Band 6 - Blutnacht
besudeln, dein Innerstes nach außen kehren, dir Dinge einsetzen, die in dir herumkriechen und deinen Schädel zum Brennen bringen . .«
»Hältst du jetzt den Rand!«, unterbrach ich ihn, und er heulte auf, während sein Gesicht rot anlief.
»Sie«, sagte ich zu Rynn. »Sie bleiben einfach da stehen, ja? Ich muss mich um das hier kümmern.«
Ich vertraute seiner starren Haltung nicht, aber er hatte die freie Welt nicht dadurch regiert, dass es ihm an Kontrol e mangelte.
»Moo-oo-orga-aa-aan«, flötete AI, und ich drehte mich um, nachdem ich meinen Wahrsagespiegel aufgehoben hatte.
Mein Gesicht wurde ausdruckslos, als ich sah, dass er eines meiner Erdzauberbücher in der Hand hielt. »Leg das wieder hin«, verlangte ich.
Er kniff die Augen zusammen. »Ich mag ja kein Leben vol er Flüche mehr in mir gespeichert haben«, erklärte er drohend. »Aber ein paar Sachen kann ich dann doch aus dem FF.«
»Hör auf«, sagte ich, als er einen Arm über die Arbeitsfläche wischte und al es auf den Boden fiel.
Jenks landete auf meiner Schulter und jagte damit den scharfen Geruch von Chlorophyl über mich. »Mir gefäl t das nicht, Rache«, flüsterte er.
»Ich habe gesagt, du sol st aufhören!«, rief ich, als AI auf der Arbeitsfläche ein grobes Pentagramm zog und mein Buch in die Mitte legte.
»Celero inanio«, sagte er, und ich zuckte zusammen, als mein Zauberbuch in Flammen aufging.
»Hey!«, schrie ich, plötzlich sauer. »Lass das!«
Als ziegengeschlitzte Augen verengten sich. Mit einer steifen Bewegung ließ er ein weiteres Buch in das Pentagramm fal en. Der Knal erschütterte mich. Sein Blick hinter der Barriere aus verschmutztem Jenseits war mit neuem Hass erfül t. Ich hatte ihn wieder übertroffen. Ich. Eine
>stinkende kleine Hexe<.
Ich starrte ihn an und dachte nach, bevor ich meinem ersten Impuls, einfach Minias zu rufen, folgte. Ich konnte AI nicht da stehen lassen, bis er ein Buch nach dem anderen verbrannt hatte, aber da er in meinem Schutzkreis gefangen war, wusste ich, wo er war, und wäre in dieser Nacht sicher.
Oder ich konnte Minias rufen, um Als Hintern von hier wegzuschleppen, und hoffen, dass ihn niemand nochmal beschwor, bevor die Sonne aufging. Aber irgendetwas in Als wütendem Gesicht ließ mich zögern.
Hinter der Wut war er müde. Er war es müde, herumgezogen zu werden und in einen winzigen Raum eingesperrt zu werden. Er war es müde, mich zu jagen und zu versagen. Und Minias das wissen zu lassen, von ihm an einer Leine abgeführt zu werden. . Das war fast beleidigend.
Viel eicht, wenn ich AI eine freie Nacht gab, in der er seine Wunden lecken und seinen Stolz zurückgewinnen konnte, viel eicht würde er mir dann dieselbe Höflichkeit erweisen?
Der Moment dehnte sich. Die Küche war ohne die Uhr unheimlich leise. AI richtete sich langsam auf, als ihm klarwurde, dass mir etwas durch den Kopf ging, dass ich erwog. . ihn einfach gehen zu lassen.
»Glaubst du an Glück, Hexe?«, knurrte der Dämon und zog die Lippen von den Zähnen zurück, als er lächelte. Es war ein gefährliches Lächeln, das mich bis in meine Mitte traf. Aber der Punkt war, obwohl er mich töten konnte, hatte ich keine Angst mehr vor ihm. Wie er schon gesagt hatte - ich hatte den Bastard einmal zu oft eingeschlossen. Er war müde. Und nach dem Kommentar von vorhin zu schließen, ein wenig hungrig nach Vertrauen.
Als Augen glitten zu dem Wahrsagespiegel in meiner Hand und sein Blick wurde nachdenklich, als er merkte, dass ich meine Möglichkeiten abwog. »Eine Nacht Waffenstil stand?«, meinte er fragend.
Ich biss mir auf die Lippe und lauschte dem Puls in meinen Ohren. »Verschwinde zur Höl e von hier, AI«, sagte ich und machte mir nicht die Mühe, genauere Anweisungen zu geben.
Er blinzelte langsam. Sein Gesicht entspannte sich und ein echtes Lächeln verzog seinen Mund. »Du bist entweder richtig klug oder noch dämlicher, als ich dachte«, sagte AI und verschwand dann in einer dramatischen roten Rauchwolke.
»Rachel!«, schrie Jenks, flog mir wutentbrannt ins Gesicht und gab Unmengen Staub von sich. »Was zur Höl e tust du da? Er kommt doch sofort zurück!«
Ich holte langsam Luft und richtete mich auf. Mit dem Wahrsagespiegel in der Hand lauschte ich vorsichtig in die Kirche und prüfte die Luft auf irgendwelche Zeichen von Dämonen. Meine Hand tat weh und ich streckte die Finger, bevor ich mir angewidert ein paar von Als Haaren von den Fingernägeln entfernte. »Lass es gut sein, Jenks.« Etwas
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