Band 5 - Blutlied
auch immer heutzutage als normal durchging.
»Können wir einfach gehen?«, fragte ich, weil mein Feuer um einiges abkühlte, als ich daran erinnert wurde, dass diese verkorkste Situation nur stabil bleiben würde, solange sich nichts am Status quo änderte.
Mit einem leisen Lachen ließ er zu, dass ich ihn zur Tür schob. Dann verwandelte ihn Skimmers deutliches Räuspern von nachgiebigem Vampir in unbewegliche Steinstatue und ich fiel niedergeschlagen in mich zusammen, als ihre sinnliche Stimme durch den Altarraum klang. »Guten Morgen, Kisten.«
Kistens Lächeln wurde breiter, als sein Blick zwischen uns beiden hin und her schoss. Es war deutlich, dass er spürte, wie genervt ich war. »Können wir gehen?«, flüsterte ich.
Mit hochgezogenen Augenbrauen drehte er mich zur Tür um. »Hi, Dorothy. Du siehst gut aus heute.«
»Nenn mich nicht so, du Trottel«, sagte sie, und ihre Stimme rieb über meinen Rücken, als ich vor Kisten aus der Tür schlüpfte. Anscheinend empfand Skimmer für Kisten dasselbe wie für mich. Ich war nicht überrascht. Wir waren beide eine Gefahr für ihren nachrangigen Anspruch auf Ivy.
Keiner von uns war ein wirkliches Hindernis - ich von Ivy gestoppt und Kist wegen ihrer Vergangenheit -, aber das war ihr nicht klarzumachen. Häufig wechselnde Bett- und Blutpartner waren unter Vampiren die Norm, aber Eifersucht ebenso.
Ich atmete auf, als sich die Tür hinter uns schloss, blinzelte in die Sonne und fühlte, wie meine Schultern sich entspannten. Das hielt genau drei Sekunden, bis Kisten fragte: »Hat Skimmer hier übernachtet?«
»Ich wil nicht drüber reden«, grummelte ich.
»So schlimm, hm?« Leichtfüßig sprang er neben mir die Treppen hinunter.
Ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf mein Cabrio. »Sie ist nicht mehr nett«, beschwerte ich mich. Kisten beschleunigte wohlerzogen seine Schritte, um mir die Tür seiner Corvette zu öffnen, bevor ich es tun konnte. Ich lächelte ihn zum Dank an und glitt in den wohlbekannten Innenraum seines nach Leder und Räucherwerk duftenden Autos.
Gott, es roch gut hier drin. Ich schloss die Augen und lehnte mich zurück, während Kisten zur Fahrertür ging. In dem Versuch, mich wil entlich zu entspannen, ließ ich sie auch noch zu, als er sich anschnal te und das Auto startete.
»Red mit mir«, sagte er, als er losfuhr und ich immer noch schwieg.
Hundert Gedanken schössen mir durch den Kopf, aber was über meine Lippen kam, war: »Skimmer. .« Ich zögerte. »Sie hat herausgefunden, dass Ivy diejenige ist, die keine Blutbalance zwischen uns erlaubt, nicht ich.«
Sein sanftes Seufzen ließ mich aufmerken. Die Sonne glitzerte auf seinen Bartstoppeln, und ich unterdrückte den Impuls, sie zu berühren. Ich beobachtete, wie sein Blick zum Rückspiegel und damit zur Kirche glitt. Deprimiert kurbelte ich mein Fenster nach unten und ließ die Morgenbrise durch meine Haare wehen.
»Und?«, hakte er nach, während er Gas gab und an einem qualmenden blauen Buick vorbeizog.
Ich hielt mir die Haare aus den Augen und runzelte die Stirn. »Sie ist böse geworden. Versucht, mich wegzutreiben.
Ich habe ihr gesagt, dass Ivy nur Angst hat und ich warte, bis sich das ändert, also ist Skimmer von »Ich wil deine Freundin sein, weil Ivy deine Freundin ist< übergegangen zu >Lutsch mir die Füße und stirb<.«
Kistens Griff am Lenkrad wurde fester, und an der nächsten Ampel trat er ein bisschen zu heftig auf die Bremse. Als mir auffiel, was ich gerade gesagt hatte, wurde ich rot. Ich wusste, dass es ihm lieber wäre, wenn ich nach einem Biss von ihm hungern würde. Aber wenn ich zuließ, dass er mich biss, würde Ivy die Kontrol e verlieren. »Es tut mir leid, Kisten«, flüsterte ich.
Er war stil und starrte auf die rote Ampel.
Ich streckte die Hand aus und berührte seinen Arm. »Ich liebe dich«, flüsterte ich. »Aber zuzulassen, dass du mich beißt, würde al es zerstören. Ivy könnte es nicht ertragen.«
Jenks würde sagen, dass mein Nein zu Kisten mehr damit zu tun hatte, dass die Gefahr, dass er mich beißen könnte, mich wahrscheinlich mehr anheizte als der eigentliche Biss. Oder so ähnlich. Aber wenn Kisten eine engere Beziehung zu mir fand, wo es Ivy nicht gelang, würde es sie verletzen. Und auch er liebte sie, mit der fanatischen Loyalität, die oft aus gemeinsamem Missbrauch geboren wird. Piscary hatte mit ihnen beiden gespielt.
Aus meiner Tasche erklang das Tril ern meines Telefons, aber ich ließ es klingeln. Das hier war
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