmerksamkeit von Ihnen zu bekommen?«
    »Ich kann gehen?«, hakte ich nach, woraufhin er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und bestätigend nickte. Seine Augen hatten einen Grünton, wie ich ihn nie zuvor gesehen hatte; es war keine Spur von Blau darin.
    »Jeder Mensch wil irgendetwas, Ms. Morgan.« Seine Worte waren präzise und fließend zugleich. »Was wol en Sie?«
    Sein Versprechen, mich gehen zu lassen, ließ meinen Puls noch weiter ansteigen. Ich folgte seinem Blick auf meine Hände und den Dreck unter meinen Fingernägeln. »Sie«, sagte ich. »Ich wil Beweise, dass Sie Ihre Sekretärin umgebracht haben und dass Sie mit Brimstone dealen.«
    »Oh«, sagte er mit einem schmerzlichen Seufzen. »Sie wol en sich Ihre Freiheit erkaufen. Das hätte ich mir eigentlich denken können. Ms. Morgan, Sie sind eine komplexere Persönlichkeit, als ich dachte.« Er nickte nachdenklich. »Mich der I. S. auszuliefern würde Ihnen sicherlich Ihre Unabhängigkeit einbringen. Aber Sie müssen verstehen, dass ich das nicht zulassen kann.« Er verwandelte sich wieder in den abgebrühten Geschäftsmann, als er fortfuhr: »Ich bin in der Position, Ihnen etwas anbieten zu können, das gleichwertig ist mit Freiheit, viel eicht sogar besser. Ich kann dafür sorgen, dass Ihr Vertrag mit der I. S.
    abbezahlt wird. Ein Darlehen, wenn Sie so wol en. Sie können es während Ihrer Tätigkeit für mich abarbeiten. Ich kann Sie in einem anständigen Betrieb unterbringen, viel eicht sogar mit Ihrer eigenen

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