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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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läuft das aber nicht. Es hat noch nie einen freiwil igen Schutzgeist gegeben, ich weiß gar nicht, was das bedeutet.«
    »Es bedeutet, dass ich dein verfluchter Schutzgeist werde«, schrie ich. Mir war klar, dass er, wenn er länger darüber nachdachte, erkennen würde, dass er so nur einen Teil von mir bekam. »Du musst dich entscheiden. In dreißig Sekunden werden entweder Piscary oder ich tot sein, und dann kriegst du nichts, gar nichts! Also, sind wir uns einig?«
    Er lehnte sich vor, und ich wich automatisch zurück. Dann schaute er noch einmal auf die Uhr. »Freiwil ig?« In seinem Blick rangen Vorsicht und Habgier miteinander.
    Panisch nickte ich. Über die Konsequenzen würde ich mir später den Kopf zerbrechen. Wenn es ein später gab.
    »Abgemacht.« Die Antwort kam so schnel , dass ich mir sicher war, einen Fehler gemacht zu haben. Trotzdem war ich erleichtert, zumindest bis ich endgültig realisierte, was gerade geschehen war. Gott hilf mir. Ich werde der Schutzgeist eines Dämons sein.
    Ich wehrte mich, als er nach meinem Handgelenk griff.
    »Wir haben ein Abkommen«, sagte er mahnend und schnappte sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit meinen Arm.
    Ich trat ihn mit vol er Wucht in den Magen, er taumelte kurz, blieb aber ansonsten unbeeindruckt, und ritzte eine frische Linie in mein Dämonenmal. Ich schrie entsetzt auf, als Blut floss. Algaliarept beugte sich über meinen Arm und pustete beruhigend auf die Wunde.
    Wieder versuchte ich, mich aus seinem Griff zu winden, aber er war stärker als ich. Ich hatte es plötzlich al es satt
    -das Blut, den Kampf, einfach al es. Als er mich losließ, fiel ich mit dem Rücken gegen die Jenseitsbarriere und rutschte daran herunter; meine Haut kribbelte unangenehm. Ich untersuchte mein Handgelenk und fand zwei Linien, wo vorher nur eine gewesen war. Die neue Markierung wirkte genauso alt wie die erste.
    »Es hat gar nicht wehgetan.« Ich war zu fertig, um noch Angst zu haben.
    »Beim ersten Mal hätte es auch nicht wehgetan, wenn du nicht versucht hättest, die Wunde zu nähen. Du hast gespürt, wie die Fäden sich auflösten, das hat den Schmerz verursacht. Ich bin ein Dämon, kein Sadist.«
    »Algaliarept!« Piscary war außer sich, dass unser Pakt nun besiegelt war.
    »Zu spät«, grinste der Dämon und verschwand.
    Ich fiel auf den Rücken, als die Energiebarriere sich auflöste. Piscary stürzte sich auf mich, doch ich rammte ihm die Beine in den Bauch und schleuderte ihn über mich hinweg. Dann schnappte ich mir meine Tasche. Als ich hektisch nach der Phiole zu suchen begann, riss mich der Vampir zurück.
    »Hör mir gut zu, Hexe«, zischte er und grub seine Finger in meine Schultern. »Ich werde bekommen, was ich wil , und dann wirst du sterben.«
    »Fahr zur Höl e, Piscary.« Mit einem leisen Plopp öffnete ich die Phiole und spritzte ihm die Flüssigkeit ins Gesicht.
    Schreiend stieß er mich von sich, torkelte ein Stück zurück und rieb sich wild das Gesicht. Mir klopfte das Herz bis zum Hals, während ich darauf wartete, dass er endlich zusammenbrach und ohnmächtig wurde. Er tat keins von beidem. Stattdessen fuhr er sich noch einmal durchs Gesicht und roch dann an der Flüssigkeit. »Kisten!« Sein Ekel verwandelte sich in Enttäuschung. »Oh, Kisten, nicht du!«
    Ich schluckte schwer. »Es ist ungefährlich, nicht wahr?«
    Er sah mich an. »Glaubst du wirklich, ich hätte so lange überlebt, wenn ich meinen Kindern erzählen würde, was mich tötet?«
    Jetzt blieb mir nichts mehr. Wortlos starrte ich ihn an, und er lächelte.
    Dieses Lächeln ließ mich aufspringen, doch Piscary griff gelassen nach meinem Knöchel und brachte mich aus dem Gleichgewicht. Ich ging zu Boden, trat um mich und schaffte es, ihn zweimal im Gesicht zu treffen, bevor er mich unter seinem Gewicht begrub.
    Die Narbe an meinem Hals pulsierte und schuf eine lähmende Mischung aus Angst und Lust.
    »Nein«, hauchte Piscary sanft und drückte mich auf den Teppich. »Dafür sol st du leiden.«
    Er hatte seine Reißzähne entblößt.
    Ich wand mich unter ihm, bis er sein Gewicht verlagerte und meinen linken Arm auf dem Boden fixierte. Meine rechte Hand war noch frei, und damit zielte ich auf seine Augen.
    Piscary wich dem Schlag aus, packte den Arm und brach ihn mühelos. Mein Schmerzensschrei wurde von der hohen Decke zurückgeworfen. Ich drückte gequält den Rücken durch und rang um Luft.
    Piscarys Augen verdunkelten sich. »Sag mir, ob Kalamack eine brauchbare Probe hat«,

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