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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gekommen waren, bewies, dass Minias mit der Rückwärts-Geschichte recht hatte. »Nein«, sagte ich, bevor Jenks es tat. »Minias hat es ausgeschlossen. Er hat gesagt, es ist zu einfach, das gesamte Wörterbuch rückwärts durchzugehen und jemanden zu finden. Keine Nummern, keine Leerzeichen, keine realen Worte, und nichts rückwärts.« Ich schnappte mir noch ein paar Nägel und streckte mich, um den oberen Rand der Verkleidung zu erreichen.
    Ivy beobachtete mich für einen Moment, bevor sie anfing, sich geräuschlos durch den Raum zu bewegen und das Werkzeug aufzuräumen. Ich konnte ihren Blick auf mir fühlen, als ich mich den oberen Rand entlang arbeitete, mir immer bewusst, dass sie da war, ohne dass es mich störte. Es war Mittag, um Himmels wil en, und sie hatte ihren Blutdurst wahrscheinlich letzte Nacht mit Skimmer gestil t. Und stört mich das?, fragte ich mich selbst und schlug einen Nagel mit extra viel Kraft ein. Gar nicht. Überhaupt nicht. Aber ich konnte nicht verhindern, dass die Erinnerung daran, wie sie mich biss, aus meinem Unterbewusstsein aufstieg.
    Ein sanftes Kribbeln machte sich auf meiner alten Dämonennarbe breit, und ich hielt stil , um das Gefühl, das meine Haut von innen erwärmte, zu analysieren und mich zu fragen, ob es von meinen Gedanken und Ivys Pheromonen stammte - oder von meinem Bedürfnis nach Glück für sie.
    Spielte das eine Rol e?
    Jenks erhob sich vom Fensterbrett und flog zum Kaminsims. Seine Flügel wirbelten den Staub dort auf, als er landete. »Wie wäre es mit was Lateinischem?«, fragte er, als er zu meiner Liste wanderte und darauf starrte. »Wie
    >toughe Hexe< oder >richtig im Arsch<«

    »Raputus regaliter?«, fragte ich und hatte das Gefühl, dass es zu sehr wie Rumpelstilzchen klang. »Sie können al e Latein. Ich glaube, das fäl t unter >aus dem Wörterbuch««
    Mit einem verschlagenen Gesichtsausdruck schaute Jenks zu Ivy, die gerade den Akkuschrauber wegräumte. »Wie wär's mit Ibedh«, sagte er. »Das heißt >Ich bin eine dämliche Hexe<, oder . . Nuukusimeas? Das ist ein tol er Name.«
    Ivy schüttelte die Mül tüte zusammen und ließ ihren Papierhut hineinfal en. »Wofür steht das?«
    »Niemals und unter keinen Umständen sol ich mir einen Anrufungsnamen suchen.«
    Ich presste die Lippen aufeinander und schlug noch einen Nagel in die Wand.
    Ivy kicherte und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, die auf dem Fensterbrett stand. »Ich finde, wir sol ten sie Corned Beef rufen, weil ihr Arsch in eine Dose passen wird, wenn sie nicht vorsichtig ist.«
    Genervt drehte ich mich um, den Hammer noch in der Hand. »Wisst ihr was?«, fragte ich und schwenkte ihn in einer schwachen Drohung. »Ihr könnt al e einfach die Schnauze halten. Haltet einfach jetzt sofort die Schnauze.«
    Ivy schraubte ihr Wasser zu und runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht mal, warum du das tust.«
    »Ivy-«, setzte ich an, weil ich es leid war.
    »Es fordert den Ärger geradezu heraus«, sagte sie und stel te die leere Flasche zurück aufs Fensterbrett.
    Jenks stand auf meiner Liste und starrte mit in die Hüfte gestemmten Händen darauf. »Sie macht es für den Nervenkitzel«, sagte er geistesabwesend.
    »Tue ich nicht!«
    Beide schauten mich ungläubig an. »Doch, tust du«, sagte Jenks, als ob es ihm egal wäre. »Es ist eine Rachelaktion wie aus dem Handbuch. Fast lebensgefährlich, aber noch nicht ganz.« Er lächelte. »Und wir lieben dich dafür«, säuselte er.
    »Schnauze«, murmelte ich, drehte ihm den Rücken zu und hämmerte weiter. »Ich tue das, damit Minias nicht hier auftauchen muss, um das Mal loszuwerden.« Ich lehnte mich in die Sonne und schnappte mir noch eine Handvol Nägel.
    »Hat es dir etwa gefal en, dass Minias plötzlich aufgetaucht ist?«
    Seine Augen waren auf seine Kinder gerichtet, die sich auf dem Fensterbrett versammelt hatten, und er zuckte nur mit den Schultern. »Ich bin einverstanden mit dem, was du tust, aber nicht mit deiner Begründung.«
    »Ich habe dir gerade gesagt, warum ich es tue.« Nervös strich ich mir eine Strähne hinters Ohr. »Schau, wenn ihr mir nicht dabei helfen wol t, ein Passwort zu finden, ist das in Ordnung. Ich kann es auch al ein.«
    Ivy und Jenks sahen sich fragend an - als ob ich unfähig wäre, das al ein zu machen -, und mein Blutdruck stieg.
    »Dad!«, erklang in diesem Moment der kreischende Schrei eines verzweifelten Pixie. »Dad! Jariath und Jumoke haben meine Flügel zusammengeklebt!«
    Mein Ärger verpuffte, und

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