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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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aber al es, was ich wol te, war etwas, das ungenannte Einflüsse fernhielt, während ich nicht von meiner Aura geschützt wurde. Warum sol te ich Ärger herausfordern? Und als ich mit diesem Gedanken im Kopf das Telefon hochhob und die Batterien entfernte, erntete ich ein entrüstetes Schnauben. Ein ankommender Anruf würde einen Weg nach innen öffnen.
    »Du wirst nicht deine ganze Aura verlieren«, betonte Ce-ri noch einmal und stel te unsere gestapelten Tel er zur Seite.
    Yeah, schön, ich fühlte mich besser, und so sehr ich Ceri auch mochte und ihr Wissen respektierte, ich würde mich immer an die Ermahnungen meines Vaters halten, niemals höhere Magie zu praktizieren, ohne mich in einem Schutzkreis zu befinden. Und Dämonenflüche fielen wahrscheinlich unter diesen Begriff.
    Also schnappte ich mir mit sehr viel mehr Selbstvertrauen den behelfsmäßigen Griffel aus Eibe und zapfte durch Ceris Schutzkreis hindurch eine Linie an. Die Energie floss herein -
    warm, beruhigend und für meinen Geschmack ein bisschen zu schnel -, und ich senkte den Kopf, um meine Unruhe zu verbergen. Mein Chi schien zu summen, und meine Finger um das Eibenstäbchen verkrampften sich kurz. Ich bewegte sie, und ein Kribbeln lief von meinem Innersten zu meinen Fingerspitzen. Ich hatte niemals vorher so etwas gespürt, während ich zauberte, aber ich zeichnete ja schließlich auch gerade einen Fluch.
    »Bist du okay?«, fragte Jenks, und ich blinzelte, schob mir die Haare aus den Augen und nickte.
    »Die Linie erscheint mir heute Nacht sehr warm«, sagte ich, und Ceris Gesicht wurde leer.
    »Warum?«, fragte sie, und ich zuckte mit den Schultern.
    Ihre Augen wurden für einen Moment nachdenklich und abwesend, dann machte sie eine Geste zu dem mit Kreidestrichen bemalten Wahrsagespiegel.
    Meine Augen saugten sich an den Kreidelinien fest, und ohne zu zögern, streckte ich die Hand nach dem Pentagramm aus.
    Der Eibenstift berührte das Glas, das auf meinem Schoß lag, und meine Aura floss aus mir heraus wie Eiswasser. Ich keuchte und riss den Kopf hoch, um Ceri anzustarren.
    »Ceri!«, schrie Jenks. »Sie verliert sie! Das verdammte Ding ist gerade verschwunden!«
    Die Elfe kontrol ierte ihre Panik schnel , aber nicht so schnel , dass ich sie vorher nicht gesehen hätte. »Ihr geht es gut«, sagte sie, stand auf und griff nach der Kreide auf dem Tisch. »Rachel, es geht dir gut. Bleib einfach sitzen. Beweg dich nicht.«
    Verängstigt tat ich genau das und hörte meinem Herz beim Schlagen zu, während sie innerhalb ihres eigentlichen Schutzkreises einen zweiten zog und die sicherere Barriere errichtete. Meine schmutzverschmierte Aura hatte meine Reflektion im Spiegel verdunkelt, und ich versuchte, sie nicht anzusehen. Das Klicken der Kreide, die wieder auf dem Tisch landete, schien laut. Ceri setzte sich wieder mir gegenüber, zog ihre Beine unter sich und hielt ihren Rücken gerade.
    »Fahr fort«, sagte sie, aber ich zögerte.
    »Das sol te eigentlich nicht passieren«, sagte ich. Als sie meinen Blick auffing, stand in ihren Augen ein wenig Scham.
    »Dir geht es gut«, sagte sie wieder und brach den Blickkontakt ab. »Als ich das gemacht habe, damit ich Als Rufe mithören konnte, habe ich keine so tiefe Verbindung errichtet. Es war ein Fehler, keinen Schutzkreis zu errichten.
    Es tut mir leid.«
    Es war schwer für die stolze Elfe, sich zu entschuldigen, und weil ich das wusste, akzeptierte ich es ohne irgendwelche »Ich hab's doch gesagt«-Gefühle. Ich wusste zur Höl e überhaupt nicht, was ich hier tat, also konnte ich kaum erwarten, dass sie al es richtig machte. Aber ich war froh, dass ich auf einem Schutzkreis bestanden hatte.
    Verdammt froh.
    Ich richtete meinen Blick wieder auf den Spiegel und versuchte dabei, mich auf die Oberfläche zu konzentrieren, um mein Spiegelbild nicht sehen zu müssen. Ich fühlte mich schwummrig ohne meine Aura, irreal, und mein Magen verkrampfte sich. Der Geruch von verbranntem Bernstein reizte meine Nase, während ich die Linien der Eindämmung zog. Ich blinzelte, weil von dem Spiegel fast durchsichtiger Rauch aufstieg, wo die Eibe die Oberfläche verätzte.
    »Das sol es tun, richtig?«, fragte ich, und Ceri murmelte irgendetwas Bestätigendes.
    Der rote Vorhang meiner Haare verdeckte mir die Sicht, aber ich hörte, wie sie Jenks etwas zuflüsterte und der Pixie zu ihr flog. Ich zitterte und fühlte mich nackt ohne meine Aura. Während ich zeichnete, versuchte ich weiterhin, nicht in den Spiegel zu

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