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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zu haben, aufgegeben hatte.
    Obwohl sie nie darüber sprach, wusste ich doch, dass Ivy lieber kinderlos bleiben würde, als ihr vampirisches Elend an jemanden weiterzugeben, den sie liebte. Besonders, wenn dieser jemand unschuldig war und in al em von ihr abhängig.
    Ich zerdrückte die Krümel meines Kuchenstücks unter den Zinken meiner Gabel, während meine Augen zu dem Geschenk wanderten, das Jenks und ich zusammen gemacht hatten. Ich hatte einen Satz Rotholz-Bauklötzchen gekauft, und Jenks hatte sie mit Blumen und Insekten bemalt, die zu den Buchstaben des Alphabets passten. Er arbeitete an einem weiteren Satz für seine Kinder, entschlossen, dass sie al e vor Beginn des Frühjahrs lesen können sol ten.
    Die Pixies erhoben sich in lauter Freude, als Ceri das Papier löste und einen >Dr. Dans Ruhige Nächte<-Luftbefeuchter mit eingebautem De-Luxe-Zerstäuber enthül te, der >ihr Baby auch in der schlimmsten Nacht einlul t und schlafen lässt<. Ich hielt mich fern, aber meine Mutter kniete sich neben Ceri, während die Elfe auch noch das Thermometer und die Spucktücher auspackte, die meine Mutter mit hineingepackt hatte.
    »Ceri, das ist ein Lebensretter«, erklärte meine Mom, als die plötzlich jung wirkende Elfe das grüne Plastikmonster aus der Packung hob. »Rachel war ein unruhiges Baby, aber ich musste nur ein wenig Flieder in den kleinen Behälter tun, und sie ist sofort eingeschlafen.« Sie lächelte mich an. Mit ihrer neuen Frisur wirkte sie völ ig anders. »Und es ist unentbehrlich, fal s dein Kind Krupp bekommt. Robbie hatte es nicht, aber Rachel, das kleine Entchen, hat mich jeden Winter mit ihrem Keuchen fast zu Tode geängstigt.«
    Ich hörte den Beginn einer Geschichte, schnappte mir ein paar Tel er und stand auf.
    »Entschuldigt mich«, sagte ich und zog mich taktvol in die Küche zurück, während meine Mom die Geschichte erzählte, wie ich fast erstickt wäre. Ceri sah angemessen erschrocken aus, und ich rol te die Augen in ihre Richtung, um ihr zu sagen, dass es zum Großteil Mommy-Drama war. Zum Großteil.
    Ich schaute noch einmal zurück auf die Szene aus zufriedener Weiblichkeit, bevor ich in den dunklen Flur trat.
    Meine Mutter hatte Ceris Baby einen Wunsch nach Gesundheit geschenkt, Matalina gab die äußeren Zeichen von Sicherheit, Ivy hatte Schönheit und Unschuld dazugegeben und Jenks und ich hatten Weisheit gegeben.
    Oder viel eicht auch Unterhaltung.
    Die Küche war kühl und ruhig, und ich schaute auf den Friedhof hinaus und nutzte kurz mein zweites Gesicht, um sicherzustel en, dass AI nicht auf mich wartete.
    Der rot verschmierte Himmel des Jenseits vermischte sich mit den grauen Wolken der Realität, was ein hässliches Bild ergab. Mich schauderte, obwohl die Linie leer war. Er hatte gesagt, er würde vorher durchrufen, aber ich traute ihm zu, dass er einfach auftauchen und al e zu Tode erschrecken würde.
    Anscheinend hatte Newts Behauptung gestimmt, dass er völ ig mittel os war, denn er hatte gesagt, dass er mich nicht ins Jenseits bringen würde, bevor er nicht eine Küche hatte, für die er sich nicht schämen müsste. Ich wol te meinen Namen zurück und das Mal an meinem Fuß loswerden, und ich hatte das Gefühl, dass er mich hinhielt, weil er diesen Halt über mich nicht verlieren wol te.
    »Das war eine wunderschöne Babyparty«, sagte meine Mom aus dem Flur und ich zuckte überrascht zusammen.
    »Heilige Scheiße, Mom«, rief ich, ließ das zweite Gesicht fal en und drehte mich um. »Du bist schlimmer als Ivy!
    Sie rauschte in den Raum und in ihrem Lächeln lag etwas Teuflisches. In den Händen hielt sie kuchenverklebte Tel er und Besteck. »Danke, dass du mich eingeladen hast. Ich komme nicht auf al zu viele solche Partys.«
    Ich hörte die Anschuldigung in ihrer Stimme, drehte mich um und fül te die Spüle mit Wasser.
    »Mom«, meinte ich müde, als ich das Spülmittel hervorzog. »Ich werde keine Kinder haben. Es tut mir leid. Du hast schon Glück, fal s du irgendwann mal eine Hochzeit erleben sol test.«

    Meine Mutter gab ein unhöfliches Geräusch von sich, halb Lachen und halb das Schnauben einer weisen alten Frau. »Ich bin mir sicher, dass du jetzt so empfindest.« Sie ließ die Gabeln in die Spüle fal en. »Aber du bist jung. Gib dir Zeit.
    Viel eicht denkst du anders, wenn du den richtigen Mann getroffen hast.«
    Ich stel te den Hahn ab, atmete tief die nach Zitronen duftende Luft ein, schob meine Hände in das warme Wasser und spülte die Gabeln. Ich wol

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