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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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fletschte die Zähne, und mein Herz setzte für einen Moment aus. Ich spürte plötzlich die Narbe an meinem Hals, aber ich hatte zu viel Angst, als dass es sich gut anfühlte. Piscarys Augen schlossen sich in perversem Genuss, und er sog meine Angst wie Sonnenlicht in sich auf. Hinter ihm wirbelte der Nebel aus Jenseits und verdichtete sich zu der Figur des ägyptischen Gottes der Unterwelt, seine glatte Brust nackt, mit klingelnden Glocken an seinem scharlachrot-goldenen Lendentuch.
    Ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal so froh sein würde, Algaliarept zu sehen. Zu schade, dass er mich wahrscheinlich töten würde, sobald er Piscary gepfählt hätte.
    »Piscary«, sagte ich atemlos, als die Ziegenaugen des Dämons rot aufblitzten und eine lange Hundezunge aus dem Maul kroch, um einen Sabberfaden abzulecken. »Viel eicht wil st du dich kurz umdrehen.«
    »Wie armselig«, spottete der untote Vampir, und ich unterdrückte einen Schrei, als er mich nach oben riss.
    »Du hast nur Lee getötet, du dämlicher Trottel«, sagte Jenks über mir. »Nicht AI.«
    Der Vampir atmete tief ein und witterte. Ich kreischte, als er mich von sich stieß. Ich flog nach hinten und knal te gegen die Schränke. Um Luft ringend legte ich eine Hand an den Rücken.
    »Rachel«, schrie Jenks. »Bist du in Ordnung? Kannst du dich bewegen?«
    »Yeah«, presste ich hervor und schielte fast, um ihn zu sehen, weil er nur Zentimeter vor mir schwebte. Ich suchte den Raum nach Ivy ab, weil ich sie nicht sehen konnte.
    Jemand schrie. Diesmal war es nicht ich, und ich kämpfte mich auf die Füße.
    »Oh mein Gott«, flüsterte ich, während Jenks neben mir schwebte. AI hatte Piscary. Es war wie eine Vision aus den Tiefen der Geschichte: ein schakalköpfiger Gott rang mit einem ägyptischen Prinzen in königlichen Roben, der sich gegen die Unterwelt gestel t hatte. Der Dämon hatte seine Hände um Piscarys Hals, und seine Finger gruben sich in das Fleisch des Vampirs, als wäre es nicht mehr als Teig. Er versuchte, ihm den Kopf abzureißen, während Piscary gegen ihn kämpfte, aber jetzt, wo AI in Dämonenform und wütend war bis zum Ende des Wandels, hatte der untote Vampir keine Chance.
    Piscary durfte nicht sterben. Das würde al es ruinieren.
    »Quen! Gib mir die Kreide«, keuchte ich, mit einer Hand an meinem gequetschten Hals. Ich musste Piscary retten.
    Verdammt, ich musste sein wertloses, stinkendes, krankes Leben retten.
    Quen in seiner Ecke zögerte.
    »Was glaubst du, auf wen AI sich als Nächstes stürzt, wenn er mit Piscary fertig ist?«, rief ich frustriert, und der Elf warf mir endlich die Kreide zu.
    Mein Herz machte einen Sprung. Verdammt, warum warfen die Leute immer Dinge nach mir? Ich war kein guter Fänger. Aber ich hielt die Hand hoch, und die Kreide traf mit einem befriedigenden Geräusch meine Handfläche. Ich behielt den schakalköpfigen Gott und den sterbenden Vampir im Auge, während ich mich vorbeugte und einen Kreis um sie zog, so groß wie möglich, damit ich ihnen nicht zu nahe kommen musste. Jenks flog vor mir, und ich folgte der Spur, die er mit Pixiestaub markierte, damit der Kreis auch rund wurde.
    »Ivy«, keuchte ich, als ich sie fand. Sie stand mit leerem Gesicht vor dem Spiegel und betrachtete ihr Bild, ohne irgendetwas im Raum wahrzunehmen. »Geh zu Quen. Geh zu Quen rüber. Ich kann dir nicht helfen.«
    Sie bewegte sich nicht, und als Jenks mir zuschrie, dass ich mich beeilen sol te, schob ich mich an ihr vorbei, wobei ich gleichzeitig betete, dass ihr nichts passieren würde, und meine Hilflosigkeit verfluchte.

    Ich musste unter den Tisch kriechen, um den Kreis zu vol enden, und als ich wieder auftauchte, traf das Ende meiner silbernen Linie den Anfang. »Rhombus«, hauchte ich und zapfte eine Linie an. Das Gold meiner Aura floss nach oben, und einen Moment später folgte der Dämonenschmutz, der sie überzog.
    »Nein!«, jaulte AI mit zornesroten Augen, als er Piscary einen Moment zu spät fal en ließ.
    Der Vampir knal te auf den Boden. Immer noch bei Bewusstsein, griff sich Piscary die Schenkel des Dämons und zog ihn zu Boden. Piscary war sofort über ihm, und seine Fangzähne zerrissen das Fleisch wie die Reißzähne eines Wolfs. Ich stand auf, schockiert, als er schluckte, um Platz für mehr zu schaffen, in dem Versuch, den Dämon so zu zerreißen, dass er aufhörte zu existieren. Das Geräusch war absolut. . grauenerregend.
    »Lass sie sich gegenseitig umbringen«, sagte Trent neben der Tür. Er

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