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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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knurrte, also ging ich in die Küche. Sie war leer bis auf die Muffins, die auf dem Ofen abkühlten. Nachdem ich meine Pflanzenteile in die Spüle gestel t hatte, wusch ich mir die Hände und beäugte dabei das Gebäck. Offensichtlich war Ivy wach und in Backlaune. Ungewöhnlich, aber ich würde es ausnutzen.
    Ich jonglierte einen Muffin und das Fischfutter, um gleichzeitig mich und Mr. Fish zu füttern, zog mir dann ein grünes T-Shirt über mein Unterhemdchen und ließ mich zufrieden mit der Welt in meinen Stuhl fal en. Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich panische Kral en auf Holz hörte und ein orangefarbener Bal kätzischer Angst unter meinen Stuhl schoss. Pixies ergossen sich in einem Sturm aus hochfrequentem Kreischen und Pfeifen in den Raum und verursachten mir Kopfweh.
    »Raus!«, schrie ich und stand auf. »Sofort raus! Die Kirche ist ihr Rückzugsort, also verschwindet!«
    Pixiestaub rieselte so dicht auf mich herab, dass meine Augen anfingen zu tränen, aber nach ein wenig lautem Protest und gemurmelter Enttäuschung verschwand der Disney-Alptraum so schnel , wie er gekommen war. Mit einem schiefen Grinsen lugte ich unter meinen Stuhl. Rex hatte sich zusammengekauert. Ihre Augen waren tiefschwarz und ihr Schwanz gesträubt - ein Bild des puren Terrors.
    Jenks musste schon bei Jih sein, denn seine Kinder wussten, dass er ihnen die Flügel nach hinten biegen würde, bis sie staubten, wenn er sie dabei erwischte, wie sie seine Katze ärgerten.
    »Was ist los, Süße?«, säuselte ich. Ich wusste, dass ich besser nicht versuchen sol te, sie zu streicheln. »Haben die bösen Pixies dich geärgert?«
    Sie legte sich mit abgewandtem Gesicht hin, zufrieden damit, einfach zu bleiben, wo sie war. Mit einem Schnauben lehnte ich mich vorsichtig zurück und fühlte mich ein wenig wie der große Beschützer. Rex beachtete mich so gut wie nie, aber wenn sie in Gefahr war, landete sie irgendwie immer bei mir. Ivy sagte, es wäre so eine Katzensache. Was auch immer.
    Ich griff nach meinem Nagel ack. Immer zwischen den Strichen nahm ich einen vorsichtigen Bissen von meinem Muffin. Ein sanftes Schrittgeräusch ließ mich genau in dem Moment den Kopf heben, als Ivy hereinkam, und ich lächelte.
    Sie trug Radlerhosen, und auf ihrer Haut lag ein dünner Schweißfilm. »Was war das denn gerade?«, fragte sie, ging zum Ofen und zog sich einen Muffin aus der Form.
    Mit vol em Mund zeigte ich unter meinen Stuhl.
    »Oh, armes Kätzchen«, sagte sie, setzte sich auf ihren Platz und ließ die Hand nach unten hängen.
    Angewidert verzog ich das Gesicht, als die dämliche Katze mit erhobenem Kopf und glattem Schwanz zu ihr tapste.
    Mein Verdruss wurde noch tiefer, als Rex auf Ivys Schoß sprang und sich so hinlegte, dass sie mich anstarren konnte.
    Dann drehte sich die Katze plötzlich zum Flur, und ich hörte das scharfe Klappern von Absätzen. Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich Ivy an, aber meine Frage wurde beantwortet, als Skimmer in den Raum rauschte, geschniegelt und gebügelt und in ihrer weißen Bluse mit den schwarzen Hosen so perfekt wie ein unangeschnittener Hochzeitskuchen.
    Wann ist sie hier aufgetaucht?, dachte ich und wurde dann rot. Sie ist letzte Nacht gar nicht gegangen. Ich warf einen Blick zu Ivy und entschied, dass ich richtiglag, als meine Mitbewohnerin Rex von ihrem Schoß schubste und sich plötzlich intensiv mit ihren E-Mails beschäftigte, sie sortierte und den Spam löschte. Sie vermied jeden Blickkontakt.
    Zur Höl e, mir war es egal, was sie miteinander trieben.
    Aber Ivy anscheinend nicht.

    »Hi, Rachel«, sagte der schlanke Vampir. Dann, noch bevor ich antworten konnte, beugte sie sich vor, um Ivy einen Kuss zu geben. Ivy versteifte sich überrascht, und ich blinzelte, als sie sich zurückzog, bevor der Kuss leidenschaftlicher werden konnte - was offensichtlich Skimmers Absicht gewesen war.
    Skimmer erholte sich schnel und ging zu den Muffins.
    »Ich bin heute Abend gegen zehn mit der Arbeit fertig«, sagte sie, stel te einen auf einen Tel er und setzte sich vorsichtig zwischen uns. »Wil st du dich mit mir zu einem frühen Abendessen treffen?«
    Ivys Gesicht war seit dem versuchten Kuss genervt verzogen. Skimmer hatte es getan, um mich zu provozieren, mich viel eicht sogar wegzutreiben, und Ivy wusste das.
    »Nein«, sagte sie, ohne von ihrem Bildschirm aufzuschauen.
    »Ich habe schon was vor.«
    Was genau?, dachte ich und entschied, dass das Verhältnis von Skimmer und mir wahrscheinlich

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