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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gepflegten Händen, als er ein weiteres Amulett ablehnte. An seinen Fingern steckten keine Ringe, und nachdem ich seine Hochzeit unterbrochen hatte, indem ich ihn festnahm, würde es wahrscheinlich auch so bleiben, außer er machte eine ehrliche Frau aus Ceri, was ich bezweifelte. Trent lebte vom schönen Schein, und sich öffentlich mit einer ehemaligen Dämonenvertrauten zu verbinden, deren Aura mit Schmutz überzogen war, den jede Hexe mit ihrem zweiten Gesicht sehen konnte, passte wahrscheinlich nicht in seine politische Agenda. Er schien aber trotzdem kein Problem damit gehabt zu haben, sie zu schwängern.
    Als Sylvia sich ihm näherte, fuhr Trent sich gerade mit einer Hand über sein sorgfältig gestyltes Haar, um ein paar wehende Strähnen herunterzudrücken. Ich schob meine Schultertasche nach vorne und sagte laut: »Dieser Anzug würde einem Pfurzkissen besser stehen.«

    Trent versteifte sich. Seine Augen schossen zum Spiegel, in dem er die Schatten nach mir durchsuchte. Neben ihm richtete sich der widerliche Jon auf und hielt sich eine Hand über die Augen, um durch das hel e Licht zu blicken.
    Die Hexe hinter ihm zog sich zurück, und Sylvia murmelte eine Entschuldigung, während sich ihr wichtigster Kunde und die Tochter einer ihrer Lieferanten böse anstarrten.
    »Quen«, sagte Trent schließlich, jetzt mit Härte in seiner trotzdem wunderschönen Stimme. »Ich gehe davon aus, dass du eine Erklärung dafür hast.«
    Quen holte tief Luft, bevor er vortrat. »Sie haben nicht zugehört, Sa'han. Ich musste eine andere Methode anwenden, um Sie zur Vernunft zu bringen.«
    Trent bedeutete dem Verkäufer, zu gehen, und Jon stiefelte durch den Raum, um das Deckenlicht anzuschalten. Ich blinzelte, als es anging, und lächelte dann Trent gehässig an.
    Er hatte seine Fassung erstaunlich schnel zurückgewonnen und nur die angespannten Fältchen neben seinen Augen verrieten seinen Ärger. »Ich habe zugehört«, sagte er. »Ich habe mich nur entschieden, anders zu denken als du.«
    Der Multimil ionär trat von der Bühne und schüttelte seine Ärmel nach unten. Es war eine nervöse Reaktion, die er sich noch abgewöhnen musste. Oder viel eicht saß ja auch seine Jacke zu eng. »Ms. Morgan«, sagte er scheinbar unbekümmert, ohne mich dabei anzusehen. »Ihre Dienste werden nicht gebraucht. Bitte akzeptieren Sie meine Entschuldigung dafür, dass mein Sicherheitschef Ihre Zeit verschwendet hat. Sagen Sie mir, was ich Ihnen schulde, und Jon wird Ihnen einen Scheck ausstel en.«
    Das war ein wenig beleidigend, und ich konnte ein Schnauben nicht unterdrücken. »Ich berechne nichts, wenn ich den Auftrag nicht erledige. Anders als manche Leute.« Ich verschränkte die Arme über der Brust, als eine Andeutung von Wut über Trents Gesicht glitt und wieder verschwand.
    »Und ich bin nicht hergekommen, um für dich zu arbeiten«, fügte ich hinzu. »Ich bin gekommen, um dir ins Gesicht zu sagen, was für ein erbärmlicher, manipulativer Bastard du bist. Ich habe dir gesagt, dass ich sauer werden würde, wenn du Ceri wehtust. Betrachte dich als gewarnt.« Wut war gut.
    Der Schmerz über den Verlust von Kisten verschwand, wenn ich wütend war, und momentan war ich stinkwütend.
    Die Hexe, die ihm geholfen hatte, keuchte auf, und Sylvia kam auf mich zu, nur um sofort zu verharren, als Trent eine Hand hob. Gott, ich hasste das - als ob er mir großmütig erlaubte, ihn zu beleidigen. Genervt legte ich den Kopf schief und wartete auf seine Antwort.
    »Ist das eine Drohung?«, fragte Trent leise.
    Mein Blick wanderte zu Jon, der grinste, als würde es ihn unheimlich glücklich machen, wenn ich Ja sagte. Quens Miene hatte sich verfinstert. Er war wütend, aber was hatte er denn von mir erwartet? Trotzdem, ich wol te hier al eine rausgehen und nicht am Ende einer I.S.-Leine, festgenommen wegen Belästigung. . oder was auch immer Trent sich wünschte. Viel eicht gehörte ihm ja nun die I.S., jetzt, wo Piscary weg war.
    »Deute es, wie auch immer es dir gefäl t«, sagte ich. »Du bist Dreck. Absoluter Dreck, und die Welt wäre ohne dich besser dran.« Ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich glaubte, aber es auszusprechen fühlte sich gut an.
    Trent dachte ungefähr drei Sekunden lang nach. »Sylvia, könnten wir den Raum für eine Weile haben?«
    Ich stand unbeweglich und ein wenig stolz, während sich der Raum mit sanft gemurmelten Entschuldigungen und Zusicherungen leerte.
    »Jon«, fügte Trent hinzu, als Sylvia ging, »stel

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