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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Erkennungsamulett irgendeiner Art. Ich hatte eines, das mir sagen würde, ob sich in meiner Umgebung Todeszauber befanden, aber ich hatte aufgehört es zu tragen, weil es immer die Anti-Diebstahl-Detektoren auslöste.
    Anscheinend befriedigt steckte Quen das Amulett wieder weg. »Ich brauche dich, um ins Jenseits zu gehen und eine elfische DNS-Probe zu holen.«
    Daraufhin lachte ich nur, und Wut glitt über das Gesicht des älteren Mannes. »Trent hat gerade erst Ceris Probe bekommen«, antwortete ich und zog meine Tasche höher auf die Schulter. »Ich hätte gedacht, dass ihn das eine Weile beschäftigt. Außerdem könnt ihr mir gar nicht genügend bezahlen, dass ich ins Jenseits gehe. Besonders nicht, um ein Stück zweitausend Jahre alten Elf zu holen.«
    Einer der Lifte hinter mir bimmelte, und ich wich in seine Richtung zurück, bereit zu entkommen.
    »Wir wissen, wo die Gewebeprobe ist. Wir müssen sie nur holen.« Quens Blick huschte zu den sich öffnenden Türen hinter mir.
    Ich trat in die Kabine und stel te mich so hin, dass er mir nicht folgen konnte. »Wie?«, fragte ich ruhig.
    »Ceri«, sagte er einfach, und Angst flackerte tief in seinen Augen.

    Die Türen begannen, sich zu schließen, aber ich drückte den »Öffnen«-Knopf.
    »Ceri?«, wiederholte ich und fragte mich, ob das der Grund dafür war, dass ich in letzter Zeit nicht viel von ihr gesehen hatte. Sie wusste, dass ich Trent hasste, aber er war ein Elf und sie war eine Elfe - und nachdem sie von königlichem Blut war und er ein Mil ionär, wäre es dämlich zu denken, dass sie in den letzten Monaten keinen Kontakt gehabt hatten, egal, ob sie sich mochten oder nicht.
    Als er mein Interesse sah, wurde Quen ein wenig zuversichtlicher. »Sie und Trent treffen sich jeden Donnerstag zum Tee.« Seine Stimme war leise und er schickte einen schuldbewussten Blick den Flur entlang. »Du sol test ihr danken. Er ist absolut besessen von ihr, obwohl ihr Dämonenschmutz ihn fast erstarren lässt vor Angst. Ich glaube tatsächlich, das ist Teil der Anziehung. Aber er fängt langsam an, darüber nachzudenken, dass Dämonenschmutz jemanden nicht unbedingt zu einem schlechten Menschen macht. Sie hat meine Beziehung zu ihm gerettet. Sie ist eine sehr weise Frau.«
    Das sol te sie auch sein, nachdem sie über tausend Jahre einem Dämon gedient hatte. Die Tür begann wieder, sich zu schließen, und ich drückte nochmal für ein paar Sekunden auf den Knopf. »Al es ging den Bach runter, als Trent herausgefunden hat, dass du schwarze Magie einsetzt, um ihn zu beschützen, hm?«
    Quen bewegte sich nicht, atmete sogar ruhig weiter, aber genau diese Unbeweglichkeit sagte mir, dass ich Recht hatte.

    »Und?«, fragte ich angriffslustig.
    »Also fängt er an, zu erwägen, ob du nicht viel eicht auch vertrauenswürdig bist. Würdest du wenigstens darüber nachdenken? Wir brauchen die Probe.«
    Die Erinnerung an meine eigene, mit Dämonenschmutz überzogene Seele beunruhigte mich, und ich drückte auf den »Zu«-Knopf. Auf keinen verdammten Fal . »Frag später nochmal, Quen. So in hundert Jahren.«
    »Wir haben keine hundert Jahre«, sagte Quen, und Verzweiflung schlich sich in seine Stimme. »Wir haben acht Monate.«
    Oh Scheiße.
    Ich setzte mich in Bewegung, und meine Schultertasche blieb an den Türen hängen, als ich mich hindurch schob.
    Quen war zurückgetreten. Seine Lippen waren zusammengepresst, als wünschte er sich, dass er das nicht hätte sagen müssen, um mich zum Zuhören zu bewegen. »Was meinst du mit acht Monaten? Acht wie in eins weniger als neun?«
    Quen sagte nichts. Schaute mich nicht mal an. Und ich wagte es nicht, ihn zu berühren.
    »Er hat sie geschwängert?«, rief ich, und es war mir egal, wer mich hörte. »Der Hurensohn. Dieser stinkende Hurensohn!«
    Ich war so wütend, dass ich schon fast wieder lachen musste. Quen biss die Zähne so fest zusammen, dass seine Pockennarben weiß hervorstachen. »Wirst du es tun?«, fragte er steif.
    »Ich wil mit Trent reden«, sagte ich. Kein Wunder, dass Ceri mir aus dem Weg ging. Die Frau erholte sich von eintausend Jahren Knechtschaft bei einem Dämon, und Trent ging los und schwängerte sie! »Wo ist er?«
    »Einkaufen.«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Wo?«
    »Auf der anderen Straßenseite.«
    Er war beim Shopping. Und hundert zu eins, dass er nicht gerade Kinderwagen oder einen Kindersitz fürs Auto kaufte.
    Ich erinnerte mich an die Verabredung zum Kaffee mit Marshai und warf einen Blick aus dem

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