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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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verstand. Er war bequem und nahm den einfacheren Weg, statt den schwereren, gesetzestreuen.
    Aber Glenn darum zu bitten, Informationen zurückzuhalten, um einen grausamen Machtkampf zu verhindern, war ja wohl nicht dasselbe, wie seinen Chefgenetiker zu töten, um ihn davon abzuhalten, zu den Behörden zu gehen und einen anzuzeigen. Oder?
    Um meine Antwort hinauszuzögern, zog ich mein T-Shirt aus, schob das weiche Baumwol hemd in meine Tasche, um den Fokus besser zu verstecken, und genoss die kalte Luft, die auf meine erhitzte Haut traf.

    »Warum?«, fragte ich ausdruckslos. »Quen ist dreimal besser als ich.«
    Trent reichte mir eine beantwortete Einladung. Sein ebenmäßiges Gesicht war angespannt. Ich warf einen Blick darauf, sah, dass ein JA angekreuzt war, und darunter eine handgeschriebene Antwort, die erklärte, dass wer auch immer der Absender war, sich darauf freute, als Trauzeuge zu fungieren. »Yeah? Und?«, fragte ich und gab sie ihm zurück.
    »Schau nach, von wem sie ist«, sagte er nur und streckte sie mir wieder entgegen.
    Mein Magen verkrampfte sich, als ich auf das harmlose, unglaublich teure Leinenpapier in Trents Fingern schaute. Ich nahm es, gerade als wir über Schienen rumpelten, und drehte die Einladung, um auf die Adresse zu schauen.
    »Oh, scheiße«, flüsterte ich.
    »Das waren fast genau meine Worte«, murmelte Trent.
    Seine Augen waren auf die kleinen Läden und Büros vor dem Autofenster gerichtet.
    Mit trockenem Mund schaute ich von Trent zu Quen, aber sie blieben beide stil und warteten auf meine Reaktion.
    Langsam gab ich die Einladung zurück. Sie war von Saladan, und das Datum darauf war von vor einem Monat.
    »Lee kann sich nicht auf dieser Seite der Linien befinden«, sagte ich und drehte die Klimaanlage runter.
    Trent verbarg seine Angst vor Dämonen gut, aber für mich war sie klar sichtbar. »Anscheinend ist er es aber«, widersprach er trocken.
    »Er ist Als Vertrauter. Er kann nicht auf dieser Seite der Linien sein.«
    »Es ist seine Handschrift.« Trent warf die Einladung zur Seite. Mit einem leisen Rascheln landete sie auf dem Sitz, auf dem eigentlich ich sitzen sol te.
    Die Puzzleteile fügten sich in meinem Kopf zusammen, und ich versteifte mich. Okay, jetzt wusste ich, warum Trent mich nicht nur auf der Hochzeit haben wol te, sondern vorne, wo ich jeden einzelnen Moment neben ihm stehen würde.
    »Zur Höl e, nein«, sagte ich laut. »Ich werde nicht auf deiner Hochzeit herumstehen, wenn die Chance besteht, dass AI als Lees Gast auftaucht. Ich verkehre nicht mit Dämonen, ich mag Dämonen nicht, und ich werde mich nicht in eine Position begeben, wo ich mich oder irgendjemand anderen gegen einen Dämon verteidigen muss. Nein. Auf keinen Fal .«
    »Die Hochzeit und das Abendessen der Hochzeitsprobe finden nach Sonnenuntergang statt«, sagte Trent mit viel zu ruhiger Stimme. »Aber ich hätte dich gerne auch bei der Hochzeitsprobe selbst, nachdem du ja als Brautjungfer auftrittst. Die Probe und das Abendessen sind am Freitag.«
    »Diesen Freitag?«, fragte ich und suchte verzweifelt nach einer Ausrede. »Da habe ich Geburtstag. Auf keinen Fal .«
    Trents Miene verhärtete sich. »Sie sind dafür verantwortlich, dass Lee verschleppt wurde, Miss Morgan«, sagte er kalt. »Ich bin mir sicher, dass der Dämon Hintergedanken dabei hat, wenn er Lee erlaubt, die Linien für so etwas Frivoles wie eine Hochzeit zu überqueren. Das Mindeste, was Sie tun können, ist zu versuchen, ihn aus der Situation zu befreien.«
    »Eine Rettung?«, kreischte ich und wirbelte herum, sodass ich ihn direkt anschauen konnte. Zurück beim Sie. Wie nett.
    »Weißt du, wie schwer es ist, einen Dämon zu überleben, oder ihm seinen Vertrauten zu entreißen?«
    »Nein«, sagte Trent, und seine Abneigung gegen mich war sehr deutlich. »Wissen Sie es?«
    Naja, ich wusste es, aber ich würde Trent nicht erzählen, dass eine Elfe direkter Abstammung gegenüber von mir wohnte. Er würde sie wahrscheinlich in seinen Genlaboren übel zurichten.
    Mit rasendem Puls wappnete ich mich, als Quen an einer Ampel anhielt. Wir waren schon in meiner Gegend. Gott sei Dank. »Warum sol te ich Lee helfen?«, fragte ich wütend. »Ich weiß ja nicht, was du gehört hast, aber er hat mich ins Jenseits geschleppt, nicht andersherum. Ich habe versucht, uns beide da rauszuholen, aber dein Freund wol te mich AI übergeben, und nachdem es mir da gefäl t, wo ich lebe, habe ich mich gewehrt. Ich habe ihn gewarnt, und nachdem Lee

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