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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Chi zum Überlaufen brachte und dann in die Kraftlinie zurückkehrte. Ich hörte einen schril en Schrei, der ankündigte, dass die Pfeile bereit gemacht werden sol ten.
    Pfeile? Oh, super. Mein Puls beschleunigte sich, als ich zur weit entfernten Küchenecke rannte, um an den Gartenschlauch zu kommen.
    »Ich habe versucht, nett zu sein. Ich habe versucht, vernünftig zu sein«, murmelte ich, während ich den Hahn aufdrehte und das Wasser aus dem Sprühaufsatz zu tropfen I x'gann. Die Blauhäher schrien wieder, und ich kämpfte mit dem Schlauch und kam abrupt zum Stehen, als er an der Küchenecke hängen blieb. Ich zog meine Handschuhe aus und schüttelte den Schlauch in eine Sinuskurve. Er löste sich, und ich stolperte rückwärts. Aus der Esche hörte ich hochfrequente, koordinierende Schreie. Ich hatte sie noch nicht mit dem Schlauch bearbeitet. Viel eicht würde es funktionieren. Fairyflügel funktionierten nicht besonders gut, wenn sie nass wurden.
    »Schnappt sie!« Ich hörte den Schrei und riss den Kopf hoch. Die Dornen, die sie hielten, sahen in ihren Händen aus wie Schwerter, als sie genau auf mich zuschössen.
    Keuchend zielte ich mit dem Schlauch und drückte. Sie schossen nach oben. Ich folgte ihnen und riss verblüfft den Mund auf, als der Wasserstrahl auf einmal nur noch ein Tropfen war, bis er schließlich ganz verschwand. Was zur Höl e? Ich schoss herum, als ich hinter mir Wasserrauschen hörte. Sie hatten den Schlauch durchgeschnitten!
    »Dieser Schlauch hat mich zwanzig Dol ar gekostet!«, schrie ich und fühlte dann, wie ich bleich wurde, als sich der ganze Clan mit ihren Speeren, die wahrscheinlich mit Giftsumach präpariert waren, vor mir aufbaute.
    »Ahm, können wir viel eicht drüber reden?«, stammelte ich.
    Ich ließ den Schlauch fal en, und der Fairy mit den orangefarbenen Flügeln grinste wie ein Vampir-Stripper auf einer Junggesel innenparty. Mein Herz klopfte, und ich fragte mich, ob ich in die Kirche fliehen und mich Ivys Lachen ausliefern sol te, oder stark bleiben und ein gute Portion Giftsumach abkriegen.
    Das Geräusch von Pixieflügeln hob mein Herz.
    »Jenks!«, rief ich und drehte mich um, um den besorgten Blicken der Fairys über meine Schulter zu folgen. Aber es war nicht Jenks, es waren seine Frau Matalina und seine älteste Tochter Jih.
    »Zieht euch zurück«, drohte Matalina und schwebte auf Kopfhöhe neben mich. Das harte Klappern ihrer Libel enflügel, die sie um einiges wendiger machten, erzeugte einen Luftstrom, der mir die feuchten Haare ins Gesicht wehte.
    Sie sah dünner aus als letzten Winter, und ihre kindlichen Gesichtszüge wirkten streng. In ihrem Blick stand Entschlossenheit, und sie umklammerte einen gespannten Bogen mit einem Pfeil auf der Sehne. Ihre Tochter, mit einem silbernen Schwert mit Holzgriff in der Hand, sah sogar noch bedrohlicher aus. Sie besaß einen kleinen Garten auf der anderen Straßenseite und musste ihn selbst beschützen, da sie erst noch einen Ehemann finden musste.
    »Er gehört mir!«, kreischte der Fairy frustriert. »Zwei Frauen können keinen Garten verteidigen!«
    »Ich muss nur den Grund verteidigen, über den ich fliege«, sagte Matalina entschieden. »Verschwindet. Jetzt.«
    Er zögerte, und Matalina spannte den Bogen, bis er knirschte.
    »Wir holen ihn uns sowieso zurück, wenn du verschwindest!«, rief er und bedeutete seinem Clan sich zurückzuziehen.
    »Dann holt ihn euch«, sagte sie. »Aber während ich hier bin, seid ihr es nicht.«
    Ich beobachtete ehrfürchtig, wie ein zehn Zentimeter großer Pixie einen ganzen Fairy-Clan einschüchterte. Das war Jenks' Ruf und die Stärke der Pixies. Sie könnten durch Mord und Erpressung die Welt regieren, wenn sie es nur wol ten.
    Aber al es, was sie sich wünschten, war ein kleines Stück Boden und den Frieden, sich darum zu kümmern.
    »Danke, Matalina«, flüsterte ich.
    Sie wandte ihren stahlharten Blick nicht von den Fairys ab, als sie sich zu der kniehohen Mauer zurückzogen, die den Garten vom Friedhof trennte. »Dank mir, wenn ich Sämlinge mit ihrem Blut gegossen habe«, murmelte sie und schockierte mich damit. Die hübsche, in Seide gekleidete Pixie sah aus wie achtzehn, und ihre normale Bräune war nach einem Winter, den sie mit Jenks und ihren Kindern im Kel er eines Tiermenschen verbracht hatte, verblasst. Ihr leichtes grünes Kleid wirbelte in dem Luftzug ihrer Flügel, die vor Ärger rot leuchteten, genau wie die ihrer Tochter.
    Die Gruppe von Garten-Fairys floh in

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