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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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vorbeigekommen, um mir Glück zu wünschen und mir seinen langen Ledermantel zu leihen. Er war verschwunden, als Quen aufgetaucht war, der krank wirkte, aber entschlossen, Trent umzustimmen. Ich ging davon aus, dass der Werwolf nicht ganz unbegründet gefürchtet hatte, dass der scharfsichtige Elf erkennen würde, dass er den Fokus in sich trug.
    Jedenfal s hatte Quen nach einem leisen Wortwechsel Trents Plan zugestimmt, um dann die nächste halbe Stunde darauf zu verwenden, Trent davon zu überzeugen, dass er mit ihm zurück zu seinem Anwesen fuhr und sich vorbereitete. Ich nahm an, dass Quen nur versuchte, ihn nach Hause zu locken, um ihn da in eine Kiste zu sperren.
    Trent musste dasselbe vermuten, weil er sich weigerte zu gehen und stattdessen Jonathan die Sachen auf Quens Wunschliste vorbeibringen ließ. Und deswegen erlebte ich gerade das seltsame Spektakel, dass Elfen in meinem Garten Hot Dogs aßen.
    Quen war nicht glücklich. Ich auch nicht. Ich würde ins Jenseits gehen, um eine Probe Dämon-DNS zu stehlen, und das mit einem Touristen im Gepäck. Einfach superfantastisch wunderbar.
    Weil sie meine Frustration fühlte, drehte sich Ivy vom Picknicktisch zu mir um. Ich zuckte mit den Schultern und sie konzentrierte sich wieder auf das, was auch immer Jenks gerade sagte. Der Pixie hatte den ganzen Tag über Ceri befragt, und ich konnte nicht anders als zu bemerken, dass Trent auf der anderen Seite des Tisches hingerissen zuhörte.
    Als ich sie da so stehen sah, in Unterhaltungen vertieft bei dem verzweifelten Versuch, so zu tun, als wäre al es in Ordnung, musste ich an die Familienfeste bei meiner Mutter denken. Hier war ich wieder, am Rand. So schien es immer zu sein. Viel eicht hatten sie gewusst, dass ich ein Bastardkind war.
    Ich glättete meine Stirn und richtete mich auf, als Marshai mit einem Tel er Essen auf mich zukam. Er war vor ein paar Stunden aufgetaucht und bemühte sich sehr, sich einzufügen. Es gelang ihm auch ganz gut, wenn man davon absah, dass er am Anfang nur gestottert hatte, als er Trent In meinem Garten vorfand. Er hatte das Gril en übernommen, weil er so aus dem Weg war, aber trotzdem mittendrin.
    Ich war mir nicht ganz sicher, was ich denken sol te. Ich würde keine alten Muster wiederholen und das Ganze zu etwas werden lassen, nur weil man mit ihm Spaß haben konnte, er gut aussah und interessiert war.
    Besonders, fal s Jenks Recht hatte und er aus einem Weißer-Ritter-Komplex heraus hier war, weil er dachte, er könnte mich retten.
    »Hungrig?«, fragte er lächelnd, als er den Papptel er auf den klapprigen Tisch stel te und sich auf den Klappstuhl neben mir setzte.
    Seine fast schon nachgewachsenen Augenbrauen zuckten und ich zwang mich zu einem Lächeln. »Danke.« Mein Magen verkrampfte sich beim bloßen Geruch von Essen, aber ich zog pflichtbewusst den Tel er auf meinen Schoß. Es war das erste Mal heute, dass wir al ein waren. Ich wusste, dass er reden wol te, und mein Blutdruck stieg, als er Luft holte. »Fang nicht an«, kam ich ihm zuvor und er zog überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Du kannst auch hel sehen?«, fragte er mit einem leisen Lachen, und ich biss in eine Pommes. Das Salz traf meine Zunge und mein Hunger machte sich bemerkbar.
    »Nein«, sagte ich und entdeckte Jenks hinter ihm. Der Pixie beobachtete uns mit den Händen in der Hüfte. »Aber ich habe diese Diskussion bereits geführt.« Ich überschlug die Beine und seufzte, als Marshai wieder Luft holte. Und jetzt geht's los.
    »Das Jenseits? Gibt es keinen anderen, der das tun kann?
    Mein Gott, der Mann hat genug Geld, um so gut wie jeden anzuheuern, um Proben für sein Genkartierungsprojekt zu sammeln.«
    Ich starrte aus purer Erschöpfung auf meinen Tel er, nicht etwa wegen der Lüge, die wir Marshai aufgetischt hatten, um zu verbergen, dass Trent ein Elf war und die Probe wol te, um seine Spezies wiederzubeleben.
    »Nein«, sagte ich leise. »Gibt es nicht. Das ist, was ich tue.
    Scheinbar dämliche Sachen, bei denen die meisten Leute sterben würden.« Ich schob mir eine Strähne hinters Ohr.
    »Du glaubst doch nicht etwa, dass das hier das Riskanteste ist, was ich jemals getan habe? Ich weiß deine Sorge zu schätzen, Marshai, aber ich brauche diese Dämonenprobe, und Trent bringt mich dorthin und zurück. Wenn du die Stimme der Vernunft spielen und mir erzählen wil st, dass ich es wahrscheinlich nicht überleben werde, dann sol test du besser gehen.«
    Meine Stimme war lauter geworden, und ich atmete

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