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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Fingern.
    »Berühr mich noch mal so«, sagte Minias leise, »und ich reiße dir die Finger ab.«
    Ich schaute zu Ceri und erinnerte mich an ihre seltsame Zuneigung zu ihrem Dämonen-Kerkermeister, »'tschuldigung.« Sofort verstärkte ich meinen Zugang zur Kraftlinie.
    Ich wappnete mich und fühlte, wie mein Griff um das Messer durch Schweiß rutschig wurde. »Es tut mir wirklich leid«, sagte ich und setzte den Schnitt.
    Normal aussehendes Blut floss, und Jenks' Flügel summten aufgeregt. Minias versteifte sich.
    »Aktivier den Fluch, du Idiot!«, blaffte er.

    Ceri stand hilflos außerhalb ihres Schutzkreises, und ich sprach die Worte, bevor ich die Nerven verlor. Ein seltsames Gefühl durchzog mich, ungefähr wie bei der ersten Anrufung von Minias. Ich benutzte einen gemeinschaftlichen Zauber, und das verursachte mir Gänsehaut. Ich öffnete den Mund, und Jenks fluchte, als der Schnitt direkt vor meinen Augen heilte und nur eine dünne Narbe hinterließ, als der Jenseitsschmutz verschwand.
    »Heilige Scheiße«, stieß Jenks hervor, und Minias wich zurück. Drei Schritte von mir entfernt befühlte er die Haut hinter seinem Ohr und runzelte die Stirn. Ich erinnerte mich an das Messer in meiner Hand und ließ es fal en. Das Geräusch, mit dem es auf den Tresen klapperte, war laut.
    »Du hast versprochen, dass du verschwindest«, erinnerte ich ihn. »Jetzt.«
    Seine Ziegenaugen richteten sich auf mich und, obwohl ich wusste, dass es unmöglich war, fühlte ich mich, als sähe ich meine Vergangenheit, oder viel eicht auch meine Zukunft.
    Mit unlesbarem Gesichtsausdruck lehnte sich Minias zu mir.
    Der erdrückende Geruch von verbranntem Bernstein vermischte sich mit dem trockenen Duft seiner seidenen Roben. Ich weigerte mich zurückzuweichen. »Ich kann meine Augen verändern, wenn ich mir Mühe gebe«, murmelte er, und jetzt wich ich doch zurück.
    »Es kann sein, dass du meine Stimme nicht hören konntest, weil du ein unregistrierter Benutzer bist«, fügte er hinzu, als hätte er die Worte davor nicht gesprochen. »Das sol test du ändern.«

    Ceri wurde bleich, und mit leichter Übelkeit im Magen sagte ich: »Ich wil nicht in einem Dämonenregister stehen.
    Geh.«
    Minias berührte den Tiegel, und seine Finger wurden mit Asche verschmiert. »Es ist zu spät. Du hast dich bereits eingetragen, als du mich das erste Mal gerufen hast.
    Entweder du aktualisierst deine Daten, sodass ich dich erreichen kann, oder ich habe ein Recht darauf, jedes Mal hier aufzutauchen, wenn ich glaube, mein Mal abzahlen zu können.«
    Panisch riss ich den Kopf hoch und starrte ihn an.
    Verdammt. Hatte er deswegen zugestimmt, mein Mal zu tragen? Minias' Augen glitzerten erfreut, und ich ließ den Kopf in die Hände sinken. Zweimal verdammt. »Wie registriere ich mich?«, fragte ich ausdruckslos, und er kicherte.
    »Du brauchst ein Passwort. Verbinde dich mit dem Rufkreis, als wol test du mich rufen, und während du mit einer Linie verbunden bist, denk deinen Namen und danach dein Passwort. Und fertig.«
    Einfach genug. »Ein Passwort einrichten«, sagte ich erschöpft. »Okay. Das kann ich.«
    Minias beäugte mich unter einigen Locken hervor, die aus seinem Hut entkommen waren. Er schwieg für einen Moment und dann, als wol te er es eigentlich nicht tun, verschränkte er die Hände vor der Brust und sagte: »Du hast einen al gemeinen Namen, bei dem jeder dich ruft, und ein Passwort, das du für dich behältst. Such es sorgfältig aus. So rufen Leute Dämonen über die Kraftlinien.«
    Entsetzt schaute ich von Jenks zu Ceri, die sich inzwischen den Magen hielt. »Ein Anrufungsname?«, stammelte ich, als ich eins und eins zusammengezählt hatte. »Das Passwort ist ein Anrufungsname?«
    Der Dämon zog eine Grimasse. »Wenn es bekannt wird, ja, kann es benutzt werden, um jemanden über die Linien zu zwingen. Deswegen sucht man sich ein Passwort aus, das niemand erraten kann.«
    Ich glitt von der Arbeitsplatte und wich zurück, bis ich mit dem Rücken gegen Ceris Kreis stieß. »Ich wil kein Passwort.«
    »Mir ist es recht«, sagte Minias hinterhältig. »Aber wenn ich dich nicht erreichen kann, komme ich jedes Mal, wenn es mir passt, nicht dir. Und nachdem es mir egal ist, ist das wahrscheinlich kurz vor Sonnenaufgang, wenn du schläfst, oder wenn du gerade Abendessen machst, oder mit deinem Freund schläfst.« Seine Augen glitten durch die Küche. »Oder Freundin?«
    »Halt den Mund!«, rief ich, besorgt und peinlich berührt.
    Aber ich

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