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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sich immer so fühlte.
    Aber Gott helfe mir, es war ein unglaubliches Hoch.
    Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, wandte sich Ivy von Jenks ab. »Hör auf damit«, befahl sie, und ich wurde rot.
    Sie konnte zwar nicht meine Gedanken lesen, aber das wäre auch nicht schlimmer. Der Geruchssinn eines Vampirs reagierte auf Pheromone. Sie konnte meine Stimmungen so einfach lesen, wie ich den scharfen Geruch von Hagebutte von meinem unberührten Tee identifizieren konnte. Dreck, erwartete Ceri wirklich, dass ich das Zeug trank?
    Jenks' Flügel wurden rot. Offensichtlich gefiel ihm der Themenwechsel von »Wie wir unser gespartes Geschäftskapital ausgeben« zu »Wie wir unsere Zähne bei uns behalten« nicht besonders. Ivy wedelte mit einer schlanken Hand, um mich in ihre Diskussion einzubeziehen.
    »Es ist nicht so, dass ich das Geld nicht ausgeben wil «, sagte sie, gleichzeitig bestimmt und beruhigend. »Aber warum sol ten wir es tun, wenn es dann ein Dämon nur wieder kaputt macht?«
    Ich schnaubte, wandte mich wieder dem Telefonbuch zu und blätterte eine weitere Seite um. »Newt ist nicht nur ein Dämon. Ceri sagt, sie ist eine der ältesten und mächtigsten Dämonen im Jenseits. Und sie ist absolut völ ig irre«, murmelte ich. »Und außerdem glaubt Ceri nicht, dass sie zurückkommt.«
    Ivy verschränkte die Arme und sah damit gleichzeitig aufreizend und elegant aus. »Also, warum sol ten wir sie überhaupt neu weihen lassen?«
    Jenks kicherte. »Yeah, Rachel. Warum sol ten wir? Ich meine, das könnte tol werden. Ivy könnte ihre Mutter zu einer Einweihungsfete einladen. Wir wohnen hier seit einem Jahr und die Frau würde dafür sterben, mal hierherzukommen. Naja, zumindest würde sie es, wenn sie noch leben würde.«
    Besorgt schaute ich von dem Telefonbuch hoch. Besorgnis glitt auch über Ivys Gesicht. Für einen Moment war es so stil , dass ich die Uhr über der Spüle ticken hören konnte. Dann bewegte sich Ivy mit der unheimlichen Geschwindigkeit eines lebenden Vampirs, die sie sonst mühsam verbarg. »Gib mir das Telefon«, sagte sie und schnappte es sich.
    Das schwarze Plastikteil verschwand von meinem Schoß, und Ivy nahm das schwere Buch vom Tisch. Sie zog sich mit schnel en Schritten an ihr Ende des Tisches zurück, legte das Buch auf ihre Knie und zog einen Notizblock aus einem Stapel. Während Jenks lachte, zeichnete sie schnel eine Tabel e mit Spalten für Telefonnummer, Verfügbarkeit, Kosten und religiöse Richtung. Das beruhigende Gefühl, dass wir noch vor Ende der Woche wieder auf heiligem Boden leben würden, brachte mich dazu, meine Wut darüber zu unterdrücken, dass sie das Projekt an sich gerissen hatte.
    Jenks lächelte, als er sich vom Fensterbrett erhob. Goldene Funken regneten in meine Teetasse, bevor er daneben landete. »Danke«, sagte ich und wusste, das Ivy mich hören würde, selbst wenn ich flüsterte. »Ich glaube nicht, dass ich schlafen kann, bevor wir wieder geweiht sind -und ich mag Schlaf.«
    Sein Kopf hob und senkte sich in einem übertriebenen Nicken. »Warum hül st du die Kirche nicht einfach in einen Schutzkreis?«, fragte er. »Da kann nichts durch.«
    »Das wäre nicht sicher, außer, wir entfernen al e Stromkabel und Gasleitungen, die hereinführen«, sagte ich, weil ich nicht erklären wol te, dass Newt anscheinend durch jeden Kreis durchkam, wenn sie es wol te. »Wil st du ohne dein MTV leben?«
    »Oh, zur Höl e, nein«, antwortete er und warf einen Seitenblick zu Ivy, die gerade der Person am anderen Ende der Leitung die doppelte Summe anbot, wenn er den Auftrag noch heute vor Sonnenuntergang erledigte. Ivy kam nicht besonders gut mit ihrer Mutter zurecht.
    Müde sank ich in meinem Stuhl zusammen und fühlte, wie sich die Last der absolut kranken Morgenstunde auf meine Schultern legte. Jenks' Frau Matalina hatte die Pixiekinder aus dem Wohnzimmer geholt, und ihre Stimmen wurden jetzt von der Brise durchs Fenster in den Raum getragen.
    »Ceri sagt, wenn Newt nicht in den nächsten drei Wochen noch mal auftaucht, dann hat sie uns wahrscheinlich vergessen«, erklärte ich gähnend, »aber ich wil die Kirche trotzdem wieder geweiht haben.« Ich schaute verärgert auf meinen abgeplatzten Nagel ack. »Minias hat sie mit einem Vergesslichkeitszauber belegt, aber dieser Dämon ist total irre. Und sie taucht auf, ohne beschworen worden zu sein.«
    Ivy hörte auf zu reden, und nachdem sie und Jenks einen Blick gewechselt hatten, legte sie ohne Verabschiedung auf.

    »Wer

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