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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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immer noch nicht ihren Wil en bekam. Sie entstammte einem Königshaus, und ich hatte so ein Gefühl, dass sie sich zwar AI untergeordnet hatte, als sie sein Vertrauter gewesen war, aber den restlichen Haushalt so ziemlich regiert hatte.
    Zumindest, bis ihr Geist gebrochen war und sie den Wil en verloren hatte, überhaupt irgendetwas zu tun.
    Trent beobachtete mich, als ich seinen Blick suchte, und war offensichtlich erstaunt über mein versonnen-freundliches Lächeln. Mit einem Achselzucken aß ich noch einen Cracker. »Wie stehen ihre Chancen auf ein gesundes Baby?«, fragte ich dann und damit auch, wie schuldig ich mich wegen meiner Weigerung, ins Jenseits zu gehen, fühlen musste.
    Ein silberhaariger Trent ging zurück zu den Kraftlinienzaubern. Er schwieg, also ging ich davon aus, dass er seine Worte sorgfältig abwog. »Wenn sie ein Kind mit jemandem aus ihrer Zeit bekommen hätte, stünden die Chancen gut für ein gesundes Kind, das nur ein Minimalmaß an genetischem Eingriff braucht«, antwortete er schließlich.

    Er wählte einen anderen Kraftlinienzauber aus und aktivierte ihn. Ein Schimmern glitt über ihn und er wurde fast sieben Zentimeter größer. Er warf die Nadel zur Aktivierung beiseite und behielt den Zauber.
    Mit den Fingern zwischen den Metal scheiben flüsterte er fast: »Bei einem Kind, das mit jemandem aus unserer Generation gezeugt wurde, stehen die Chancen auf ein gesundes Kind ohne Eingriff nur minimal besser als bei irgendjemand anderem. Obwohl einige der Reparaturen, die meinem Vater und mir gelungen sind, in die mitochondriale DNS eingebracht sind und damit von der Mutter an das Kind weitergegeben werden, ist es bei den meisten nicht so, und wir sind durch die Gesundheit der Eizel e und des Spermiums zur Zeit der Empfängnis beschränkt. Ceris reproduktive Fähigkeiten sind herausragend.« Seine Augen suchten meine und jeder Hauch von Gefühl darin war verschwunden. »Es sind diejenigen von uns, die übrig sind, die sie im Stich lassen.«
    Ich weigerte mich, wegzuschauen, obwohl mich Schuldgefühle wie eine Ohrfeige trafen. Trents Vater hatte mich am Leben erhalten, indem er meine Mitochondrien veränderte. Selbst wenn ich ein Kind mit jemandem bekam, der auch das Rosewood-Syndrom hatte, würde unser Kind überleben, frei von der genetischen Mutation, die seit Tausenden von Jahren tausende Hexen im Kindesalter getötet hatte. Es schien unfair, dass die Elfen eine Hexe retten konnten, aber nicht sich selbst.
    Trent lächelte wissend und ich senkte den Blick. Er musste wissen, woran ich gerade dachte, und es war mir unangenehm, dass wir anfingen, zu verstehen, was den anderen antrieb, selbst wenn wir uns über die Methoden nicht einig waren. Das Leben war um einiges einfacher gewesen, als ich noch hatte vorgeben können, keine Grautöne zu sehen.
    »Wer versuchst du zu sein?«, fragte ich wieder, in dem Versuch, das Thema zu wechseln. Ich wedelte in Richtung der Amulette, damit er wusste, wovon ich sprach.
    Quen stel te sich bequemer hin und Trent seufzte, was ihn in einem Augenblick von einem erfolgreichen Geschäftsmann in einen peinlich berührten jungen Mann verwandelte. »Rynn Cormel«, sagte er zögernd.
    »Es ist schrecklich«, verkündete ich und Trent nickte, während er sein Spiegelbild betrachtete.
    »Ja, ist es. Ich glaube, ich sol te jemand anderen versuchen. Jemand weniger. . ominösen.«
    Er begann damit, die Zauber abzunehmen. Ich nahm mich zusammen, schob mich aus dem Stuhl und schlug mir die Crackerbrösel vom Pul i. Dann ging ich zu den offenen Schränken. »Hier«, sagte ich und gab ihm eine schwarze Anzugjacke in Übergröße.
    »Die ist zu groß«, protestierte er, nahm sie aber. Der einzige Zauber, den er noch trug, war der Erdzauber, der seine Haare ergrauen ließ, und das Silber verlieh ihm ein distinguiertes Aussehen.
    »Sie sol zu groß sein. Zieh sie an«, stänkerte ich und beobachtete dann, wie er seine Leinenjacke auszog. Er gab sie mir. Ein leiser Duft stieg mir unter die Nase, als ich sie entgegennahm, und ich atmete tief ein. Eine Art Mischung aus Minze und Zimt. . mit ein wenig zerstoßenen Blättern und, oh, war das ein Hauch von Leder aus den Stäl en?
    Verdammt, er roch gut.
    Ich bemühte mich, in meinem Geschnüffel nicht zu offensichtlich zu sein, und hängte die Jacke über eines der Amulett-Regale, bevor ich mich umdrehte und Trent in dem Anzugjackett sah. Die Ärmel hingen über seine Hände bis fast auf die Fingerspitzen; es war eindeutig zu

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