Band 1 - Blutspur
irgendwo vergessen.«
Jenks stand auf der Broschüre und zuckte erregt mit den Flügeln. »Ich werde mitkommen.«
Ich zog das Papier mit einer schnel en Bewegung unter ihm weg, und er stolperte. »Ich treffe dich morgen kurz hinter dem Eingangstor im Wald. Wenn du mich da abholst, wird uns keiner sehen.«
»Ich werde mitkommen«, wiederholte Jenks lauter.
Ivy lehnte sich zufrieden zurück. »Das verstehe ich unter einem Plan.«
Es war wirklich merkwürdig. Letzte Nacht hatte sie mir fast den Kopf abgerissen, als ich fast dasselbe vorgeschlagen hatte. Offenbar brauchte sie nur die Möglichkeit, sich ein wenig einzubringen. Befriedigt, dass ich zumindest einen kleinen Teil von Ivy entschlüsselt hatte, stand ich auf und öffnete den Schrank, in dem ich die Amulette aufbewahrte.
»Trent kennt dich«, meinte ich, während ich nach etwas Passendem suchte. »Der Himmel weiß, woher. Also brauchst du eine Tarnung. Lass mal sehen. . ich könnte dich älter erscheinen lassen.«
»Hört mir hier keiner zu?« Jenks schrie nun und seine Flügel waren wieder einmal rot vor Wut. »Ich werde mitkommen! Rachel, sag meiner Frau, dass ich fit genug dafür bin.«
»Ähm, warte mal«, warf Ivy dazwischen. »Ich möchte nicht verzaubert werden, ich habe meine eigene Tarnung.«
Überrascht drehte ich mich um. »Du wil st keinen meiner Zauber? Es tut nicht weh. Es ist nur eine Il usion, nicht so was wie ein Verwandlungszauber.«
Sie wich meinem Blick aus. »Ich habe mir da schon was überlegt.«
»Ich sagte - ich werde mitkommen!«, brül te Jenks.
Ivy rieb sich müde die Augen.
»Jenks. .«
Er unterbrach mich: »Sag es ihr«, flehte er und zeigte auf seine Frau. »Wenn du sagst, dass es in Ordnung Ist, wird sie mich gehen lassen. Bis ich es muss, werde ich schon wieder fliegen können.«
»Es wird bestimmt noch andere Gelegenheiten geben. .«
»Um bei Kalamack einzubrechen?«, schrie er in unveränderter Lautstärke. »Wohl kaum. Entweder gehe ich jetzt oder nie. Das ist meine einzige Chance herauszufinden, wie Kalamack riecht. Kein Pixie und kein Fairy hat jemals herausgefunden, was er ist. Und weder du noch irgendjemand sonst wird mir diese Gelegenheit vermasseln.«
Er klang richtig verzweifelt. »Keine von euch beiden hat das drauf.«
Bittend sah ich Mrs. Jenks an, die hinter ihm stand. Er hatte recht. Es würde keine weitere Gelegenheit geben. Es wäre auch viel zu gefährlich gewesen, mein Leben zu riskieren, wenn es nicht sowieso schon in einem Mixer gewesen wäre, den nur noch jemand anstel en musste. Die schöne Pixie schloss die Augen. Wie unter Schmerzen nickte sie schließlich.
»In Ordnung«, sagte ich daraufhin zu Jenks. »Du kannst mitkommen.«
»Was?«, rief Ivy, und ich zuckte hilflos mit den Schultern.
»Sie sagt, es sei okay«, erwiderte ich mit einem Nicken zu Mrs. Jenks. »Aber nur, wenn er verspricht, sich sofort zu verziehen, wenn ich es sage. Ich werde nicht zulassen, dass er sich überanstrengt.«
Seine Flügel wechselten zu einem grel en Violett. »Ich werde gehen, wenn ich es für richtig halte.«
»Auf gar keinen Fal .« Ich streckte die Arme über den Tisch und setzte ihn zwischen meinen Fäusten fest. »Diesmal mache ich die Regeln - wir brechen nach meinem Ermessen ein und gehen wieder unter denselben Bedingungen. Das hier ist eine Hexokratie und keine Demokratie. Haben wir uns verstanden?«
Jenks wol te protestieren, fing aber einen Blick seiner Frau auf. Sie klopfte mit ihrem kleinen Fuß auf den Boden.
»Okay«, sagte er unterwürfig. »Aber nur dieses eine Mal.«
Ich nickte und zog meine Arme zurück. »Passt das auch al es in deinen Plan, Ivy?«
»Wie auch immer.« Als sie aufstand, kratzte der Stuhl über den Boden. »Ich werde mich schon mal um die Eintrittskarte kümmern. Wir müssen rechtzeitig los, wenn wir erst bei meiner Freundin vorbeifahren und um vier am Busbahnhof sein wol en. Da starten die Touren.« Als sie die Küche verließ, hatte sie schon fast wieder Vampirgeschwindigkeit drauf.
»Jenks, Liebling«, sagte die Pixiefrau sanft, »ich bin im Garten, fal s du-« Sie ließ den Satz unvol endet und flog durch das geöffnete Fenster hinaus.
Jenks wirbelte herum, war aber einen Herzschlag zu spät.
»Matalina, warte«, rief er und wol te ihr folgen. Aber er kam nicht hoch, geschweige denn konnte er mit ihr mithalten.
»Der Wandel sol 's holen. Es ist meine einzige Chance«, rief er ihr nach.
Ich hörte Ivys gedämpfte Stimme aus dem Wohnzimmer, wo sie sich am
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