Band 6 - Blutnacht
hungrigen Ausdruck im Gesicht, den ich gut verstand.
Es war kein vampirischer Hunger, es war der Hunger, den man empfindet, wenn man jemanden sieht, der das hat, was man wil , während man gleichzeitig weiß, dass es einem, sol te man es wirklich bekommen, Herz, Leben und Seele zerstören wird.
Keiner von uns würde Kinder bekommen. Es war, als bekäme Ceri ein Kind für uns al e. Das arme Baby würde so viele Tanten bekommen, dass er oder sie niemals auf etwas anderem wandeln würde als auf Rosenblättern.
»Rachel«, meinte Ceri strahlend, als sie meine Hände ergriff, »danke für die wundervol e Party. Ich hätte niemals. .«
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und Tränen vertieften noch das Grün ihrer Augen. Quen berührte sanft ihre Schulter und sie richtete sich lächelnd auf. »Ich dachte, ich würde sinnlos im Jenseits sterben. Und jetzt habe ich die Sonne, Liebe und die Chance, zu leben und eine Aufgabe zu haben.« Sie drückte meine Hände einen Moment fester und unterstrich damit ihre nächsten Worte. »Ich danke dir.«
»Gern geschehen«, antwortete ich und fühlte ebenfal s Tränen in meine Augen steigen, als ich den Verlust meiner eigenen Träume betrauerte. »Hör auf. Du bringst mich noch zum Heulen.«
Als ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel wischte, schaute ich kurz zu Quen. Er war stoisch und ließ das Östrogen an sich abpral en, als könnte es ihn nicht berühren.
Ceri blickte ihn ebenfal s kurz an. »Wenn es ein Mädchen wird, nennen wir sie Ray. Wenn es ein Junge wird, Raymond.«
In meiner Kehle entstand ein Kloß und ich konnte nicht schlucken. »Danke.«
Sie lehnte sich vor und umarmte mich kurz. »Ich muss gehen. Trenton wil mich noch mehr pieken, für weitere Tests.« Die Elfe rol te die Augen und ich ließ ihre Hände los.
»Dann gehst du besser.« Trent attackierte mich momentan nicht, aber ich traute der Ruhe nicht.
Ihr Lächeln wurde steif, und sie flüsterte: »Sei vorsichtig mit AI. Wenn du ehrlich zu ihm bist, ist es unwahrscheinlicher, dass er. . dir wehtut. Und wenn er wütend wird, versuch es mit Singen.«
Sie wich zurück und ich schaute zu Quen, weil ich mich fragte, wie viel von diesem Gespräch bei Trent landen würde.
»Okay. Danke. Ich werde dran denken.« Ich wusste nicht, ob es wirklich helfen würde, wenn ich >Satisfaction< sang, aber das mit der Ehrlichkeit? Das konnte ich.
Ich konzentrierte mich wieder auf Ceri und sie nickte. »Ich muss mich noch von Mrs. Morgan und Ivy verabschieden«, sagte sie und berührte Quens Arm. »Gibst du mir noch einen Moment?«
Er betrachtete sie und sagte: »Ja«, aber was ich hörte war:
»Du musst mich nur fragen, und ich gebe dir die ganze Welt«.
Ceri lächelte und ging davon. Quen schaute ihr nach, dann wurde er rot, als ich mich räusperte, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. »Mach dir keine Sorgen«, meinte ich und trat einen Schritt zurück, jetzt, wo Ceri weg war. »Ich werde niemandem erzählen, dass es dich schwer erwischt hat.«
Verlegen starrte er auf einen Punkt hinter mir. Seine Narbe, jetzt erloschen und zum Schweigen gebracht durch il egale Genmanipulation, war eine weiße Gewebemasse, die fast völ ig unter seinem Rol kragen verborgen war. »Ich glaube nicht, dass ich dir schon für deine Hilfe gedankt habe«, meinte er. »In der Hal oween-Nacht.«
Ich drehte mich, so dass wir nebeneinander standen und beide Ceri dabei beobachten konnten, wie sie mit Ivy und meiner Mom sprach. »Nun, naja, keine gute Tat bleibt ungestraft.«
Er neigte den Kopf, aber sein Gesicht war ausdruckslos. Als mir plötzlich ein Gedanke kam, brach es aus mir heraus:
»Hey, du weißt, dass diese Vertrautensache mit Trent nur ein Weg war, um ihn rauszuholen, oder? Er wird nicht wirklich mein Vertrauter sein.« Aber auf meinem Arm war ein neues, schattiges Mal, das genau aussah wie das von Trent. Ich hatte angenommen, dass Newt das Mal auf AI übertragen hatte, aber es sah so aus, als hätte ich es. Seltsam.
Quen warf mir ein schiefes Lächeln zu. »Er weiß es.« Nach einem kurzen Blick zu Ceri drehte er sich so, dass nur ich sein Gesicht sehen konnte. »Er hat aufgrund dessen, was sein Vater mit dir gemacht hat, versucht, dich zu töten; weil er so aus Versehen den Dämonen einen Weg verschafft hat, ihre Verwandten wiederzugewinnen. Aber du bist am Leben, weil du mein Leben gerettet hast, wo er es nicht konnte, und dann ausgezogen bist, um ihn unter großen Mühen für dich selbst zu retten, als er hilflos war. Wenn
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