Band 6 - Blutnacht
rückwärts Richtung Flur zog. Mein Puls raste, als die Hintertür sich öffnete und ich das Kratzen von Katzenkral en hörte. Ich versuchte, etwas zu sehen, aber das war ziemlich schwer mit Als Arm um meinen Hals.
»Wird langsam auch Zeit, Jenks«, rief ich. »Was hast du getan? Ihm deinen Baumstumpf gezeigt?«
Mein Mut verpuffte wieder, als langsam ein Knurren anschwol und jede meiner Nervenenden durchfuhr, tief in meiner Psyche widerklang und mein Stammhirn so manipulierte, dass ich auf die primitiven Instinkte Kampf oder Flucht reduziert wurde. Cormel? Dieses scheußliche Geräusch kam von ihm?
»Heilige Scheiße«, kreischte Jenks, und Als Hand löste sich aus meinen Haaren.
Ich schnappte nach Luft, fiel und knal te meinen Fuß gegen die rechte Wange des Dämons. AI wich zurück, die Augen immer auf Rynn Cormel, der auf der Türschwel e zu meiner Küche stand.
»Zurück!«, schrie ich dem Vampir zu, aber er schaute mich nicht mal an. Auch AI stand vornübergebeugt und beachtete mich überhaupt nicht. Naja, überwiegend nicht.
»Rynn Matthew Cormel«, sagte der Dämon schleppend.
Eine kurze Wel e von Jenseits glitt über ihn und ließ ihn ohne blutige Nase und völ ig unversehrt zurück. »Was bringt dich hierher?«
Der elegante Vampir öffnete seinen Mantel. »Du, auf Umwegen.«
Ich schaute zwischen ihnen hin und her und tastete dabei meinen Hals nach der neuen Quetschung ab, die sich wahrscheinlich bald zeigen würde. Jenks schwebte neben mir, und der rote Staub, der von ihm rieselte, bildete eine Pfütze auf dem Boden.
»Ich fühle mich geehrt«, antwortete AI mit angespannter Stimme und Haltung.
»Du bist tot«, erklärte Cormel. »Morgan gehört mir. Du wirst sie nicht anrühren.«
Oh, das ist ja nett. Vielleicht.
AI lachte. »Als ob du in dieser Sache etwas zu sagen hättest.«
Das war ja noch besser. Ich keuchte auf und wich zurück, als Cormel AI mit ausgestreckten Armen ansprang und dabei ein scheußliches Geräusch von sich gab. Mit einem unterdrückten Fluchen knal te ich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank. Ich beobachtete schockiert, wie die zwei miteinander rangen, beide mit unglaublich schnel en Bewegungen. AI wurde neblig und wieder fest, was den Vampir wirken ließ, als versuche er, rieselnden Sand zu fangen. Ich konnte nicht wegschauen, und mein Puls raste.
Wenn AI gewann, wäre ich seine Kaution. Wenn Rynn Cormel gewann, müsste ich mich mit einem Meistervampir auseinandersetzen, der unter Strom stand von Angst und Wut und der Meinung war, ich gehöre ihm.
»Pass auf!«, schrie ich, als AI ihn zu fassen bekam, aber der Vampir wand sich mit unmenschlicher Beweglichkeit und renkte sich die eigene Schulter aus, um seine Zähne in Als Hals zu versenken.
AI schrie auf und wurde nebelig, nur um sich sofort wieder zu materialisieren und Rynn rückwärts gegen die Spüle zu schleudern. Mr. Fishs Glas wankte, und als der Vampir sich mit blutverschmierten Fangzähnen wieder auf AI warf, sprang ich vor, um den Beta zu retten.
Wasser schwappte, als ich wieder zurückwich. Ohne wirklich hinzuschauen, was ich tat, schob ich den Fisch auf der Arbeitsfläche ganz nach hinten. Mein Blick wanderte zu den Büchern, hinter denen sich mein Anrufungsspiegel versteckte. Ich konnte Minias rufen. Yeah, noch ein Dämon mehr, um die Farce komplett zu machen.
AI knal te neben Ivys Computer an die Wand, und die Lichter flackerten. Ich sammelte meinen Mut und sprang wieder nach vorne. Meine Finger rutschten über kaltes Glas, als ich den Spiegel fand.
»Oh Gott, oh Gott, oh Gott«, flüsterte ich, weil ich mich nicht an das Wort erinnern konnte, das den Zauber auslöste.
»Rachel!«, schrie Jenks.
Sie kamen direkt auf mich zu. Ich riss die Augen auf, rol te meinen Körper um den Spiegel und sprang aus dem Weg. AI und Cormel rammten gegen den Kühlschrank. Die Uhr über der Spüle fiel, zerbrach und ihre Batterie rol te bis in den Flur.
AI hielt Cormels Gesicht in den Händen und drückte es mit übernatürlicher Kraft zusammen, aber die Zähne des Vampirs waren rot. Ich beobachtete weiter, unfähig, den Blick abzuwenden, als Cormel nach oben griff und seine hässlichen Finger in den Augen des Dämons vergrub.
Schreiend warf der Dämon sich nach hinten, aber der Vampir folgte ihm. Die zwei rol ten sich auf dem Boden hin und her und kämpften um Kontrol e. Und sie würden sich verdammt nochmal in meiner Küche gegenseitig umbringen.
Und Ivy würde deswegen ziemlich sauer auf mich
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