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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Ihr Blick wanderte über die Gruppe hinweg zu Isadora, die an der Wand lehnte, gleichfalls in einigem Abstand zu den anderen und weit entfernt von jenem Glück, das ihre Schwester gefunden hatte. Dann sah sie wieder zu Zander, der sich dicht an der Tür postiert hatte, auf dass er bei der erstbesten Gelegenheit die Flucht ergreifen konnte.
    Ja, dieses Gefühl kannte Callia nur zu gut. Ihr ging es nicht anders, wann immer sie ihm begegnete. Wut regte sich in ihr, weil er seinen Blick auf alles andere richtete, bloß nicht auf sie. Einiges von dem Bart, den er letztes Mal noch trug, hatte er mittlerweile abrasiert, und selbst grün und blau geprügelt, hatte er größere Ähnlichkeit mit Adonis als sein Vorfahr Achilles: bronzefarbener Teint, blondes Haar, muskulös und wunderschön. Er war der Älteste der Argonauten, der einzige, von dem das Gerücht ging, er wäre unsterblich. Und der einzige, von dem Callia einmal dummerweise geglaubt hatte, sie würde ihr Leben mit ihm verbringen.
    »Ich will keine Umschweife machen«, begann der König und riss Callia aus ihren düsteren Gedanken. Seine Stimme war von der Krankheit geschwächt, aber fest. »Eine Einigung mit dem Rat scheint zusehends unmöglicher. Zwar haben sie bislang noch nicht offen gedroht, aber es ist durchgesickert, dass sie sich bereitmachen, in dem Moment zuzuschlagen, in dem ich hinscheide. Theron und ich mögen in jüngster Zeit manche Meinungsverschiedenheit gehabt haben.« Er neigte den Kopf in die Richtung, aus der er zuletzt Therons Stimme gehört hatte. »Doch wir beide stimmen überein, dass die Zukunft der Argonauten nicht in den Händen des Rats liegen darf. Lucian macht keinen Hehl daraus, dass er die Argonauten durch die Portalwachen ersetzen will. Ich muss euch gewiss nicht erklären, dass dies unseren Untergang bedeuten würde.«
    Er musste pausieren, um zu verschnaufen. Theron senkte den Kopf und konzentrierte sich auf Caseys Hand in seiner, als wüsste er, was nun käme, und wollte es lieber nicht hören.
    »So glücklich ich bin, dass Theron eine meiner Töchter geheiratet hat, macht diese Verbindung unsere Monarchie nicht weniger angreifbar für den intriganten Rat. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als bei dem ursprünglichen Plan zu bleiben. Theron und ich sind uns einig, dass Isadora sich vermählen muss …«
    »Du wusstest das?« Casey sah ihren Ehemann empört an.
    »Schh, Meli «, sagte Theron und tätschelte ihre Hand.
    »… und zwar mit einem der Argonauten«, fuhr der König fort, was Casey nicht zu beschwichtigen schien. Wütend sah sie zu ihrem Vater. Zum Glück bemerkte der König ihre Reaktion nicht. Genauso wenig wie er mitbekam, dass sich sämtliche Argonautenschultern anspannten. »Wir konnten uns leider nicht einigen, welcher von ihnen es sein soll. Doch als König fällt mir diese Entscheidung zu.«
    Er holte Luft und schien einige Zentimeter zu wachsen, so dass er auf einmal wieder die majestätische Ausstrahlung bekam, die er ehedem besaß. Selbst auf dem Totenbett verkörperte dieser Mann Autorität. »Da Jasons Linie die zweitstärkste unter den Argonauten ist, fällt die Verantwortung an dich, Demetrius.«
    Es wurde sehr still, und sämtliche Augen richteten sich auf Demetrius, der recht weit hinten in der Gruppe stand, eine Schulter an die Wand gelehnt, und dem Geschehen nur begrenzte Aufmerksamkeit schenkte.
    Offenbar begriff er erst, was der König gesagt hatte, als ihm bewusst wurde, dass alle ihn ansahen. Blankes Entsetzen spiegelte sich in seiner Miene, bevor er die verschränkten Arme löste und sich von der Wand abstemmte. Mit zwei Metern zehn war er der Größte unter den Argonauten, und seine tiefliegenden Augen, die Callia oft seelenlos vorkamen, verfinsterten sich, als er den König anblickte. »Kommt nicht infrage.«
    »Demetrius«, warnte Theron ihn leise, ließ Caseys Hand los und richtete sich ebenfalls zu voller Größe auf.
    »Ich werde es nicht tun«, sagte Demetrius kopfschüttelnd, »und ihr könnte mich nicht zwingen. Keiner kann das.«
    Festen Schrittes durchquerte Theron den Raum und baute sich vor dem riesigen Argonauten auf, der nun vor Verachtung und Zorn bebte. Callia schluckte und fragte sich, ob die anderen Frauen dasselbe dachten wie sie, nämlich dass jeden Moment eine Prügelei ausbrechen würde, wenn nicht rasch etwas unternommen wurde.
    »Demetrius, weggetreten.«
    »Ich binde mich nicht an das «, knurrte Demetrius, wobei er über Therons Schulter hinweg zum König sah und

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