Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
offenbar die richtigen Worte, und ich fragte mich, jetzt, wo die Wahrheit bekannt war, ob wir viel eicht Zeuge ihres letzten Zusammenbruchs gewesen waren. Wenn es wirklich Zusammenbrüche waren. Eine Lüge zu leben, setzte einen ständig unter Druck und suchte sich Ventile an den seltsamsten Orten.
    Meine Gedanken wanderten zu Takata, dann zu meinem Dad. Ich konnte nicht wütend auf sie sein, weil sie zwei Männer geliebt hatte und ein Kind gefunden hatte, das sie lieben konnte. Als ich aufstand, um sie zu umarmen, verspürte ich plötzlich ein seltenes Gefühl von Frieden.
    Ich war die Tochter meines Dads, aber jetzt wusste ich, woher meine hässlichen Füße kamen, meine Körpergröße. .
    und meine Nase.
    »Hi, Mom«, sagte ich, als sie mich fest in den Arm nahm, aber ihre Aufmerksamkeit war offensichtlich auf den Picknicktisch und Marshai gerichtet.
    »Marshai ist hier?«, fragte sie mit verwundertem Gesicht, als ich mich wieder setzte.
    Ich nickte, ohne zu ihm rüber zu schauen. »Er versucht, mir die Sache auszureden. Schlimmer Fal von Weißer-Ritter-Syndrom.« Sie schwieg und besorgt schaute ich auf. Ihre grünen Augen waren weit aufgerissen und Panik war darin zu erkennen. Nicht sie auch noch. »Es ist in Ordnung, Mom.
    Wirklich.«
    Mit einem überraschenden tiefen Knal ließ sie die Kiste fal en, dann setzte sie sich völ ig zerstört auf den freien Stuhl.

    »Ich mache mir solche Sorgen um dich«, flüsterte sie und brach mir damit fast das Herz. Tränen stiegen in ihre Augen und sie wischte sie schnel weg. Gott, das ist hart.
    »Mom, es kommt in Ordnung.«
    »Ich hoffe, du hast Recht, Liebes«, antwortete sie und lehnte sich zu mir, um mich nochmal zu umarmen. »Es ist dein Dad und Mr. Kalamack in Wiederholung, nur diesmal bist es du.« Während sie mich festhielt, flüsterte sie in mein Ohr: »Ich kann dich nicht verlieren. Ich kann nicht.«
    Ich atmete Flieder und Rotholz ein und hielt sie fest. Ihre Schultern waren schmal und ich konnte jede ihrer Bewegungen spüren, als sie versuchte, ihre Gefühle unter Kontrol e zu bekommen. »Es wird al es gut laufen«, sagte ich.
    »Außerdem, Dad ist nicht an einem Ausflug ins Jenseits gestorben. Er ist gestorben, weil er versucht hat, den Vampirvirus loszuwerden. Das hier ist was anderes. Nicht dasselbe.«
    Sie zog sich zurück und nickte, was mir sagte, dass sie die ganze Zeit gewusst hatte, woran er gestorben war.
    Ich konnte fast sehen, wie ein weiterer Ziegel wieder in die Mauer ihrer Psyche gemörtelt wurde und sie stärker machte.
    »Stimmt, aber Piscary hätte ihn niemals gebissen, wenn er nicht versucht hätte, Mr. Kalamack zu helfen«, erklärte sie.
    »Genauso wie du Trent hilfst.«
    »Piscary ist tot«, sagte ich, und sie atmete leise auf.
    »Ist er, nicht wahr?«
    »Und ich würde nicht ins Jenseits gehen ohne einen garantierten Weg wieder raus«, fügte ich hinzu. »Und ich tue das nicht, um Trent zu helfen. Ich tue das, um meinen Arsch zu retten.«
    Darüber lachte sie. »Das ist etwas anderes, oder?«, meinte sie schließlich. Es war offensichtlich, dass sie Hoffnung brauchte. Ich nickte. Ich musste selbst glauben, dass es so war. »Ist es. Es kommt in Ordnung.«
    Bitte, lass es gutgehen. »Ich kann das schaffen. Ich habe gute Freunde.«
    Sie drehte sich um und ich folgte ihrem Blick zu Ivy und links im Friedhof, die beide hilflos wirkten, während Ceri al en ihre Plätze zuwies. Wir waren al ein, weil al e anderen um die unheimliche Engelsstatue auf dem Friedhof und das Stück roten Zements auf dem Boden herumliefen.
    »Sie lieben dich«, sagte sie und drückte leicht meine Hand.
    »Weißt du, ich habe nie verstanden, warum dein Dad dir immer geraten hat, al ein zu arbeiten. Er hatte auch Freunde.
    Freunde, die ihr Leben für ihn riskiert hätten. Obwohl es am Ende keine Rol e spielte.«
    Ich schüttelte den Kopf, peinlich berührt von dem Kommentar über Liebe. Aber meine Mom lächelte nur.
    »Hier«, sagte sie und stieß mit dem Fuß gegen die Pappkiste.
    »Ich hätte sie dir schon früher geben sol en. Aber nachdem dich die ersten paar in solche Schwierigkeiten gebracht haben, war es viel eicht ganz gut, dass ich gewartet habe.«
    Die ersten paar?, dachte ich, als ich die staubige Kiste berührte und ein leichtes Kribbeln der Macht meine Finger erschütterte. Ich öffnete schnel die Klappe und schaute hinein. Der Geruch nach verbranntem Bernstein traf mich fast wie ein Schlag. »Mom!«, zischte ich, als ich dunkles Leder und eselsohrige Seiten

Weitere Kostenlose Bücher