Band 5 - Blutlied
Geräusch wieder entfaltete. Ich war gerade mit dem Bus vom Shoppingcenter zurückgekommen, und ich war begierig darauf, jemandem zu zeigen, was ich mir für Trents Hochzeitsprobe und Abendessen gekauft hatte, aber Ivy war unterwegs und Jenks war im Garten. Poison Heart war ein exklusiver Laden, und ich hatte den Einkauf ohne schlechtes Gewissen von Herzen genossen. Ich brauchte dieses Outfit für meinen Auftrag. Ich konnte es absetzen.
Die Nacht war schwül. Mein Oberteil klebte an mir, und nachdem unser Klimaanlagen-Sparstrumpf in den Kirche-neu-weihen-Sparstrumpf umgewandelt worden war, sah es aus, als wäre das höchste der Gefühle in diesem Jahr ein Ventilator im Fenster. Al e Fenster standen offen, und das Rauschen der gelegentlich vorbeifahrenden Autos vermischte sich angenehm mit den Geräuschen von Jenks'
Kindern beim Maikäfer-Krocket.
Das war genauso schlimm, wie es sich anhörte, und Ivy und ich hatten letzte Woche einen irrsinnig witzigen Abend damit verbracht, zu beobachten, wie sie sich in zwei Teams aufteilten und im Licht der Terrassenlampe abwechselnd die unglücklichen Käfer zu wirklich fetten Kröten schlugen. Das Team, dessen Kröte als Erstes weghüpfte - vol bis zum Rand-, hatte gewonnen.
Bei der Erinnerung daran lächelte ich. Dann wischte ich ein nicht vorhandenes Staubkorn von der schicken, kurzen schwarzen Jacke und bewunderte den Glanz der Lichter auf den eingestickten Perlen. Mein Lächeln verblasste, als ich mir das Outfit noch mal ansah - diesmal ohne den Enthusiasmus des Verkäufers hinter mir. Viel eicht waren die Perlen ein bisschen zu viel, aber sie passten gut zu dem Glitzer auf der Strumpfhose. Und die Kürze des Rocks wurde von seiner schlichten Schwärze ausgeglichen. Zu dem Ensemble gehörte noch ein schönes Oberteil, das meinen Bauch zeigen würde, und fal s es kalt wurde, hatte ich ja die Jacke.
Ich beugte mich in meinen Schrank und zog ein paar Sandalen heraus, in denen ich bequem laufen konnte.
El asbeth würde auch nicht in Jeans und T-Shirt kommen.
Warum sol te ich in Sack und Asche auftreten, damit sie daneben gut aussah?
Ich ließ die Sandalen fal en und trat gedankenverloren einen Schritt zurück. Ich brauchte noch Schmuck, um das Ganze abzurunden, aber dabei konnte mir Ivy helfen.
»Hey, Jenks!«, schrie ich. Ich wusste, dass seine Kinder ihn holen würden, selbst wenn er mich nicht hören konnte.
»Schau dir an, was ich gekauft habe!«
Fast sofort ertönte das Klappern von Flügeln vor meinem Fenster. Ich hatte vor ein paar Tagen das Pixieloch im Fliegengitter zugenäht und unterdrückte ein Lächeln, als Jenks dagegenknal te.
»Hey!«, schrie er und schwebte mit in die Hüften gestemmten Händen vor dem Fenster. Gold rieselte von ihm.
»Was zur Höl e sol das?«
»Ein bisschen Privatsphäre«, sagte ich und spielte mit der Spitze am Rocksaum. »Benutz die Tür. Dafür wurde sie erfunden.«
»Weißt du was?«, knurrte er. »Ich sol te - oh, bei Tinks Liebe!«
Ich drehte mich um, als ich den erstaunten Tonfal hörte, aber er war weg. Einen Augenblick später war er im Flur und lachte. »Das ist es?«, fragte er. »Das ist das Kleid, das du für Trents Hochzeitsprobe und das anschließende Abendessen gekauft hast? Verdammt, Frau, du brauchst wirklich Hilfe.«
Ich folgte seinem Blick zu meinem Outfit. »Was denn?«, fragte ich und fühlte, wie mein Gesicht warm wurde. Meine Nase kitzelte, und ich unterdrückte ein Niesen. Die schwüle Hitze fing an, an mir zu nagen.
Jenks lachte immer noch. »Es ist ein Abendessen, Rache.
Keine Disco!«
Besorgt berührte ich einen Jackenärmel. »Glaubst du, es ist zu viel?«, fragte ich und bemühte mich sehr, meinen Ton neutral zu halten. Ich hatte dieses Gespräch schon früher mit Ex-Mitbewohnern geführt.
Jenks landete auf dem Kleiderbügel. »Nicht, wenn du vorhast, die Rol e des stadtbekannten Flittchens zu spielen.«
»Weißt du was?«, schoss ich zurück, weil ich langsam wütend wurde. »Sexy zu sein passiert nicht einfach so, und manchmal muss man sich weit aus dem Fenster lehnen.«
»Fenster!«, keuchte er. »Rache, wenn du dich für eine Hochzeitsprobe so anziehst, ist es kein Wunder, dass du deine Highschoolzeit damit verbracht hast, dich gegen üble Kerle zur Wehr zu setzen. Image, Mädchen! Es liegt al es am Image! Wer wil st du sein?«
Ich machte Anstalten, ihn wegzuschnipsen, und er schoss unter die Decke.
Wie in einem Nachgedanken hinterließ er eine Spur von silbernem Glitzern. Vor dem
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