Band 5 - Blutlied
zu überzeugen, oder?«
Sein stoischer Gesichtsausdruck löste sich auf und er erwiderte ruhig meinen Blick. »Nein, Miss Morgan. Diesmal ist die Gefahr real, also respektiere ich Ihre Entscheidung.«
Trent räusperte sich in einem wortlosen Tadel, und ich nickte Quen dankbar zu. Der Sicherheitschef hatte genug Macht, um sich Trent zu widersetzen, wenn seine Argumente schlüssig waren, und es gab mir ein gutes Gefühl, dass jemand auch einmal Nein zu ihm sagen konnte - auch wenn ich stark bezweifelte, dass es sehr oft geschah.
»Danke«, sagte ich, aber statt Erleichterung zu fühlen, machte ich mir jetzt noch mehr Sorgen. > Diesmal ist die Gefahr real?< Als ob sie es letztes Mal, als ich für Trent gearbeitet habe, nicht gewesen wäre?
Als ich ausstieg, trafen mich die feuchte Hitze und das Zirpen der Zikaden. Die alten Bäume, welche die Sonne abhielten, sammelten auch gleichzeitig die Feuchtigkeit unter sich. Ich blickte die Straße entlang zu Keasleys Haus und hoffte, dass Trent und Quen verschwinden würden.
Mir gefiel nicht, dass sie Ceri so nahe waren. Zur Höl e, wahrscheinlich konnten sie sich sogar gegenseitig riechen, wenn sie sich nahe genug kamen.
Ich zog meine Tasche höher auf die Schulter und machte die ersten Schritte Richtung Kirche. Am Randstein stand ein Van, und ich runzelte die Stirn, als ich die fröhliche Aufschrift
>Wir sind spezialisiert auf Exorzismen< las. Super. Einfach super. Jetzt wusste die gesamte Straße, dass wir ein Problem hatten.
Ich wirbelte herum, als das Geräusch einer zufal enden Autotür durch die schwere Luft hal te. Trent war ausgestiegen und ging um die Limousine herum. Mein Blutdruck stieg.
»Ich habe Nein gesagt«, wiederholte ich laut.
»Hast du ein Problem mit deiner Kirche?«, fragte er und öffnete den Kofferraum.
Ich presste die Lippen aufeinander und stel te mich so, dass ich gleichzeitig ihn und Ceris Haus sehen konnte. Mir gefiel das al es überhaupt nicht. »Wir hatten einen Zwischenfal . Ich mache es nicht, also verschwinde einfach, okay?« Ich fühlte mich, als würde ich mit einem streunenden Hund reden, der mir nach Hause gefolgt war. Böser Hund.
Geh heim.
Kühn drehte ich ihm den Rücken zu und stiefelte auf die Treppe zu, während ich gleichzeitig das Gefühl hatte, als würde sich jedes Haar in meinem Nacken aufstel en. Weil ich nicht wol te, dass er mir nach drinnen folgte, hielt ich zwei Stufen vor der Tür an.
»Zehntausend für zwei Abende«, sagte Trent und zog zwei Kleidersäcke aus dem Kofferraum.
»Deine Probe ist an meinem Geburtstag. Ich habe Pläne.
Eine Reservierung für den Carew Tower.« Ein Hochgefühl durchschoss mich, als ich es ausgesprochen hatte. Das würde ein denkwürdiger Tag werden.
Aber Trent kniff nur die Augen zusammen und sah dabei aus, als würde ihn die Hitze überhaupt nicht beeinträchtigen.
»Bring dein Date mit.« Sanft schloss er den Kofferraumdeckel, dann rückte er die Kleidersäcke über seinem Arm zurecht und kam auf mich zu. Je näher er kam, desto nervöser wurde ich.
»Viel eicht frühstückst du ja jeden Dienstag auf dem Carew Tower, aber ich war noch nie da oben, und ich freue mich darauf. Ich werde mein Date nicht bitten, es abzusagen.«
»Dreißigtausend. Und ich verlege deine Reservierung auf einen anderen Tag deiner Wahl.«
Er stand nur noch eine Stufe unter mir, und seine Augen waren auf meiner Höhe. »Für dich ist al es so einfach, oder?«, fragte ich angewidert.
Ein müder, gehetzter Ausdruck erschien in seinen grünen Augen, und eine Brise verwehte sein blondes Haar. »Nein. Es sieht nur so aus.«
»Armes Baby«, murmelte ich, und er biss die Zähne zusammen. Vorsichtig strich er sich durch die Haare und wurde wieder sein gefühl oses Selbst.
»Rachel, ich brauche deine Hilfe«, sagte er mit irritierender Akzeptanz in der Stimme. »Es werden zu viele Leute da sein, und ich wil keine hässliche Szene. Deine Anwesenheit ist viel eicht schon ausreichend, um den Ärger abzuwenden, bevor er überhaupt auftritt. Du wirst nicht al ein dastehen.
Quen hat seine gesamte Besatzung. .«
»Ich arbeite nicht unter dem Kommando von anderen«, sagte ich, und mein Magen verkrampfte sich, als ich an ihm vorbei zu Ceris Haus schaute. Ich wol te, dass er abhaute.
Wenn sie herauskam, würde al es zur Höl e gehen.
»Sie werden um dich herum arbeiten«, versuchte er mich zu überzeugen. »Du bist nur da, fal s etwas an ihnen vorbeirutscht«
»Ich bin keiner guter Teamspieler, und ich
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