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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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veränderte sich zwischen AI und mir - hatte sich verändert.
    Ich wusste nicht genau was, aber es fühlte sich anders an.
    Viel eicht, weil ich nicht petzend zu Minias lief.
    Viel eicht würde ein wenig mehr Respekt in meinem Umgang mit AI auch mehr Respekt von seiner Seite nach sich ziehen. Viel eicht.
    »Du dämliche Hexe!«, schrie Jenks immer noch. »Schaff deinen lilienweißen Arsch auf heiligen Boden. Er wird zurückkommen!«
    »Heute Nacht nicht.« Mein Adrenalinrausch verebbte und ich fühlte, wie meine Knie anfingen zu zittern. Mein Blick wanderte zu Rynn Cormel, der immer noch in dem Versuch, seine Selbstkontrol e wiederzugewinnen, in der Ecke stand.
    Dann atmete ich ein weiteres Mal tief durch, um meinen Puls zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass ich nicht mehr so verführerisch roch. Der Vampir hatte sich immer noch nicht bewegt, aber er fing langsam an, wieder menschlicher auszusehen. Müde schob ich den Wahrsagespiegel zurück an seinen Platz zwischen meine unversehrten Dämonenbücher.
    AI hatte ein normales Erdzauberbuch verbrannt.
    Rynn trat einen Schritt vor, nur um anzuhalten, als Jenks zwischen uns flog und ein warnendes Summen von sich gab.
    Der Vampir war angewidert. »Sie haben ihn gehen lassen«, sagte er. »Ohne Zwang. Sie verkehren wirklich mit Dämonen.«

    Der Kaffee war fertig, und ich ging durch den Raum und zog im Vorbeigehen meine Finger durch die immer noch stehende Blase des Schutzkreises, um ihn zu brechen. Dann lehnte ich mich gegen den Tresen, so dass ich gleichzeitig den Vampir und den Durchgang zum Flur sehen konnte.
    Nach einem weiteren tiefen Atemzug goss ich mir eine Tasse ein, fragte Rynn Cormel mit einer Geste, ob er auch einen wol te, und nippte dann an meinem Kaffee.
    »Ich verkehre nicht mit Dämonen«, sagte ich, als der erste Schluck meine Kehle hinuntergewandert war. »Sie verkehren mit mir. Danke für den Versuch zu helfen, aber Jenks und ich hatten al es unter Kontrol e.« Ich wol te nicht, dass er dachte, ich brauchte seinen Schutz. Der Schutz eines Vampirs hatte einen Preis - einen, den ich nicht zahlen würde.
    Rynn Cormel zog eine Augenbraue hoch. »Hatten es unter Kontrol e? Ich habe Ihnen das Leben gerettet.«
    Jenks schnaubte. »Unser Leben gerettet? Haariger Hintern!
    Rachel war diejenige, die deins gerettet hat. Sie hat ihn im Kreis eingeschlossen.« Der Pixie drehte sich zu mir um, weswegen er Rynns finstere Miene nicht sehen konnte.
    »Rache«, drängte er. »Geh auf heiligen Boden. Er könnte zurückkommen.«
    Ich schaute ihn mit einem Stirnrunzeln an, während ich mit der freien Hand meine Rippen betastete, ob ich eine Verletzung spüren konnte. »Mir geht es gut. Nimm eine Beruhigungspil e, bevor dein Staub in Flammen aufgeht.«
    Der Pixie stotterte vor sich hin, während ich mich wieder dem Meistervampir zuwandte. »Möchten Sie sich setzen?«

    Jenks gab ein frustriertes Geräusch von sich. »Ich schaue nach meinen Kindern«, murmelte er und schoss in den Garten.
    Rynn Cormel beobachtete seinen Abgang. Er schätzte meine Haltung ab, dann glitt er durch den Raum, um sich auf Ivys Stuhl vor ihren gesprungenen Monitor zu setzen. Auf seiner Wange war ein langer, blutleerer Kratzer, und sein Haar war zerzaust. »Er hat Ihre Bücher verbrannt«, stel te er fest, als wäre das für ihn wichtig.
    Ich warf einen kurzen Blick zu dem Pentagramm, das AI auf meine Arbeitsfläche gezeichnet hatte, und das zweite Buch, das auf einem Aschehaufen lag. »Er wol te raus«, sagte ich. »Er hat meine Bücher verbrannt, weil er sauer war, dass ich einen Dämon rufen wol te, der ihn in Gewahrsam nimmt.
    Ich hoffe, dass er mir eine Nacht des Friedens gewährt, wenn ich ihm dasselbe einräume.« Gott helfe mir. Ich vertraue einem Dämon, eine moralische Entscheidung beruhend auf Respekt zu fäl en?
    Die Miene des Vampirs wurde verstehend. »Ah-h-h-h. Sie haben den härteren, riskanteren Weg gewählt, aber dadurch haben Sie ihm vermittelt, dass Sie nicht auf andere angewiesen sind, was Ihre eigene Sicherheit angeht. Dass Sie keine Angst vor ihm haben.« Er legte den Kopf schräg. »Das sol ten Sie aber, wissen Sie?«
    Ich nickte. Ich sol te AI fürchten. Tat ich auch. Aber nicht heute Nacht. Nicht, nachdem ich ihn. . entmutigt gesehen hatte. Wenn er deprimiert war, weil eine stinkende kleine Hexe ihm ständig entkam, dann sol te er viel eicht aufhören, mich zu behandeln wie eine stinkende kleine Hexe und mir ein wenig Respekt entgegenbringen.
    Ich entschied, dass Rynn

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