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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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vorne trat, um nachzusehen, was los war.
    Kisten wandte sich ab und legte die Hand auf den schrägstehenden Bil ardtisch, dessen eines Ende auf einem Haufen von kleinen runden Tischen lehnte. »Er hat sich nicht mal die Bücher angesehen«, sagte er leise, als versuche er, etwas zu begreifen. »Ich dachte, das würde etwas bedeuten.«
    Das Quietschen der Restauranttür beunruhigte mich.
    Angst vor dem, was kommen würde, verdrängte die Angst davor, dass Kisten außer Kontrol e war, und ich zog an seinem Arm. Sein normaler Geruch nach Leder war vermischt mit dem von Blut. »Steig ins Auto. Kisten, steig in mein Auto!«
    »Er hat sich die Bücher nie angesehen«, sagte Kisten wieder, wie unter Schock. »Hat einfach ein Ultimatum gestel t und dann mein letztes Blut an den Vampir gegeben, der den Handel zwischen ihm und dem Dämon vermittelt hat.
    Jemand, dem ich egal bin. Ich. . Ich wol te, dass er es bekommt.«

    Das war einfach zu krank. »Kisten, wir müssen weg!«, rief ich, und mein Blick schoss zu den fünf großen Männern, die auf uns zukamen, mit langsamen Schritten und schwingenden Armen. Einer zögerte neben dem Stuhl, den Kisten geworfen hatte, und riss dann ein Metal bein ab, bevor er zu den anderen aufschloss. Oh scheiße.
    Kisten hob den Kopf, als er das Geräusch reißenden Metal s hörte. Mein Gesicht wurde kalt. Er war innerlich tot.
    Obwohl er atmete und sein Herz noch schlug, war Kisten tot, getötet von seiner Wut und einem Gefühl des Verrats, das ich niemals verstehen würde. Er hatte Piscary sein gesamtes Leben lang gekannt. Sein Leben war mit ihm verbunden. Er hatte durch ihn Autorität und Macht über andere bekommen. Er hatte durch ihn ein Leben über dem Gesetz kennen und lieben gelernt. Und Piscary hatte al seine Versprechungen zurückgenommen und ihn ohne Mitleid oder Schuldgefühl auf die Straße geworfen. Weggeworfen.
    Als spaßiges Geschenk an jemanden übergeben. Das war die Person, von der ich Schutz wol te?
    »Bitte«, flüsterte ich. Ich wol te, dass Kisten mich ansah, und fürchtete gleichzeitig den Blick aus seinen schwarzen Augen. Meine Hand lag auf seiner Schulter, und die Muskeln dort spannten sich an, als er eine Faust bal te. Ich sah den Entschluss in seinen Augen, bevor er ihn aussprach.
    »Ich muss jemanden verletzen, Rachel«, sagte er und schob meine Hand von sich. »Greif nicht ein, bis ich mich nicht mehr bewegen kann.« Er zog einen Bil ardqueue aus dem Haufen und schwang ihn einmal.

    »Kisten«, flehte ich, aber er schubste mich weg. Ich stolperte nach hinten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, verängstigt, und Kisten ging nach vorne, um den Männern entgegenzutreten. Ohne einen Blick zurück.
    Panisch verlagerte ich mein Gewicht, um ihm zu folgen, aber Jenks ließ sich fal en, um mir den Weg abzuschneiden.
    »Lass ihn gehen«, sagte er mit in die Hüfte gestemmten Händen und grimmiger Entschiedenheit im Blick.
    »Sie werden ihn umbringen!«, sagte ich und zeigte auf die näher kommenden Vampire, während Kisten sich zwischen mir und meinem Auto bereit machte, aber Jenks schüttelte nur den Kopf.
    »Nein, werden sie nicht«, sagte er und blickte nach hinten zu den Schlägern. »Er gehört jemand anderem.« Seine Augen suchten wieder meine, und in ihnen stand tiefe Furcht. »Wenn sie damit fertig sind, ihn zusammenzuschlagen, musst du ihn aus Cincy rausschaffen, bevor ihn wer auch immer es ist findet.«
    »Das versuche ich doch«, schrie ich und hätte fast mit dem Fuß aufgestampft. Dumme Esel von Männern. Wie konnte ich Piscary jetzt noch den Fokus geben? Dann traf mich ein Gedanke, schmerzhaft und hart. Wenn der Fokus so wichtig war, wie ich dachte, dann konnte ich viel eicht damit auch Kistens Sicherheit erkaufen, nicht nur meine. Ich musste Ivy ihren eigenen Weg aus der Sache finden lassen, aber Kisten. .
    Meine Panik verstärkte sich wieder, und ich trat aus Nervosität von einem Fuß auf den anderen, als die Männer Kisten langsam umringten. Einer der Vampire glitt über meine Motorhaube, während die restlichen weitergingen, um ihn mit dem Rücken gegen den Mül haufen zu treiben. Der Anführer kam mir irgendwie bekannt vor. Ich erinnerte mich an sein grausames Lächeln. Es war der Kerl, den Kisten letztes Jahr zusammengeschlagen hatte, bevor er mich runter zu Piscary gebracht hatte. Sam.
    »Jenks«, sagte ich nervös. Meine Tasche mit der Splat Gun war in meinem Auto.
    »Das geht in Ordnung«, sagte er mit hoher Stimme, aber ich glaubte ihm nicht.

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