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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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umrahmt von festem Stein. Zanders Blick fiel auf die Worte, die in den Stein gemeißelt waren und die er Tausende Male gelesen hatte, ohne sie je wirklich aufzunehmen.
    Dies ist die Grenze zwischen den Welten, bewacht von dieser Seite, durch heiliges Land geschützt von der anderen. Wer sie überschreitet, tut dies auf eigene Gefahr. Doch seid gewarnt vor der Passage, lädt sie doch die Überbringer von Albträumen, die Hüter des Wahns im steten Fluss von Licht und Schatten ein. Und immerfort lauert euch der Dieb an der Pforte auf, der den unsterblichen Göttern dient.
    Lief nicht alles auf sie hinaus: die verdammten Götter und deren Unsterblichkeit? Auf das, was Zander besaß, aber gar nicht wollte? Der Gang durchs Portal bereitete ihm nie Sorge, weil er wusste, dass er immer wieder zurückkam. Andere hingegen nicht. Solche wie Titus. Jedes Mal, wenn seine Gefährten die Schwelle übertraten, setzten sie ihr Leben aufs Spiel, und dennoch taten sie es ohne zu zögern, um ihrer Art willen.
    Ein bleiernes Gewicht drückte ihm auf die Brust. Ja, Theron mochte recht haben. Vielleicht sollte Zander sich zusammennehmen und aufhören, die anderen mit seiner finsteren Dauerstimmung zu bedrücken. Dann war er eben alt und sein Leben die Pest, na und? Schließlich ging es ihm nicht erst seit gestern so. Wie es aussah, war der Tod jedenfalls keine Option, und von den Argonauten ausgeschlossen zu werden, war das Letzte, was er wollte. Folglich musste er etwas finden, wofür es sich zu leben lohnte, und das schnell – bevor Theron seine Warnung wahrmachte und ihn für alle Zeiten rauswarf.
    Das Problem war nur, dass ihm beim besten Willen nicht einfiel, was das sein könnte.
    Callia blickte sich im königlichen Studierzimmer um. Sämtliche Wände waren von Bücherregalen eingenommen, die vergoldete Decke mindestens drei normale Stockwerke hoch. Hinter dem antiken Schreibtisch, der bis auf eine Lampe in der rechten vorderen Ecke leer war, gewährten große Erkerfenster freie Sicht auf weiche grüne Hügel und einen schimmernden See in weiter Ferne.
    Der Raum roch nach Tabak und Leder, war angenehm gewärmt und verfügte über eine hübsche Sitzgruppe aus drei Ledersofas vor dem großen Kamin, die einluden, in ihnen zu versinken. Callia wusste, wie herrlich sie waren, seit sie einmal nachts in einem von ihnen versunken war. Damals hatte die ganze Burg geschlafen, und Callia war nicht allein gewesen. Heute trübte nichts ihre Stimmung so verlässlich wie die Erinnerung an jene Stunden.
    »Brauchst du sonst noch etwas?«, fragte Isadora, auf deren Frage hin Callia sich erschrocken umdrehte. Die Prinzessin stand in der Tür. Ein seltsamer Ausdruck lag auf ihrem Gesicht, als fürchtete sie sich, den Boden mit dem königlichen Siegel zu betreten.
    Es ist reine Routine. Du bist schon Tausende Male hier gewesen, und es macht keinen Unterschied, dass du diesmal einen Argonauten vor dir haben wirst. »Nein, es müsste alles bestens sein.«
    »Na schön, dann sollten wir zurückgehen.« Doch Isadora machte keinerlei Anstalten, sich zu rühren, und ihre Augen wirkten beinahe gefühllos, als widerstrebte ihr nichts so sehr wie zurückzugehen.
    Schwankend zwischen dem Wissen, dass es sie nichts anging, und der Gewissheit, dass sie es bereuen würde, sollte sie den Mund halten, platzte Callia heraus: »Weigere dich, Isadora.«
    Langsam blickten Isadoras braune Augen zu ihr auf, und Callia stockte der Atem. Nein, sie wirkten keineswegs emotionslos. Vielmehr sahen sie tot aus, als hätte Isadora jedwede Hoffnung aufgegeben.
    »Es würde nichts nützen.«
    »Doch, würde es«, widersprach Callia, die nicht sicher war, warum sie der Prinzessin so dringend helfen wollte. »Wehr dich. Beweise ihm, dass er im Unrecht ist, dass sie es alle sind.«
    Isadora verzog keine Miene, und in Callia regte sich ein ungutes Gefühl. Was war mit der Prinzessin passiert? So dürfte sie nicht sein, nur weil ihr Vater sie bevormundete.
    »Halte dich aus Dingen heraus, die dich nichts angehen.«
    Ohne eine Antwort von Callia abzuwarten, drehte sie sich um und ging. Callia war für einen Moment sprachlos. Aber wahrscheinlich hatte die Prinzessin recht. Es ging sie nichts an. Ja, sie hatte Mitleid mit der Gynaíka , aber im Grunde war es närrisch, sich um jemand anderen zu Sorgen, hatte Callia doch sehr viel größere Probleme.
    Also stellte sie ihre Tasche ab und folgte Isadora zurück in die Gemächer des Königs, dankbar, dass wenigstens vorübergehend das Summen

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