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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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befahl er.
    Die Schmerzen breiteten sich wie Feuer vom Arm in den gesamten Körper aus. »Fahr zur Höl e. .«, röchelte ich.
    Ohne mich loszulassen, griff er nach dem gebrochenen Arm und drückte zu.
    Ich wand mich hin und her, da die Qualen in den ganzen Körper ausstrahlten. Ein kehliger Laut kam über meine Lippen, ein Laut der Qualen und der Entschlossenheit. Ich würde es ihm nicht sagen. Ich wusste ja nicht einmal, was ich ihm sagen sol te. Er drückte fester zu, und ich schrie, einfach um nicht wahnsinnig zu werden. Als ich Piscarys Augen wieder erkennen konnte, sah ich Hunger in der bodenlosen Schwärze. Mein Widerstand hatte seine Instinkte aktiviert.
    Die Pupil en leuchteten in einem eisigen Schwarz. Ich hörte meine Schmerzensschreie wie aus weiter Entfernung und vor meinen Augen erschienen silberne Funken. Erleichtert realisierte ich, dass ich kurz davor stand, das Bewusstsein zu verlieren. Gott sei Dank.
    Auch Piscary bemerkte die Veränderung. »Oh nein«, flüsterte er, »das kann ich besser.« Er ließ meinen Arm los, und ich stöhnte erleichtert, als der Schmerz zu einem dumpfen Pochen wurde.
    Dann beugte er sich vor und studierte mit kühlem Interesse meine Pupil en. Die Funken verschwanden und meine Sicht wurde wieder klar. Hinter der Teilnahmslosigkeit wuchs die Erregung des Meistervampirs. Wenn er seinen Blutdurst nicht schon an Ivy gestil t gehabt hätte, wäre er nun hemmungslos über mich hergefal en. Er merkte, dass meine Lebensgeister zurückkehrten und lächelte erwartungsfroh.
    Ich holte Luft und spuckte ihm ins Gesicht.
    Piscary schloss in einer Mischung aus Ärger und Müdigkeit die Augen, dann ließ er mein Handgelenk los, um sich den Speichel abzuwischen. Ich holte aus und zielte mit der Handkante auf seine Nase, doch er konnte den Schlag abfangen und umklammerte den unverletzten Arm. Der Schnitt, den er mir zugefügt hatte, war wieder aufgegangen, und in einem dünnen Rinnsal lief Blut bis zu meinem El bogen hinunter und tropfte dann auf meine Brust.
    Atemlos starrte ich ihn an. Ich spürte, wie seine Muskeln sich anspannten, während er mein Handgelenk fixierte. Ein weiterer Tropfen löste sich.
    Als ein tierisches Stöhnen aus seiner Kehle aufstieg, schrie ich.
    »Ah, jetzt wird mir einiges klar.« Seine Stimme klang beängstigend sanft, die kontrol ierte Erregung war kaum zu spüren. »Kein Wunder, dass Algaliarept so lange gebraucht hat, um deine Ängste herauszufinden.« Er beugte sich so weit über mich, dass seine Lippen fast meine Wange berührten. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht atmen.
    »Du fürchtest die Leidenschaft«, flüsterte er. »Sag mir, was ich wissen wil , kleine Hexe, oder ich werde dich aufschlitzen, deine Adern mit meinem Blut fül en und dich zu meinem Spielzeug machen. Und ich werde dafür sorgen, dass du dich an das Gefühl der Freiheit erinnerst, wenn du für immer mir gehörst.«
    »Fahr zur Höl e. .«
    Er wich ein wenig zurück, um mir ins Gesicht zu sehen.
    Sein Hausmantel hatte sich verschoben, und ich spürte seine Haut auf meiner; sie glühte. »Ich werde hier beginnen.«
    Er zog meinen linken Arm hoch, sodass ich ihn sehen konnte.
    »Nein. .« In meiner Stimme lag die nackte Angst, aber ich konnte nicht anders. Ich versuchte, ihm den Arm zu entziehen, aber er hob ihn nur noch näher an sein Gesicht.
    Schließlich versuchte ich sogar, ihn mit dem gebrochenen Arm aufzuhalten, aber die kraftlose Bewegung brachte mir nur höl ische Schmerzen ein.
    »Oh Gott, nein, nein!« Ich schrie und verdoppelte meine Anstrengungen, als Piscary den Kopf neigte und mit der Zunge vom El bogen aus über meinen Unterarm fuhr, um das Blut aufzulecken. Wenn sein Speichel die Wunde erreichte und in meinen Blutkreislauf gelangte, wäre ich sein. Bis in al e Ewigkeit.
    Ich zappelte und kämpfte, die Wärme seiner Zunge verschwand und wurde durch den kühlen sanften Druck seiner Zähne ersetzt.

    »Sag es mir«, hauchte er und drehte den Kopf zur Seite, um mir in die Augen zu sehen. »Dann werde ich dich gleich töten, nicht erst in hundert Jahren.«
    Ich konnte nicht mehr klar denken, bäumte mich auf, fand mit den Fingern der rechten Hand sein Ohr. Trotz der Schmerzen riss ich daran und versuchte nach seinen Augen zu schlagen. Ich kämpfte wie ein Tier, rein instinktiv, am Rande des Wahnsinns. Piscary begann zu keuchen; mein Widerstand und meine offensichtlichen Schmerzen hatten ihn an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung getrieben, ein Zustand, den ich von Ivy

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