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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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darum, dass AI anfangen würde, zu reden, aber sein elegantes, fein gemeißeltes Gesicht war wütend verzogen und er sprang mit vorgestreckten, weiß behandschuhten Pranken auf mich zu.
    Ich taumelte gegen die Spüle. Mit abgestützten Armen schwang ich beide Füße nach oben und trat ihn vol in die Brust. Oh Gott. Ich war tot. Er wol te mich verdammt nochmal töten. Wenn ich tot war, wusste niemand, dass er sein Wort gebrochen hatte. Nicht nur war Ceri eine Idiotin, weil sie Zauber für ihn anfertigte, sie lag auch völ ig falsch.
    Panik überkam mich, als meine Füße durch ihn hindurch glitten. Keuchend fiel ich, rutschte die Schränke entlang und knal te mit dem Arsch auf den Boden. Mein Blick fiel auf meine Zauberbücher. Minias. Mein neuer Anrufungskreis lag bei meinen Büchern unter der Kücheninsel. Ich musste da rankommen.
    Ich krabbelte vorwärts. Schmerz sorgte dafür, dass ich mich nicht besonders schnel bewegte, und Adrenalin schoss in meine Adern, als Als große Hand sich um meine Kehle legte und mich nach oben riss. Ich würgte und grässliche Geräusche drangen aus meinem Mund. Meine Augen traten hervor, und mein Körper wurde schlaff. Er schüttelte mich, und der Geruch von verbranntem Bernstein überschwemmte meine Sinne.
    »Du bist eine wirklich - dämliche - Hexe«, sagte er und schüttelte mich bei jedem seiner Worte. »Manchmal frage ich mich, wie du erwarten kannst, dass es deine Gene in die nächste Generation schaffen.« Er lächelte, und Angst legte sich um mein Herz, als ich tief in seine roten Ziegenaugen blickte und seine Wut sah. Er hatte nichts zu verlieren. Nichts.
    Panisch kämpfte ich. Er konnte nicht neblig werden, um meinen Schlägen auszuweichen, und mich gleichzeitig festhalten. Ich hatte eine Chance. AI grunzte, als ich ihn gegen das Schienbein trat, und ließ mich fal en.

    Ich holte keuchend Luft. Meine Füße berührten den Boden.
    Meine Knie brachen ein und ich schrie, als ich sofort wieder an den Haaren nach oben gerissen wurde. »Ich werde dich verfickt nochmal umbringen, AI, wenn du nicht aus meiner Küche verschwindest!«, schwor ich, ohne recht zu wissen, wo diese Drohung herkam. Aber ich war sauer. Verängstigt. Und völ ig panisch.
    Ein samtumkleideter Arm legte sich um meinen Hals. Mir entkam ein Schrei, als er seinen Griff in meinen Haaren verstärkte und meinen Kopf so nach hinten zog, dass ich nur noch die Decke sehen konnte. Schmerzen tobten in meinem Hals und meiner Kopfhaut. Ich griff nach hinten und er grunzte wieder, als ich auch eine Handvol von seinem Haar erwischte. Aber er wol te mich nicht loslassen. Selbst als ich ihm die Haare mit den Wurzeln ausriss und mit meiner Hand nach dem nächsten Halt suchte.
    »Hör auf«, sagte er grimmig und zog mich voran. »Wir haben einen Termin.«
    »Den Teufel haben wir«, japste ich, fand ein Ohr und grub meine Fingernägel hinein. Wo ist Jenks?
    AI keuchte auf und verstärkte seinen Griff, bis ich losließ.
    Ich war nicht tot. Ich bin nicht tot. Er wol te mich lebend. Im Moment. Für einen Termin?
    »Du wirst meinen Namen reinwaschen«, knurrte er, wobei er seinen Kopf zu meinem Ohr beugte, als wol te er es abbeißen. Ich kämpfte gegen ihn, bis er so fest an meinen Haaren zog, dass mir die Tränen in die Augen schossen.
    Ich konnte Blut riechen, aber ich ging nicht davon aus, dass es meines war. Wahrscheinlich hatte ich ihm die Nase gebrochen, als ich meinen Kopf nach hinten gerissen hatte.
    Ich versuchte, mich an der Arbeitsfläche abzustoßen, aber AI zog mich davon weg.
    »Ich habe dich nett gebeten, aber wie das verzogene Kind, das du bist, hast du abgelehnt«, sagte er. »Mir macht es nichts aus, es auf die harte Tour zu machen. Du wirst vor Gericht aussagen, dass Ceridwen Merriam Dulciate nur einem Kind beibringen darf, wie man Kraftlinienenergie speichert. Dass der Schaden begrenzt ist. Ich werde nicht für eine Exvertraute in den Knast gehen, die tot wäre, wenn es dich nicht gäbe.«
    Ich hatte das Gefühl, als würde mein Atem in mir gefrieren.
    Aussagen? Er meinte im Jenseits. Er erwartete, dass ich in einem Dämonengerichtssaal auftrat?
    »Warum sol te ich dir vertrauen?«, keuchte ich. Meine Fingerspitzen quietschen auf der Arbeitsplatte, als er wieder meinen Griff löste.
    »Das würde al es vereinfachen«, bot er an und klang fast bitter, dass ich es nicht tat.
    Einfacher?, dachte ich. Es bringt mich vielleicht auch um.
    Ich wand mich, und meine Hausschuhe rutschten über das Linoleum, als er mich

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