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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wird es gegen dich verwenden.«
    Genervt presste ich die Lippen aufeinander.
    »Halt den Mund!«, befahl Ceri fast wütend, und dann bedeutete sie Trent, näher zu kommen. Mit einem Seufzen Verstärkte Trent den Griff an seinem Rucksack und trat über die äußerste Kreidelinie, um sich zu uns zu gesel en. Ceri zeigte auf den Platz neben mir, wo er stehen sol te, und mit nervösem Gesicht schob er sich näher heran. Ich fragte mich, wie viel von Ceris schlechter Laune tatsächlich Sorge entsprang. Sie hatte panische Angst vor Newt, und Minias war nur einen kleinen Schritt von dem verrückten weiblichen Dämon entfernt.
    Schnel er als ich gedacht hätte, hob sich die Wand aus schwarzem Jenseits um uns, entlang dem äußersten Kreis, dessen Grenzen dauerhaft in den roten Zement geritzt waren. Ich hatte ein Ziehen in meinen Gedanken gespürt, als Ceri die in der Nähe verlaufende Kraftlinie anzapfte, und ich bemühte mich, den riesigen Speicher Jenseitsenergie, den ich vorher in meinen Gedanken gelagert hatte, davon abzuhalten, sich aufzulösen. Trent sah nicht glücklich aus, als Ceri ihn mit derselben Hexe einsperrte, die ihn für Mord in den Knast gebracht hatte und ihn genauso leicht einem Dämon übergeben konnte, um eines ihrer Male loszuwerden.
    Vertrauen, dachte ich plötzlich. Er vertraute mir - zumindest ein wenig.
    Ich holte tief Luft, um mich zu beruhigen, während ich auf die zwei weiteren Schutzkreise zu meinen Füßen starrte. Sie würden eine Art Schleuse bilden. Trent würde den inneren Kreis errichten, um Minias zu halten, aber wenn wir verschwanden, würde er fal en. Der mittlere Kreis, errichtet von Ceri, würde dann den Dämon halten.
    Ceri schaute zu Trent und nickte. »Wie wir es geübt haben«, sagte sie. Trent stel te seinen Rucksack ab und trat vor. Er schaute einmal kurz zu Quen, dann schloss er die Augen. Seine Lippen bewegten sich und ich spürte ein unangenehmes Gefühl, als er langsam die Linie anzapfte und den Schutzkreis errichtete. Es war wie der Unterschied zwischen einem schnel en Ziehen, um einen Splitter zu entfernen, und methodischem, schmerzvol em Graben. Ich konnte sehen, dass es auch Ceri beunruhigte. Quen musste ihn al erdings dazu gebracht haben, zu üben, da er keine Kerzen mehr brauchte, um einen Schutzkreis zu errichten.
    »Bartholomews' Eier«, murmelte Ceri. »Geht das viel eicht noch langsamer?«
    Meine Lippen zuckten, aber meine Befriedigung darüber, dass Trent schlechter in Kraftlinienmagie war als ich, verschwand in einem Anfal von Selbstmitleid, als sich seine dünne Wand aus Jenseitsenergie hob. Seine Aura war sauber und rein, das hel e Gold durchschossen von dem Funkeln des Suchenden. Meine würde neben seiner aussehen wie eine dreckbeschmierte Wand.
    Jenks, dachte ich. Wo zur Höl e istJenks?
    »Ivy?«, fragte ich besorgt. »Wo ist Jenks?«
    Sie wedelte mit der Hand. »Er hat gesagt, er wol e überprüfen, ob seine Familie in Sicherheit ist«, erklärte sie, und mein Blick wanderte durch den pixieleeren Garten. Auf dem Glockenturm leuchtete ein Paar unbekannte rote Augen, und mein Puls raste, bis mir klar wurde, dass es Bis war. Ich fühlte mich furchtbar. Jenks hatte sich nicht verabschieden wol en. Das konnte ich verstehen.
    Ceri gab Trent meinen Wahrsagespiegel und ich sah im dämmrigen Licht, wie seine Miene versteinerte. Verdammt, das Ding war hier draußen wunderschön. In das weinfarbene Glas waren kristal ene Linien in der Form eines Anrufungspentagramms geritzt, mit al en kleinen Symbolen und Zeichen. Ich wusste nicht, ob Trent es schön oder scheußlich fand, und ich fragte mich, ob das der Grund war, warum Ceri darauf bestand, dass er Minias beschwor. Sie versuchte viel eicht, ihn davon zu überzeugen, dass weder sie noch ich in unserem Handeln unmoralisch waren, sondern nur unglaublich dumm.
    Trent schluckte schwer und kniete sich auf den roten Asphalt. Er legte das Glas vorsichtig vor sich und presste dann eine zitternde Hand auf den Spiegel. Es kitzelte kurz in meiner Nase, dann hatte ich das seltsame Gefühl zu fal en und wunderte mich nicht, dass Trent ein paarmal blinzelte.

    »Trent Kalamack«, sagte er leise, offenbar im Gespräch mit Minias. »Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit in einer Frage des Kraftlinienspringens und bin bereit zu zahlen. Ich werde nicht dafür zahlen, dass Sie hierherkommen, um darüber zu reden.
    Das ist Ihre Wahl, nicht mein Verlangen.«
    Trent erbleichte bei Minias' unhörbarer Antwort. »Ich benutze Morgans

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