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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dem von zwei Kreisen umgebenen Pentagramm vor mir, das in kristal ener Perfektion in die Oberfläche geätzt war.
    Es war wunderschön, wie es das Licht in verschiedenen blutroten und silbernen Reflektionen einfing und abstrahlte, glitzernd und facettenreich. »Das habe ich gemacht«, sagte ich überrascht und schaute auf.
    Dann wurde ich bleich. Ceri starrte mich an. Ihre Hände lagen auf ihrem Schoß, und Jenks saß auf ihrer Schulter. Sie sah nicht unbedingt verängstigt aus, aber wirklich, wirklich besorgt. Ich hob meine Schultern und fühlte eine leise Verbindung von meinen Gedanken zu meiner Aura, die es vorher nicht gegeben hatte. Oder ich war mir ihrer nur erst jetzt bewusst. »Wird es besser?«, fragte ich, besorgt, weil Ceri überhaupt keine Reaktion zeigte.
    »Was?«, fragte sie. Jenks schlug kurz mit den Flügeln und brachte damit ihre Haare zum Wehen.
    Ich warf einen kurzen Blick zu dem Eimer mit gesalzenem Wein neben mir - ich konnte mich kaum daran erinnern, dass ich ihn auf den Spiegel geschüttet hatte - und stel te dann das Glas auf dem Tisch ab. Meine Finger ließen los, aber es war, als könnte ich es immer noch fühlen. »Dieses Gefühl der Verbindung?«, meinte ich unangenehm berührt.
    »Du kannst es fühlen?«, quietschte Jenks. Ceri brachte ihn zum Schweigen und zog die Augenbrauen zusammen.
    »Sol te ich nicht?«, fragte ich und wischte mir die Hände an einer Serviette ab. Ceri schaute zur Seite.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie leise und war mit den Gedanken offensichtlich nicht ganz bei mir. »AI hat es nie gesagt.«
    Ich fing an, mich wieder mehr wie ich selbst zu fühlen.
    Jenks flog auf mich zu, doch ich wischte weiterhin an meinen Händen herum, um die Feuchtigkeit loszuwerden.
    »Bist du okay?«, fragte er, und ich nickte, legte die Serviette beiseite und zog die Beine an, um mich in den Schneidersitz zu setzen. Ich nahm den Spiegel wieder auf meinen Schoß. Das Ganze gab mir das Gefühl, als wäre ich zurück in der Highschool und experimentierte im Kel er mit dem Ouija-Brett herum.

    »Mir geht es gut«, sagte ich und versuchte zu ignorieren, dass das weiße, kristal ine Muster, das ich auf dem Glas gezogen hatte, wirklich wunderschön war. »Lasst es uns tun.
    Ich wil heute Nacht schlafen können.«
    Ceri bewegte sich und zog damit meine Aufmerksamkeit auf sich. Ihre gleichmäßigen Gesichtzüge wirkten abgespannt, und sie schien plötzlich einen beängstigenden Gedanken zu haben.
    »Ahm, Rachel«, stammelte sie und stand auf. »Würde es dir was ausmachen, wenn wir noch warten? Nur bis morgen?«
    Oh Gott. Ich habe es falsch gemacht. »Was habe ich getan?«, brach es aus mir heraus, und ich wurde rot.
    »Nichts«, beeilte sie sich zu sagen und streckte den Arm in meine Richtung aus, ohne mich wirklich zu berühren. »Dir geht es gut. Aber du hast gerade erst deine Aura wieder in Ordnung gebracht, und du sol test wahrscheinlich durch einen gesamten Sonnenkreis gehen, um sie wieder einsinken zu lassen, bevor wir versuchen, ihn zu benutzen. Den Rufkreis, meine ich.«
    Ich schaute auf den Spiegel, dann zu ihr. Ihr Gesicht war unlesbar. Sie verbarg ihre Gefühle, und das gelang ihr verdammt gut. Ich hatte es falsch gemacht, und sie war wütend. Sie hatte nicht erwartet, dass meine gesamte Aura mich verlassen würde, aber genau das war passiert. »Dreck«, sagte ich angewidert. »Ich habe es falsch gemacht, richtig?«
    Sie schüttelte den Kopf, sammelte aber gleichzeitig ihre Sachen ein, um zu gehen. »Du hast es richtig gemacht. Ich muss gehen. Ich muss etwas herausfinden.«
    Ich beeilte mich aufzustehen, trat dabei gegen den Tisch und stieß fast mein Weißweinglas um, als ich den Spiegel ablegte. »Ceri, das nächste Mal mache ich es besser. Wirklich, ich werde besser. Du hast mir schon so viel geholfen«, flehte ich. Aber sie trat aus meiner Reichweite, indem sie es so aussehen ließ, als würde sie sich nach ihren Schuhen bücken.
    Ich erstarrte verängstigt. Sie wol te nicht, dass ich sie berührte. »Was habe ich getan?«
    Langsam blieb sie stehen, schaute mich aber immer noch nicht an. Jenks schwebte zwischen uns. Draußen konnte ich hören, wie die Nachbarn gut gelaunte Verabschiedungen riefen und einer von ihnen hupte. Zögernd begegnete sie meinem Blick. »Nichts«, sagte sie. »Ich bin mir sicher, dass der Grund dafür, dass deine gesamte Aura dich verlassen hat, darin liegt, dass dein Blut den Fluch aktiviert hat, und nicht ein anderer Dämon. In meinem Fal war ich an Als

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