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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Körperhaltung sagte al es: Sie wol te nicht, dass er ging. Und so, wie sie im Moment aussah, wol te ich ihr lieber nicht widersprechen.
    »Ich sage, du gehst nicht«, beharrte sie. Ihr Ton hatte deutlich an Schärfe gewonnen.
    »Das geht dich nichts an, Frau.« Der bittende Unterton ruinierte Jenks' Versuch, den harten Kerl zu mimen.
    »Und ob mich das was angeht«, entgegnete sie ernst. »Du bist immer noch verletzt. Und in dem Fal tust du, was ich sage. So wil es unser Gesetz.«
    Er gestikulierte flehend. »Mir geht es gut. Ich kann fliegen, ich kann kämpfen. Und ich werde mitgehen.«
    »Tut es nicht, kannst du nicht und wirst du nicht. Und bis ich etwas anderes sage, bist du ein Gärtner und kein Runner.«
    »Und wie ich fliegen kann«, rief er, und begann mit den Flügeln zu schlagen.
    Er hob ungefähr einen Fingerbreit vom Tisch ab und setzte dann wieder auf. »Du wil st nur nicht, dass ich gehe.«
    Sie richtete sich noch ein wenig weiter auf, als sie erwiderte: »Ich werde mir nicht nachsagen lassen, dass du getötet wurdest, weil ich nachlässig war. Ich bin dafür verantwortlich, dass du am Leben bleibst, und ich sage: Du bist fix und fertig.«
    Ich fütterte Mr. Fish mit einem zerbröselten Cornflake. Es war eine ganz schön peinliche Situation. Wäre es meine Entscheidung gewesen, hätte ich Jenks losziehen lassen
    -flugfähig oder nicht. Er erholte sich viel schnel er, als ich es für möglich gehalten hätte. Es war al erdings auch erst zehn Stunden her, dass er ein Quel der Poesie gewesen war.
    Fragend sah ich zu Mrs. Jenks hinüber. Die schöne Pixiefrau schüttelte den Kopf. Das war's dann wohl.
    »Jenks«, sagte ich, »es tut mir leid, aber bis du grünes Licht bekommst, bleibst du im Garten.«
    Er bal te die Fäuste und stapfte bedrohlich bis an die Tischkante. Um mir meine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen, wandte ich mich an Ivy: »Du sagtest, du hast eine Idee, wie ich reinkommen könnte?«
    Ivy zog ihren Stift aus dem Mund. »Ich habe heute Morgen im Netz recherchiert -«
    »Du meinst, nachdem ich ins Bett gegangen war?«, unterbrach ich sie.
    »Genau.« Sie wühlte in ihren Karten herum und zog schließlich eine farbige Broschüre hervor. »Hier, das habe ich dir ausgedruckt.«
    Ich nahm den Prospekt und setzte mich. Sie hatte ihn nicht nur ausgedruckt, sondern auch im richtigen Format gefaltet.
    Er enthielt eine farbenfrohe Anzeige, in der für Führungen durch Kalamacks botanische Gärten geworben wurde.
    >»Genießen Sie einen Rundgang durch die spektakuläre Gartenanlage des Abgeordneten Trenton Kalamack<«, las ich vor. »Telefonische Kartenreservierung erforderlich. Bei Vol mond wegen Instandhaltungsarbeiten geschlossen. Da stand noch mehr, aber es war auch so klar, wie ich auf das Anwesen kommen konnte.
    »Ich habe noch eine andere Broschüre, für die Stal ungen«, sagte Ivy. »Sie sind das ganze Jahr für Besichtigungen freigegeben, außer im Frühling, wenn die Fohlen geboren werden.«
    »Wie rücksichtsvol .« Ich strich mit meinem Finger über die knal bunte Skizze'des Geländes. Der Gedanke, dass Trent sich für Gärtnerei interessieren könnte, war mir neu. Viel eicht war er ja doch eine Hexe. Ein lautes Jammern riss mich aus meinen Überlegungen, als Jenks die kurze Strecke zum Tisch flog. Er schaffte es, gerade so.
    »Das ist fantastisch.« Ich ignorierte den streitsüchtigen Pixie, der über das Papier stiefelte, um in mein Blickfeld zu gelangen. »Ich hatte geplant, dass du mich irgendwo in den Wäldern absetzt, damit ich mich reinschleichen kann. Aber das hier ist großartig. Danke.«
    Ivy schenkte mir ein schmales, aber ehrliches Lächeln. »Ein bisschen Recherche kann eine Menge Zeit sparen.«
    Ich unterdrückte einen Seufzer. Wenn es nach Ivy ginge, hätten wir einen Sechs-Stufen-Plan über dem Klo hängen, für den Fal , dass es verstopfte. »Ich könnte mich in einer großen Handtasche verstecken.« Langsam erwärmte ich mich für die Idee.
    Jenks rümpfte die Nase. »Das muss aber eine verdammt große Tasche sein.«
    »Es gibt da jemanden, der mir noch einen Gefal en schuldet«, meinte Ivy. »Wenn sie die Eintrittskarte kauft, wird mein Name nicht auf der Liste erscheinen. Und ich könnte mich verkleiden.« Ivy grinste und zeigte dabei ein bisschen Zahn.
    »Hey«, rief Jenks mit einem schnel en Blick zu seiner Frau,
    »ich könnte da auch reinpassen.«
    Ivy klopfte mit dem Stift gegen ihre Zähne. »Ich werde die Tour mitmachen und dann zufäl ig meine Handtasche

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