Band 6 - Blutnacht
sein.
»Jenks?«, fragte ich, als ich ihn in der Nähe der Zimmerdecke fand, genauso gefesselt wie ich es war.
Sein Gesicht war weiß und seine Flügel gaben ein hochfrequentes Jaulen von sich. »Ich trenne sie, du errichtest den Kreis«, sagte er.
Ich nickte und schob meine Ärmel über die El bogen hoch.
Die einfachsten Pläne waren immer die besten.
Jenks schwebte über ihnen. Sie waren wieder auf die Füße gekommen und rangen miteinander wie Wrestler. Als grüner Anzug wirkte neben Rynns elegantem Geschäftsanzug seltsam.
»Hey, Dämonenarsch!«, schrie Jenks, und AI schaute nach oben.
Ein Stoß Pixiestaub rieselte hinab. AI schrie und wurde nebelig. Rynns Hand griff in die Luft, und als AI sich wieder materialisierte, stand er vornüber gebeugt und rieb sich wild die Augen.
»Verdammt und zur Höl e mit dir, du brennendes Glühwürmchen!«, schrie der Dämon.
Rynn sammelte sich und ich setzte mich in Bewegung.
»Raus aus dem Kreis!«, schrie ich, schnappte mir den Arm des Vampirs und schwang ihn mit einem Krachen gegen Ivys Tisch. Das schwere Möbelstück blieb stehen, aber in den Gestank von verbranntem Bernstein im Raum mischte sich nun der scharfe Geruch von zerstörten Elektrogeräten und der reiche Duft von wütendem Vampir.
Der frühere Leiter der Welt knurrte mich an, als er sein Gleichgewicht wiederfand. Mein Gesicht wurde kalt und ich fragte mich, ob ich in dem Kreis mit AI viel eicht sicherer aufgehoben war.
»Rache!«, schrie Jenks, offensichtlich genervt, und ich knal te meine Hand auf den Salzkreis am Boden.
»Rhombus«, sagte ich erleichtert, und die Verbindung zur Kraftlinie im Garten baute sich mit erfreulicher Geschwindigkeit auf. Schnel er als ein Gedanke hob sich eine Schicht aus Jenseits aus dem Kreis, der bereits in den Boden gezogen war, stark gemacht durch meinen Wil en und das Salz, das ich benutzt hatte.
Rynn kam schlitternd zum Stehen, als sich der Schutzkreis aufbaute. Sein langer Mantel wehte nach vorne und berührte die undurchdringliche Barriere. Auf der anderen Seite richtete sich AI brül end auf. »Ich werde dich zerreißen«, schrie er. Seine Augen tränten immer noch von Jenks'
Pixiestaub. »Morgan, ich werde dich höchstpersönlich umbringen! Ich werde nicht. . Du kannst mir das nicht antun!
Nicht schon wieder! Du bist nur eine stinkende kleine Hexel«
Ich ließ mich auf den Hintern plumpsen und zog vorsichtig die Füße an, damit ich nicht aus Versehen den Schutzkreis berührte und ihn damit brach. »Erwischt«, keuchte ich und schaute mir meine zerstörte Küche an. Mr. Fish zitterte immer noch, aber zumindest hatte der Fisch - und Jenks'
Kürbis unter dem Tisch - es überlebt.
Ich biss verängstigt die Zähne zusammen, als mein Blick Rynn Cormel erreichte. Der Vampir war völ ig jenseits, mit pupil enschwarzen Augen und Bewegungen, die schärfer und kantiger waren als zerbrochenes Glas. Er stand so weit von mir entfernt wie möglich in einer Ecke, und ich wusste von meinem Zusammenleben mit Ivy, dass er sich schwer darum bemühte, seine Instinkte unter Kontrol e zu bekommen. Er hielt seinen Mantel zu, und der Saum zitterte, während er gegen den Drang kämpfte, mich anzuspringen.
»Morgan!«, tobte AI, streckte die Hand nach oben aus und riss das Regal über der Kücheninsel ab. Holz splitterte, und ich rutschte keuchend weiter nach hinten, als scheinbar die Decke brach. Aber es war nur das Regal selbst, das zerbrochen war und seinen Inhalt verlor. Er rol te überal hin, bis etwas davon den Schutzkreis erreichte und dort liegenblieb. Aber AI war gefangen, und während er einen Tobsuchtsanfal bekam, machte ich mir lieber Sorgen um Rynn.
»Geht es Ihnen gut, Sir?«, fragte ich kleinlaut.
Der Vampir hob den Kopf, und neue Angst breitete sich in mir aus. Ich konnte seine Gegenwart deutlich im Raum spüren. Sein Geruch traf mich bis ins Innerste. Ein Kribbeln glitt über meine alte Dämonennarbe und ich sah, wie er schwer schluckte.
»Ahm, ich werde mal ein Fenster öffnen«, sagte ich, und als er nickte, stand ich vorsichtig auf.
AI warf sich gegen meinen Schutzkreis, und ich zuckte zusammen und fühlte, wie ich anfing zu schwitzen, obwohl er hielt. »Ich werde dich töten, Hexe«, sagte der Dämon keuchend, als er vor mir stand, mit den Resten meines zerstörten Regals hinter sich. »Ich werde dich töten und dich dann wieder zusammensetzen. Ich werde dich in den Wahnsinn treiben. Ich werde dafür sorgen, dass du um den Tod bettelst. Ich werde dich
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