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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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an Ceri und mir vorbei zur offenen Tür zu schauen, und ich hörte das Brummen eines Motorrads, das in den Carport einfuhr. In der Zeit zwischen einem Herzschlag und dem nächsten verschwanden sie.
    Ich fiel erleichtert in mich zusammen. Ceri lehnte sich gegen das Klavier und verschmierte Blut darauf. Ihre Schultern begannen zu zittern, und ich legte ihr eine Hand auf die Schulter, während ich mir gleichzeitig nichts mehr wünschte, als dasselbe zu tun. Draußen erstarb das Geräusch von Ivys Motorrad, und dann erklangen ihre vertrauten Schritte auf dem Gehweg.
    »Und dann sagt der Pixie zu dem Apotheker«, sagte Jenks, begleitet von dem klar zu erkennenden Geräusch seiner Flügelschläge. »Steuer? Ich dachte, sie lenken sich selbst.«
    Der Pixie lachte, ein Geräusch wie das Klingeln eines Windspiels. »Kapiert, Ivy? Steuer und Steuer?«
    »Ja, ich hab's kapiert«, murmelte sie, und ihre Schritte zeigten an, dass sie die Stufen hinaufstieg. »Super, Jenks.
    Hey, die Tür ist offen.«
    Das Licht, das in die Kirche fiel, verdunkelte sich, und Ceri richtete sich auf, wischte sich übers Gesicht und verschmierte es damit mit Blut, Tränen und Erde. Ich konnte den Gestank von verbranntem Bernstein an mir und in der Kirche riechen und fragte mich, ob ich mich jemals wieder sauber fühlen würde. Zusammen standen wir wie betäubt, als Ivy an der Schwel e zum Foyer stehen blieb. Jenks schwebte für drei Sekunden auf der Stel e und schoss dann davon, um nach seiner Frau und seinen Kindern zu sehen.
    Ivy stemmte eine Hand in die Hüfte und musterte die drei
    - nein, vier - mit Blut gezogenen Schutzkreise, mich in meiner Schlafkleidung und Ceri, die lautlos weinte, während ihre blutverschmierte Hand ihr Kruzifix umklammerte.
    »Was auf Gottes grüner Erde hast du jetzt wieder angestel t?«
    Ich fragte mich, ob ich jemals wieder schlafen würde, und warf einen Blick zu Ceri. »Ich habe keinen blassen Schimmer.«
    2
    Ich fühlte mich nicht gut und hatte ein flaues Gefühl in der Magengrube, als ich in der Küche auf meinem Stuhl an Ivys wirklich riesigem antikem Tisch saß, der an der Innenwand stand. Die Sonne war eine dünne goldene Scheibe, die sich in unserem Edelstahlkühlschrank spiegelte. Das sah ich nicht oft. Ich war es nicht gewohnt, so früh wach zu sein, und mein Körper fing an, mich das spüren zu lassen. Ich glaubte nicht, dass es von den Schwierigkeiten des Morgens kam. Ja, genau.
    Ich band meinen Frotteebademantel enger und blätterte durch die Gelben Seiten, während Jenks und Ivy neben dem Waschbecken diskutierten. Das Telefon lag auf meinem Schoß, damit Ivy die Sache nicht an sich riss, während ich nach jemandem suchte, der die Kirche wieder weihen konnte. Die Kerle, die unser Dach neu gedeckt hatten, hatte ich schon für einen Kostenvoranschlag fürs Wohnzimmer angerufen. Sie waren Menschen, und Ivy und ich beauftragten sie gerne, weil sie gewöhnlich fröhlich und wach gegen Mittag auftauchten. Newt hatte den Teppich herausgerissen und Teile der Verkleidung von der Wand gelöst. Was zur Höl e hatte sie gesucht?
    Jenks' Kinder waren gerade dort drin, obwohl sie eigentlich nicht mal in der Kirche sein durften. Nach dem Kreischen und dem klingelnden Lachen zu schließen, amüsierten sie sich prächtig mit der frei liegenden Isolierung.
    Ich blätterte eine weitere dünne Seite um und fragte mich, ob Ivy und ich wohl die Chance ergreifen sol ten, ein wenig zu renovieren.
    Unter dem Teppich war ein schöner Dielenboden zum Vorschein gekommen, und Ivy hatte ein gutes Auge für Inneneinrichtung. Sie hatte die Küche renoviert, bevor ich eingezogen war, und ich liebte sie.
    Der große, fast gastronomiegroße Raum war niemals geweiht worden, weil er später an die Kirche angefügt worden war, um einen Platz für Hochzeitsgesel schaften und Ähnliches zu bieten. Er hatte zwei Herde - einen elektrischen, einen mit Gas -, sodass ich nicht unser Essen und meine Zauber auf derselben Kochplatte zubereiten musste. Nicht dass ich al zu oft Essen kochen würde. Normalerweise war es irgendetwas aus der Mikrowel e oder von Ivys fantastischem Gril , der in dem kleinen Hexengarten zwischen der Kirche und dem Friedhof stand.
    Tatsächlich rührte ich die meisten meiner Tränke auf der Kücheninsel zusammen, die zwischen der Spüle und Ivys Farmhaus-Tisch stand. Es gab ein Regal darüber, an dem ich die Kräuter aufgehängt hatte, mit denen ich momentan herumexperimentierte, und auch meine Zauberausrüstung, die nicht in

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