Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
zusammen. »Entschuldigung?«
    »Vampire haben unerschütterliche Regeln«, sagte er, legte einen Arm um meine Schulter und steuerte uns Richtung Gartentor. »Neben dem Meistervampir ist es ihnen ein körperliches Bedürfnis, sich nach jemandem zu richten, der stärker ist als sie. Es ist eine Veranlagung, wie Werwölfe und ihre Alphas. Ivy sieht mächtig aus, weil es nur so wenige Leute gibt, die stärker sind als sie. Piscary ist einer davon. Du ein anderer.«
    Meine Schritte, die sowieso schon langsam waren, um neben ihm zu bleiben, verlangsamten sich noch mehr. »Ich kann ihn nicht besiegen. Egal, was ich gestern Nacht tun wol te.« Gott, das war peinlich. Ich hatte es verdient, mit meinem eigenen Zauber erledigt zu werden.
    »Ich habe nie gesagt, dass du Piscary besiegen könntest«, sagte die alte Hexe, während wir uns gegenseitig über den unebenen Boden des alten Friedhofes halfen. »Ich habe gesagt, dass du stärker bist als er. Du kannst Ivy dabei helfen, diejenige zu sein, die sie sein wil , aber wenn sie ihre Angst nicht loslassen und mit ihren Bedürfnissen ins Reine kommen kann, wird sie immer wieder zurückfal en auf Piscary. Ich glaube nicht, dass sie sich schon entschieden hat.«

    Ich fühlte mich seltsam. »Wie kommst du darauf?«
    Seine Falten vertieften sich. »Weil sie letzte Nacht nicht versucht hat, dich zu töten.«
    Mein Magen verkrampfte sich. Wieso sieht er die Dinge so klar und ich bin begriffsstutzig wie eine Betonmauer? Musste etwas mit dem Image des weisen Mannes zu tun haben.
    »Wir haben es einmal probiert«, sagte ich leise und kämpfte gegen den Drang, meinen Hals zu berühren. »Sie hat mich fast umgebracht. Sie sagt, dass der einzige Weg, ihren Blutdurst zu kontrol ieren, darin besteht, ihn mit Sex zu vermischen. Sonst verliert sie die Kontrol e, und ich muss ihr wehtun, um sie zurückzutreiben. Das kann ich nicht, Keasley.
    Ich werde die Ekstase des Blutsaugens nicht damit verbinden, ihr wehzutun. Das ist falsch und krank.«
    Mein Puls hatte sich beschleunigt, als mir der Gedanke gekommen war, dass es genau das war, was Piscary tat. . und wozu er sie gemacht hatte. Ich wusste, dass mein Kopf rot war, aber Keasley schien nicht schockiert zu sein, als er mich ansah. Er runzelte die Stirn und warf mir einen mitleidigen Blick zu. »Da hast du dir was eingebrockt, hm?«
    Wir passierten die niedrige Mauer, die den Friedhof vom Garten trennte. Überal waren Pixies, und die Sonne glitzerte auf ihren Flügeln. Das hier war wirklich unangenehm, aber mit wem sonst konnte ich reden? Meiner Mutter?
    »Also«, fragte ich leise, »glaubst du, dass es mein Fehler ist, dass sie zu Piscary gelaufen ist? Weil ich mich nicht dazu bringen kann, sie zu verletzen, wenn sie die Kontrol e verliert, aber auch nicht mit ihr schlafen wil ?«

    Keasley grunzte. »Ivy denkt wie ein Vampir. Du sol test anfangen zu denken wie eine Hexe.«
    »Du meinst, zum Beispiel ein Zauber?«, schlug ich vor. Ich erinnerte mich an Ivys Abneigung gegen sie und errötete dann, als ich den Eifer in meiner Stimme hörte. »Viel eicht einer, um ihren Hunger zu dämpfen, oder sie zu beruhigen, ohne sie zu verletzen?«
    Sein Kopf bewegte sich hoch und runter, und ich verlangsamte unsere Schritte, weil ich sah, dass es ihn anstrengte. »Also, was wirst du tun?«, fragte er und legte eine Hand auf meine Schulter. »Ich meine, heute.«
    »Etwas planen und sie rausholen«, gab ich zu. Ich wusste nicht mehr, was ich denken sol te.
    Er blieb stil . Dann: »Wenn du es versuchst, wird er nur seine Kontrol e über sie verstärken.«
    Ich wol te protestieren. Er hielt an und drehte sich zu mir um. In seinen dunklen Augen stand eine deutliche Warnung.
    »Geh da rein, und Piscary wird sie dazu bringen, dich zu töten. Vertrau ihr, dass sie sich selbst befreit. Piscary ist ihr Meister, aber du bist ihre Freundin, und sie besitzt ihre Seele noch.«
    »Ihr vertrauen?«, fragte ich, schockiert, weil er damit meinte, dass ich nichts tun sol te. »Ich kann sie da nicht lassen. Das letzte Mal hat er sie blutvergewaltigt, als sie abgelehnt hat, mich zu töten.«
    Die sanfte Hand auf meiner Schulter setzte uns wieder in Bewegung. »Vertrau ihr«, sagte er einfach. »Sie vertraut dir.«
    Seine Brust hob und senkte sich in einem Seufzen. »Rachel, wenn sie sich von Piscary abwendet ohne jemanden, dessen Schutz sie in Anspruch nehmen kann, wird der erste untote Vampir, dem sie begegnet, sie benutzen und missbrauchen.«
    »Als ob Piscary sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher