Band 5 - Blutlied
Leitung angeschlossen, um seine Anrufe zu überwachen. Du musst deine Aura zur Ruhe kommen lassen, bevor du den Fluch verwendest, das ist al es. Zumindest einen Tag. Morgen Nacht.«
Ich spürte Jenks' Sorge. Er hatte die Lüge in ihrer Stimme auch gehört. Entweder erfand sie gerade einen Grund, warum meine Aura aus mir herausgeflossen war, oder sie log in Bezug darauf, warum wir Minias lieber später rufen sol ten.
Das eine machte mir eine Heidenangst, das andere war einfach nur verwirrend. Sie wil nicht, dass ich sie berühre?
Ceri drehte sich um, um zu gehen, und ich schaute auf den Rufkreis auf meinem Couchtisch, wie er da unschuldig und wunderschön lag und die Welt in einem weinfar-benen Ton reflektierte. »Warte, Ceri. Was, wenn er sich heute Nacht meldet?«
Ceri blieb stehen. Mit gesenktem Kopf kam sie zurück, legte ihre Hand mit gespreizten Fingern auf das mittlere Symbol und murmelte ein lateinisches Wort.
»So«, sagte sie und warf mir einen zögernden Blick zu.
»Ich habe eine »Bitte nicht stören<-Ansage hinterlassen. Sie läuft zu Sonnenaufgang aus.« Sie atmete tief ein und schien eine Entscheidung getroffen zu haben. »Das war notwendig«, sagte sie, als ob sie sich selbst überzeugen müsste, aber als ich zustimmend nickte, verzog sich ihr Gesicht in etwas, das wie Furcht aussah.
»Danke, Ceri«, sagte ich verwirrt, und sie glitt aus der Eingangstür und schloss sie geräuschlos hinter sich. Ich hörte ihre Füße auf dem nassen Asphalt, als sie anfing, zu rennen, dann nichts mehr. Ich drehte mich zu Jenks um, der immer noch in der Luft schwebte. »Was war denn jetzt los?«, fragte ich völ ig verunsichert.
»Viel eicht kann sie nicht zugeben, dass sie keine Ahnung hat, warum deine Aura dich verlassen hat«, mutmaßte er. Als ich mich auf die Couch fal en ließ und meine Füße auf den Tisch legte, flog er herüber und setzte sich auf mein Knie.
»Oder viel eicht ist sie wütend auf sich selbst, weil sie dich fast ohne den Schutz deiner Aura al en möglichen Einflüssen ausgesetzt hätte.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Sie hat dich zum Abschied nicht umarmt.«
Ich griff nach meinem Glas und nahm einen Schluck, nur um ein Kribbeln in meiner weinverschmierten Aura zu fühlen, als ob sie darauf reagieren würde, was ich gerade trank.
Langsam ließ das Gefühl nach. Ich dachte zurück an die Auflösung von Ceris Schutzkreis und das Gefühl der Glocke, die in mir nachhal te, als der Fluch aktiviert wurde. Es hatte sich gut angefühlt. Befriedigend. Das war okay, oder?
»Jenks«, sagte ich erschöpft, »ich wünschte, mir würde irgendwer sagen, was zur Höl e hier vorgeht.«
7
Die Nachmittagssonne wärmte meine Schultern, die bis auf die, Träger meines Tops nackt waren. Der Regen der letzten Nacht hatte den Boden weich zurückgelassen, und die feuchte Hitze, die über der Erde schwebte, war beruhigend. Ich nutzte sie aus, um mich um meine Eibe zu kümmern, weil ich die Idee gehabt hatte, viel eicht ein paar Vergesslichkeitszauber anzurühren, für den Fal , dass Newt noch mal auftauchte.
Al es, was ich jetzt noch brauchte, waren fermentierte Fliederblüten. Es war nicht il egal, Vergesslichkeitszauber zu machen, nur sie zu benutzen, und wer würde mich schon dafür verklagen, dass ich sie gegen einen Dämon einsetzte?
Das sanfte Plop einer abgeschnittenen Astspitze, die in einen meiner kleineren Zauberkessel fiel, schien laut. Ich senkte den Kopf, kniete mich vor den Grabstein, neben dem die Pflanze wuchs, und ließ meine Finger sanft über die Äste gleiten, um diejenigen zu ernten, die nach innen zum Stamm hin wuchsen.
Ceris Reaktion auf den Verlust meiner Aura letzte Nacht hatte mich unruhig zurückgelassen, aber die Sonne fühlte sich gut an, und daraus zog ich Stärke. Viel eicht hatte ich eine starke Verbindung zum Jenseits hergestel t, aber nichts hatte sich verändert. Und Ceri hatte recht. Ich musste einen Weg haben, auf dem Minias mich kontaktieren konnte, ohne zu erscheinen. Das war sicherer. Einfacher.
Ich zog eine Grimasse und begann, Unkraut zu rupfen, um den Erdring um die Pflanze zu verbreitern. So einfach wie ein Wunsch. Und man sol te immer vorsichtig sein, was man sich wünschte.
Ich warf einen Blick zur Sonne und beschloss, dass ich aufhören und mich zurechtmachen sol te, bevor Kisten kam, um mich zu meinem Verkehrsunterricht zu bringen. Ich stand auf, schlug mir den Dreck von den Jeans und sammelte mein Werkzeug ein. Mein Blick wanderte über meinen von
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