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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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war auf ihm. Der untote Vampir hatte sich quer durch den Raum katapultiert. Er beschützte mich. Ich hatte ihn dafür bezahlt, mich am Leben zu halten, und das tat er.
    Schockiert kämpfte ich mich auf die Füße.
    Quen und ich hatten Plätze getauscht. Der Elfenkrieger hatte Trent in eine Ecke neben der Tür gedrängt.
    Edden stand vor ihnen, die Waffe auf AI gerichtet. Die Werwölfe waren hinten bei der Arbeitsfläche, mit weit aufgerissenen Augen. Ivy blinzelte auf ihrem Stuhl und starrte auf ihr Spiegelbild im Spionspiegel. Sie nahm anscheinend überhaupt nicht wahr, dass Skimmer versuchte, sie auf die Beine und in den hinteren Teil des Raumes zu ziehen. Die Augen des hübschen Vampirs waren schwarz vor Angst und ihr Mund war entsetzt aufgerissen. Ich konnte verbrannten Bernstein riechen und klopfte meine Kleider ab, auf der Suche nach Schäden. Aber dann sah ich es. Der Türknauf war geschmolzen. Wir würden hier nicht al zu bald rauskommen.
    Oh Gott, ich wol te leben.
    Das Licht im Raum hinter dem Spiegel ging an, und jemand versuchte, das Glas mit einem Stuhl einzuschlagen.
    Mit klopfendem Herzen wich ich an die Wand zurück, mein Blick festgesaugt an Piscary und AI.
    »Jenks! Zurück«, schrie ich, als ich das Glitzern von Pixiestaub sah. Fauchend und mit entblößten Fangzähnen kämpfte Piscary mit AI. Der Dämon war in seinem Hexenkörper schwer im Nachteil, und mir wurde kalt, als mir klar wurde, dass Piscary ihn hatte. Mit einer Hand an meinem Hals erstarrte ich, als der Vampir seine Zähne in ihm versenkte.
    AI jaulte auf, und es gelang ihm, einen Arm zwischen Piscary und sich zu schieben, dann ein Knie. Mit einem schmerzhaften Grunzen versuchte er, Piscary von sich zu schieben, aber es gelang ihm nicht. Tränen erinnerten Schmerzes traten in meine Augen, als der Dämon mit einem Aufstöhnen erschlaffte, weil der Vampirspeichel anfing zu wirken.
    Ich umklammerte meinen wunden Oberarm und wandte die Augen ab. Mein Blick fiel auf Trent. Auch er schien völ ig schockiert. Ich glaubte nicht, dass er bis zu diesem Moment gewusst hatte, was für einen Horror Quen und ich durchlebt hatten, als wir von einem Untoten angegriffen worden waren. Es war ihnen egal. Sie existierten, um zu beißen. Dass sie laufen und sprechen konnten, machte ihnen das Ganze nur leichter.
    Edden war grau im Gesicht, aber seine angelegte Waffe blieb ruhig, und er wartete ab. Die Schläge gegen den Spiegel waren verstummt, dafür hämmerte jetzt jemand gegen die Tür.
    Mit einem schmatzenden Geräusch ließ Piscary AI fal en. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, und trocknete diesen dann sorgfältig mit einem schwarzen Taschentuch ab. Seine Augen waren schwarz. Er hatte gerade erst gesaugt, aber wir waren hier mit ihm eingesperrt. AI hob die Hand, dann fiel sie wieder nach unten.
    Al e im Raum spannten sich an, und Jenks landete auf meiner Schulter. Er war bleich und genauso schockiert wie der Rest von uns. »Es ist noch nicht vorbei, Rache«, sagte er mit verängstigter Stimme. »Stel dich in einen Schutzkreis.«
    Ich richtete mich auf, um eine Linie anzuzapfen und einen ungezogenen Kreis zu errichten, aber ein Hauch von verbranntem Bernstein zog meine Aufmerksamkeit in den vorderen Teil des Raums. Scheiße.
    Nebel sammelte sich über AI. AI war nicht tot. Er verließ Lees Körper, jetzt, wo er ihm nicht mehr von Nutzen war.
    Piscary wusste das nicht. Er stand selbstgefäl ig da und lächelte gütig. Jeder Schutzkreis, den ich errichtete, muss-te einen echten Anfang haben, um gegen einen Dämon zu bestehen. Meine Tasche mit der magnetischen Kreide lag auf der anderen Seite des Tisches. Ich zog mein Kleid hoch und kroch auf den Tisch, um meine Tasche zu mir zu ziehen. Dann wich ich in eine Ecke zurück, weil Piscary auf mich zukam, und wühlte mit einer Hand darin herum.
    »Rache! Beeil dich«, kreischte Jenks.
    Mit klopfendem Herzen fand ich sie und zog sie heraus.
    Sie rutschte mir aus den Fingern, und ich schrie frustriert auf, als sie unter den Tisch rol te. Ich warf mich hinterher, aber Quen erreichte sie als Erstes, und unsere beiden Hände legten sich darauf.
    »Der Dämon ist tot«, sagte der Elf, und ich nickte. »Ich brauche das«, sagte er und riss mir die Kreide aus den Fingern.
    »Verdammt noch mal, Quen!«, brül te ich und schrie dann auf, als eine Hand sich um meinen Knöchel legte und mich unter dem Tisch hervorzog. Ich drehte mich und starrte, mit dem Rücken auf dem Boden, zu Piscary hinauf. Er

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