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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Sorge in ihrer Stimme hörte. Ich fragte mich, ob ich viel eicht einfach im Jenseits bleiben sol te. Dort würde ich zumindest nicht meine Freunde in Gefahr bringen. Verwandtschaft. Hexen sind mit den Dämonen verwandt. Plötzlich machte al es um einiges mehr Sinn. Dämonen hatten die Elfen dazu verflucht, langsam auszusterben. War das nur ein Vergeltungsschlag gewesen? Hatten die Elfen zuerst die Dämonen geschlagen?
    »Rache, bist du okay?«
    Nein, ich war nicht okay, aber mir schien es nicht zu gelingen, meinen Mund in Bewegung zu setzen, um nur ein Wort zu sagen. Ich war kein Dämon, aber meine Kinder würden es sein. Verdammt! Das war nicht fair.
    »Ist es Trent?«, fragte Ivy, und ihre Wut richtete sich auf ihn. Ich schüttelte den Kopf. »Raus hier, Kalamack, bevor ich dich ungespitzt in den Boden ramme!«
    Die zierliche Ceri half Trent auf die Füße, und als er sich auf sie stützte, half sie ihm, zum Gartentor zu humpeln. Sie drehte sich einmal um, und aus ihren Augen flössen Tränen.
    »Es tut mir leid, Rachel. Ich. .«
    Ich schaute weg, weil ich es nicht ertragen konnte. Ich würde niemals Kinder haben. Mit niemandem. Arschiger Elf.
    Schau, was sie mir angetan haben.
    »Rachel.« Ivy zwang mich dazu, sie anzuschauen. »Sag mir, was passiert ist.«
    Sie schüttelte mich und ich starrte sie wie betäubt an.
    Jenks saß auf ihrer Schulter. Er sah völ ig verängstigt aus, als wüsste er es schon. »Trent«, setzte ich an und Tränen drängten in meine Augen. Ich wischte sie wütend weg und versuchte es nochmal. »Trents Vater. . er. .«
    Jenks hob ab und flog mir ins Gesicht. »Du bist kein Dämon, Rachel!«
    Ich nickte und versuchte, ihn zu sehen. »Ich nicht«, sagte ich und erstickte fast an meinen Worten. »Aber meine Kinder werden es sein. Erinnert ihr euch an letztes Jahr, als ich gesagt habe, dass sowohl Hexen als auch Dämonen ihren Ursprung im Jenseits haben? Ich glaube, die Hexen haben die Dämonen verzaubert. Ihre Kinder mit Magie verkümmern lassen, sodass daraus die Hexen entstanden, und als Trents Vater mich geheilt hat, hat er die genetischen Kontrol mechanismen gebrochen, die sie eingebaut haben, um die Dämonen vom Kinderkriegen abzuhalten. Hexen sind verkrüppelte Dämonen, und jetzt können aus den Hexen wieder Dämonen entstehen. Aus mir.«
    Ivys Hand glitt von meiner Schulter und ich sah Entsetzen in ihrem ruhigen Gesicht.
    »Es tut mir leid«, flüsterte ich. »Ich wol te eure Leben nicht versauen.«
    Ivy lehnte sich fassungslos zurück, und die Sonne blendete mich. Unendlich müde schaute ich dabei zu, wie Ceri Trent aus dem Garten half.
    Wofür zur Höl e war das al es gut?

    34
    Blaue und pinkfarbene Babyschuhe hatten die Fledermäuse im Altarraum abgelöst. Die Girlande zog sich von einem Ende des Raums zum anderen. Ein ausgeschnittener Papierstorch lag auf dem Couchtisch und Ivys Flügel war mit gelben und grünen Papiertischdecken abgedeckt. Der weiße Kuchen, der darauf stand, verschwand fast unter einer Wolke von Pixies, die sich Zuckerguss stibitzten. Al e Pixies, die nicht dort waren, waren um Ceri versammelt, die gerade das filigrane Paar Babyschuhe bewunderte, das Matalina und ihre älteren Töchter gemacht hatten.
    Die glückliche Elfe saß mir gegenüber in Ivys Sessel, umgeben von Pixies, Einwickelpapier und Geschenken.
    Sie strahlte, und das gab mir ein gutes Gefühl. Draußen sorgte Regen für eine frühe Dämmerung, aber hier drin war es gemütlich, und wir genossen den Frieden, den man in Gemeinschaft findet.
    Nach nur einem Monat Schwangerschaft eine Babyparty zu veranstalten ist viel zu früh, dachte ich, während ich mich zurücklehnte und zusah, wie Ceri die Karte von meiner Mutter las. Der Karton auf ihren Knien hatte genau die richtige Größe für einen Luftbefeuchter. Aber als ich Ceris Entzücken sah, wusste ich, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Wir mussten den Beginn eines Lebens feiern.
    Den Anfang von etwas.

    Ivy saß links von mir auf der Couch, in die Ecke gedrückt, als kenne sie ihre eigenen Grenzen nicht mehr. Sie war schon die ganze Woche so, immer um mich herum, aber auch immer zögerlich, und es trieb mich in den Wahnsinn.
    Ihr Geschenk für Ceri war das erste, das geöffnet worden war: ein absolut fantastisches, zartes Taufkleid aus Spitze. Ivy war ganz rot geworden bei dem Aufheben, das Ceri darum gemacht hatte, und ich war mir sicher, dass Ivy dieses Stück weibliche Anmut ausgesucht hatte, weil sie die Idee, selber einmal Kinder

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