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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Miene unsere Einkäufe hoch, schob ihren Arm unter meinen, und wie durch Magie teilte sich die Menge und gab den Weg zur Tür frei.
    »Bist du in Ordnung, Jenks?«, erkundigte ich mich, als die Kälte der Nacht uns traf.
    »Schaff mich einfach ins Auto«, sagte er und vorsichtig wickelte ich meinen Schal noch ein paarmal um meinen Hals, damit er mehr Stoff hatte, um sich einzukuscheln.
    Kaffee mit meiner Mom und einem Dämon. Yeah, das war eine tol e Idee.
    2
    Im Cafe war es warm und es roch nach Biscotti und gerösteten Bohnen. Als ich meinen Schal löste, flog Jenks auf die Schulter meiner Mom, aber ich nahm den Schal trotzdem nicht ab, weil ich mir nicht sicher war, ob ich Als Handabdruck am Hals hatte. AI ist draußen? Wie sol ich das wieder geregelt kriegen?
    Ich rieb mir vorsichtig den Hals, während ich in der Nähe der Tür stehen blieb und Minias, Jenks und meine Mutter dabei beobachtete, wie sie sich am Tresen anstel ten. Der Zauberdetektor über der Tür blinkte grel rot -wahrscheinlich reagierte er auf Minias -, aber niemand in dem vol en Cafe schenkte ihm irgendwelche Beachtung. Es war drei Tage vor Hal oween, und al e probierten schon ihre Zauber aus.
    Der Dämon wirkte groß neben meiner unruhigen Mutter.
    Ihre cremefarbene Lederhandtasche passte genau zu ihren Schuhen; ich musste mein Modegefühl von meinem Dad geerbt haben. Ich wusste, dass ich meine Körpergröße von ihm geerbt hatte, was mich um einiges größer machte als meine Mom. Letztendlich war ich aber selbst in meinen Stiefeln noch ein bisschen kleiner als Minias. Und auch mein athletischer Körperbau kam definitiv von meinem Dad. Nicht dass meine Mom unförmig gewesen wäre, aber Erinnerungen an Nachmittage im Eden Park und Fotos aus der Zeit vor seinem Tod bewiesen, dass ich mindestens so sehr die Tochter meines Vaters war wie die meiner Mutter.
    Das gab mir ein gutes Gefühl, weil so ein Teil von ihm weiterlebte, auch wenn er selbst schon seit zwölf Jahren tot war. Er war ein wunderbarer Vater gewesen und ich vermisste ihn immer noch, besonders, wenn mein Leben mal wieder außer Kontrol e geriet. Was öfter passierte, als ich zugeben wol te. Hinter mir pulsierte der irritierende Zauberdetektor noch einmal und wurde dann wieder dunkel.
    Erleichtert schob ich mich hinter Minias, was ihn seine Schultern versteifen ließ. Im Auto war er betont stil gewesen und hatte mir Gänsehaut damit verursacht, wie er steif hinter mir saß. Meine Mutter hatte sich seitwärts gewandt in dem Versuch, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, während ich Ivy anrief und ihr eine Nachricht hinterließ, dass sie zu Ceri laufen und sie warnen sol te, dass AI wieder auf freiem Fuß war. Die Exvertraute des Dämons hatte kein Telefon, und das wurde langsam nervig.
    Ich hoffte, dass das unbefangene Geschwätz meiner Mutter ein Versuch gewesen war, die Stimmung zu entspannen, und nicht ein Zeichen ihres üblichen Realitätsverlustes. Sie und Minias waren jetzt per Du, was ich einfach nur fantastisch fand. Trotzdem, hätte er Probleme verursachen wol en, hätte er es schon ein halbes Dutzend Mal zwischen dem Laden und dem Cafe tun können. Er wartete ab, und ich fühlte mich dabei wie ein Käfer auf einer Nadel.
    Meine Mutter und Jenks scherten aus der Linie aus, um sich das Gebäck anzusehen, und als das Tiermenschen-Trio vor ihnen fertig war mit seiner Bestel ung und davon-wanderte, trat Minias vor und starrte herablassend auf die an der Wand aufgehängte Karte. Ein Mann im Anzug hinter uns schnaubte ungeduldig, wurde dann aber bleich und trat einen Schritt zurück, als der Dämon ihn durch seine Sonnenbril e intensiv musterte.
    Minias drehte sich wieder zu der Bedienung um und lächelte. »Latte grande, doppelter Espresso, italienische Zubereitung. Wenig Schaum, extra Zimt. Mit Vol milch. Nicht halbfett oder zweieinhalb Prozent Fett. Vol milch. Tun Sie es in eine Porzel antasse.«
    »Das können wir!«, verkündete das Kind hinter dem Tresen enthusiastisch, und ich schaute auf. Die Stimme klang vertraut. »Und für Sie, Ma'am?«
    »Äh«, nuschelte ich. »Kaffee. Schwarz. Das ist al es.«
    Minias starrte mich ungläubig an, und das Kind hinter dem Tresen blinzelte. »Was für eine Sorte?«, fragte es.
    »Völ ig egal.« Ich trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Mom, was wil st du?«
    Meine Mutter kam fröhlich mit Jenks auf der Schulter zum Tresen zurückgeeilt. »Ich nehme einen türkischen Espresso und ein Stück von dem Käsekuchen, wenn jemand ihn sich mit mir

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