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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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den Augen dem niedrigen, schlanken Schatten von Rex, der ins hohe Gras tapste, um dann auf Ivy zuzuhalten. Der Vampir war nicht oft auf ihrer Höhe, und ich seufzte, als Ivy die Katze beiläufig hochhob und auf ihren Schoß setzte, während sie sich weiter mit Quen unterhielt. Es war nicht schwer zu erraten, worüber sie sprachen. Sie schauten immer wieder zu Trent und mir.
    Die Sonne war fast untergegangen, und ich zog Davids Ledermantel enger um mich. Ich war müde. Wirklich müde.
    Vor lauter Erschöpfung hatte ich vorhin ein kurzes Nickerchen gemacht, aber das hatte meine mentale Müdigkeit nicht gebessert. Ich suchte Ceris Blick und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die untergehende Sonne. Die Frau nickte bestätigend und senkte den Kopf wie im Gebet. Nach einem Moment richtete sie sich wieder auf. In ihrer Haltung lag eine neue Entschlossenheit, aber auch ein Hauch von Angst. Sie wol te nicht, dass ich das tat, aber sie würde mir helfen.
    Schweigen breitete sich aus, als sie ihren Fünf-Pfund-Sack mit Salz hochhob und sich über den heiligen Boden auf den Weg zu dem unheiligen Stück Grund machte. Einen Moment später bewegten sich al e, und ich beobachtete amüsiert, wie Quen versuchte, Ivy beim Aufstehen zu helfen und sich für seine Mühe nur eine Beleidigung einfing.

    Trent ging nach drinnen, um sich umzuziehen. Marshai schnappte sich noch ein Bier und setzte sich neben Keasley an den Picknicktisch.
    Ich schaute auf, als ich ein unbekanntes Flügelklappern hörte, und hatte plötzlich Pixiestaub im Auge. Es war die kleine Josephine, eine von Jenks' jüngsten Töchtern. Direkt hinter ihr flogen drei ihrer Brüder als Babysitter/Wachen. Sie war zu jung, um al ein gelassen zu werden, aber so begierig darauf, im Garten und bei der Security zu helfen, dass es einfacher war, sie aus sicherer Entfernung zu beobachten.
    »Ms. Morgan«, sagte die hübsche kleine Pixie atemlos, als sie sanft auf meiner ausgestreckten Hand landete, und ich ihren Staub aus dem Auge blinzelte. »Am Randstein steht ein blaues Auto, und eine Frau, die riecht wie Sie und falscher Flieder, kommt auf die Kirche zu. Möchten Sie, dass ich sie pixe?«
    Mom? Was tut sie hier? Ivy beobachtete mich, weil sie wissen wol te, ob es Probleme gab, und ich bedeutete ihr, dass al es in Ordnung war. Quen bemerkte den Austausch, was mich irgendwie irritierte.
    »Das ist meine Mom«, erklärte ich, und das Pixiemädchen ließ enttäuscht die Flügel hängen. »Du kannst aber den nächsten Zeitschriftenvertreter pixen«, fügte ich hinzu, woraufhin sie wieder auflebte und begeistert in die Hände klatschte. Gott, bitte, lass mich das hier überleben, um zu sehen, wie Josephine einen Vertreter pixt.
    »Danke, Ms. Morgan!«, flötete sie. »Wir führen sie rein.«
    Dann schoss sie über die Kirche und ließ nur einen schnel verblassenden Streifen von Funkeln hinter sich zurück. Ihre Brüder waren dicht auf ihren Fersen, und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Es verblasste langsam, als ich mich vorbeugte und die El bogen auf die Knie stemmte.
    Noch genug Zeit, mich von meiner Mom zu verabschieden, dachte ich, als sich die Hintertür öffnete und meine Mutter mit einer Kiste auf der Hüfte die Verandastufen herabstieg.
    Ich hatte ihr gesagt, was ich heute Nacht tun würde, und ich hätte wissen müssen, dass sie vorbeikommen würde. Quen begrüßte sie kurz, bevor er Trent nach drinnen folgte, und ich unterdrückte einen Anflug von Ärger. Ich wol te die zwei nicht in meinem Haus haben. In meinem Bad. Wo sie mein Shampoo beschnüffelten.
    Meine Mom trug Jeans und eine Bluse mit Blumenmuster.
    Sie wirkte jünger, und ihre lockigen, kürzeren Haare standen um ihren Kopf ab, nur leicht gebändigt von einem Haarband, das zu ihrer Bluse passte.
    Mit leuchtenden Augen betrachtete sie die Vorbereitungen mitten auf dem Friedhof und wirkte dabei ein wenig besorgt.
    »Rachel. Gut. Ich habe es geschafft, bevor du weg bist«, sagte sie, als sie al en anderen zur Begrüßung zuwinkte und direkt auf mich zukam. »Ich wol te mit dir reden. Zum Wandel, Trent hat sich zu einem recht schicken jungen Mann entwickelt. Ich habe ihn im Flur gesehen. Ich bin froh, dass ihr eure kleine Kindheitsfehde überwunden habt.«
    Erleichterung überschwemmte mich, als ich sie so sah, offensichtlich wieder auf der Höhe. Als ich sie heute Morgen verlassen hatte, war sie verstört gewesen, halb verrückt, aber ich hatte schon früher erlebt, wie sie sich wieder fing.
    Takata kannte

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