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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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überrascht drehte ich mich zum Fenster um. Vier graue Streifen schössen aus dem Wohnzimmer. Aus der Küche erklang ein metal isches Klappern, und ich fragte mich, was wohl gerade auf den Boden geknal t war. Jenks stand wie erstarrt, und in seinem Gesicht zeigte sich eine Mischung aus Angst, was passieren würde, wenn Matalina das herausfand, und Beschämung, dass er lange genug nicht auf sie geachtet hatte, dass das überhaupt hatte passieren können.
    Aber er erholte sich schnel und hob ab. Er schoss zum Fensterbrett, klemmte sich das hysterische Kind unter den Arm und flog den anderen nach. In einem Wirbel aus Seide und Schrecken setzte sich der ganze Clan in Bewegung.
    »Jariathjackjunisjumoke!«, schrie Jenks aus der Küche, und dann war sogar das verschwunden und ließ nur in der Sonne tanzenden Staub und eine Erinnerung zurück.
    »Verdammt«, sagte Ivy, um das Schweigen zu brechen, und fing dann leise an zu lachen. Sie nahm den Leim, schraubte den Deckel auf die Tube und warf sie mir dann zu.
    Wasserlöslich, dachte ich und ließ sie in den Werkzeugkasten fal en. Ich lächelte reumütig, und obwohl ich hoffte, dass Jenks die Flügel wieder gelöst bekam, dachte ich, dass ich meinen Anrufungsnamen gefunden hatte.
    Jariathjackjunisjumoke. Fal s ich ihn je vergaß, müsste ich nur jedes Pixiekind fragen, ob es einmal den Arsch versohlt bekommen hatte, weil es jemandem die Flügel zusammengeklebt hatte.
    »Oh, hey«, sagte Ivy, nachdem sie sich zu unserem tragbaren Radio runtergebeugt und es angeschaltet hatte.
    »Hast du Takatas neuesten Song gehört?«
    »Jau.« Froh, dass die Pixies weg waren, schnappte ich mir mehr Nägel, während der Song aus den Lautsprechern schal te. »Ich kann die Wintersonnenwende kaum erwarten.
    Glaubst du, er wil wieder, dass wir als Security arbeiten?«
    »Gott, ich hoffe es.«
    Sie machte lauter, um den Refrain zu singen - leise, aber klar. Als ich den letzten Nagel in der Reihe eingeschlagen hatte, schob Ivy das letzte Stück Verkleidung an den richtigen Platz, und ich fixierte die Ecken. Wir arbeiteten gut zusammen. Hatten wir schon immer.
    Das Lachen von Pixies im Garten sagte mir, dass al es wieder in Ordnung war. Ich entspannte mich und atmete den klaren Geruch von Holz und Dämmmaterial ein. Es war ein schöner Tag. Die Hitzewel e war endlich gebrochen, Jenks beschäftigte sich mit Vaterdingen, Ivy und ich waren zurück in der Normalität. Und sie sang. Viel besser konnte es nicht mehr werden.
    Mein Gesicht wurde weich, als mir auffiel, dass sie die Worte zu einem Vers sang, den ich nicht hören konnte. Das war der Vampirtrack, den Takata in seine Musik einbaute, etwas Besonderes, das nur die Untoten und ihre Nachkommen hören konnten. Naja, Trent hatte ein paar verzauberte Kopfhörer, die es ihm möglich machten, es zu hören, aber das zählte nicht. Er hatte mir einmal ein Paar angeboten. Ich hatte abgelehnt, wegen der Bedingungen, die mit Sicherheit an sein >Geschenk< geknüpft gewesen wären. Trotzdem, während ich zuhörte, wie Ivy im Duett mit Takatas gleichzeitig rauer und warmer Stimme sang, wünschte ich mir, ich hätte ein Paar. Das eine Mal, als ich mit Trents Kopfhörern zugehört hatte, war die gequälte, reine Stimme exquisit gewesen.
    Ivy griff sich den Besen und fing an zu kehren. Ich beendete eine Reihe Nägel, beugte mich für die letzten paar nach vorne und fing dann mit der Reihe auf der anderen Seite an. Ich war so darauf konzentriert, zu verstehen, was Ivy sang, dass ich einen Nagel verfehlte und mir stattdessen auf den Daumen schlug.
    Ich zuckte zusammen und schrie auf, als der scharfe Schmerz einsetzte. Ich hatte den Daumen schon im Mund, bevor mir wirklich bewusst war, dass ich draufgeschlagen hatte.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Ivy. Ich nickte und betrachtete den roten Fleck auf meinem Nagel und dann die Wand. Dreck, ich hatte die Verkleidung angeschlagen.
    »Mach dir darum keine Sorgen«, sagte Ivy. »Da können wir die Couch hinstel en.«
    Müde schlug ich noch einmal auf den Nagel. Dann warf ich den Hammer in den Werkzeugkasten, setzte mich vor den Kamin, streckte die Beine aus und beäugte meinen Daumennagel. Er würde rot anlaufen. Ich wusste es.
    Ivy fegte weiter, mit gleichmäßigen Bewegungen - fast hypnotisch. Die Musik ging von Takata zu einem widerlichen Mann über, der etwas über Autos schrie, und ich lehnte mich vor, um sie auszumachen. Meine Schultern entspannten sich in der plötzlichen Stil e. Das Rauschen des Besens war

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